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Manipulationsaffäre: ADAC verspricht Reformen

22.01.2014 12:18 Uhr
Manipulationsaffäre: ADAC verspricht Reformen
"Offener, transparenter": Der ADAC will sich neu aufstellen.
© Foto: ADAC

Im Mai will Club-Präsident Meyer der Hauptversammlung Vorschläge unterbreiten, die "dauerhaft für mehr Offenheit, höhere Transparenz und direktere Mitgliedereinbindung sorgen sollen".

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Als Reaktion auf den Skandal um gefälschte Zahlen beim Autopreis "Gelber Engel" hat ADAC-Präsident Peter Meyer ein Reformprogramm für den Autoclub versprochen. Er werde der Hauptversammlung im Mai Vorschläge unterbreiten, "die dauerhaft für mehr Offenheit, höhere Transparenz und direktere Mitgliedereinbindung sorgen sollen", sagte Meyer am Mittwoch in einer persönlichen Erklärung. Der Autoclub  nehme die aktuelle Kritik sehr ernst – "auch wenn diese manchmal sehr pauschal war". Oberstes Gebot sei jetzt, das verlorene Vertrauen zurückzugewinnen.

Reformen im Hauruck-Verfahren plane man nicht: "Für diesen Prozess brauchen und nehmen wir uns die erforderliche Zeit, Gründlichkeit, Sorgfalt und sicherlich auch externen Rat, um auf die berechtigten Kritikpunkte der öffentlichen Diskussion angemessen zu reagieren."

Hintergrund ist der Skandal um geschönte Zahlen beim ADAC-Mitgliederpreis "Lieblingsauto der Deutschen". Ex-Kommunikationschef Michael Ramstetter hatte eingeräumt, die Zahlen frisiert zu haben und seine Ämter beim Autoclub niedergelegt. Die ADAC-"Motorwelt", deren Chefredakteur Ramstetter war, ist nach neuen Zahlen Deutschlands Zeitschrift mit den weitaus meisten Lesern. Nach der am Mittwoch veröffentlichten Media-Analyse kommt die "Motorwelt" auf eine Reichweite von 15,74 Millionen Menschen (ab 14 Jahre).

Mindeststandards für Prüfverfahren gefordert

Unmittelbar vor Meyers Erklärung hatte es weitere Forderungen aus der Politik nach mehr Transparenz beim ADAC gegeben. Justiz- und Verbraucherschutzminister Heiko Maas (SPD) forderte zudem Mindeststandards für Prüfverfahren. Er hoffe, dafür keine gesetzliche Regelung zu benötigen. "Ich bin eigentlich ganz zuversichtlich, dass man das mit den Organisationen auch unterhalb der Gesetzgebungsschwelle erreichen kann", sagte er im Deutschlandfunk.

Auch die politische Rolle des ADAC muss nach Ansicht des Vorsitzenden des Bundestags-Verkehrsausschusses, Martin Burkert (SPD), auf den Prüfstand gestellt werden. In der vergangenen Wahlperiode sei der Club bei fünf Expertenanhörungen des Ausschusses dabei gewesen. "Da ist auch Vertrauen angeknackst." Er verwies darauf, dass der ADAC etwa für eine Freigabe des deutschen Fernbusmarkts eingetreten sei und nun zusammen mit der Post Fernbuslinien anbiete. "Da gibt es eine Verquickung. Das müssen wir uns politisch sicherlich anschauen, welchen Stellenwert er in Zukunft haben wird bei Anhörungen."

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KOMMENTARE


Hans Haslinger

22.01.2014 - 15:24 Uhr

Dieser Tage hat der örtliche "Automobil- und Touringclub im ADAC" im Amtsblatt zum Clubabend eingeladen. Die Hauptversammlung ist im Februar, die HV des Gaues ist im März und die große bundesweite Hauptversammlung im Mai 2014 in Saarbrücken. Jetzt dachte ich über Jahre, ich wäre Mitglied im ADAC e.V.? Dazu muss ich aber in den örtlichen Club eintreten und Mitglied werden, der die Delegierten für die HV bestimmt? Ich bin also nur Kunde beim ADAC-Wirtschaftsunternehmen! Und trotzdem ist mein Beitrag finanz- und steuertechnisch bis auf 10% von der Umsatzsteuer befreit? Lt. Urteil Idealverein BVG 1982? Ich bitte als Steuerzahler um schnelle Aufklärung!


Michael Kühn

22.01.2014 - 16:44 Uhr

Tja Herr Haslinger, - ich denke, die meisten Mitglieder fühlen sich sowieso als Kunden (einer Versicherung für Autopannen)... - Sie nehmen es aber auch wirklich zu genau ... - Was haben Sie denn gegen den gesellschaftlich anerkannten ADAC vorzutragen ? - Ist doch auch nix anderes, wie es in der Wirtschaft und Politik gelebt wird, "das Volk hat Brot und Spiele und ist zufrieden" - Resignation Ende -


E. Schmidt

22.01.2014 - 18:55 Uhr

Wer gestern ZDF geschaut hat, durfte erfahren, das schon 2007 vom ADAC gemauschelt wurde. Thema: Mietwagen im Urlaub! Und ausgerechnet der Peugeot vom ADAC schnitt nicht nur am schlechtesten ab, sondern war lt. Reporter, eine super grottig! Tja - das sollte/ durfte das ZDF so nicht senden. Es wurde massiv Druck ausgeübt, aber der Reporter lies sich nicht beirren und setzte durch, nie wieder mit dem ADAC zusammenarbeiten zu müssen. Und da stellen sich mir die Fragen: Es soll nur einer gewesen sein? Über Jahre hinweg? Der Pressesprecher??? Wer hier glaubt, dass sich was ändert ohne das weitere Köpfe rollen - der irrt! Definitiv! Der irrt!


Michel

23.01.2014 - 09:42 Uhr

Wie man hört sollen die Zahlen des Rallye- MW- Laufes in den letzten Jahren auch vom ADAC "geschönt" worden sein. Mehr Besucher = mehr Geld von der Stadt Trier für die Veranstaltung!Was kommt noch zu Tage?


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