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Markenausblick Ford: "Wir wollen nicht mehr langweilig sein"

03.03.2023 09:00 Uhr | Lesezeit: 4 min
Christian Weingärtner soll die Transformation von Ford in Richtung Freiheit, Abenteuer und Outdoor-Lifestyle in Deutschland voranbringen.
© Foto: Ford

Ford plant eine komplette Neuausrichtung seiner Modellpalette. Man will zeigen, woher man kommt: aus Amerika. Abenteuer, Outdoor und ein bisschen Verwegenheit stehen im Vordergrund, klassische Volumenmodelle sterben.

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Manch einem mag die Strategie, die Ford für Europa plant, einer Rosskur ähneln. Besonders betroffen davon ist die Pkw-Modellpalette. Die Produktionen der Vans Galaxy und S-Max sowie der Mittelklasselimousine Mondeo wurden bereits eingestellt. Im Sommer läuft – zur Überraschung vieler – der letzte Fiesta vom Band. Zudem hat Ford kürzlich angekündigt, 2025 auch den Focus einzustellen – ohne Aussicht auf einen Nachfolger.

Die recht rigorosen Maßnahmen liegen hauptsächlich in den sinkenden Absatzzahlen begründet, die Ford in Europa mehr und mehr in die zweite Liga abrutschen lässt. Der Anteil am europäischen Pkw-Markt beträgt nur noch sechs Prozent. Zum Vergleich: Stellantis kommt auf über 20, VW sogar auf 25 Prozent, mit dem Vorteil, günstigere Einkaufspreise und damit höhere Margen zu realisieren. Ford kann da auf Dauer nicht mithalten, zumal die Modelle auch noch unterhalb der Konkurrenz eingepreist werden müssen. Die Konsequenz: Die Kölner verabschieden sich aus dem klassischen Volumensegment. "Wir ergreifen jetzt die Chance, uns völlig neu zu positionieren", sagt Christian Weingärtner, Managing Direktor Ford Deutschland.


Ford Bronco Fahrbericht (2022)

Ford Bronco Fahrbericht (2022) Bildergalerie

Ford ist in Europa der größte noch verbliebene amerikanische Autohersteller. Auf diese DNA will man sich konzentrieren. Die Marke soll künftig stärker mit Freiheit, Abenteuer und Outdoor-Lifestyle assoziiert werden. Einen passenden Marketing-Slogan liefert Weingärtner gleich mit: "Adventurous Spirit". Vermittelt werden soll in erster Linie das amerikanische Lebensgefühl. "Wir wollen keine verwechselbaren Produkte mehr bauen und nicht mehr langweilig sein", so Weingärtner.

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Den Auftakt bildet der Allrad-Pick-up Ranger, der seit Kurzem ausgeliefert wird. Ende 2023 folgt der Bronco. Das SUV ist eine Hommage an den Ur-Bronco Ende der 60er-Jahre. Dessen kantiger und robuster Auftritt ließ ihn damals schnell zum Kultgefährt werden, vergleichbar mit den Geländewagen-Klassikern Jeep Wrangler, Land Rover Defender und Mercedes G-Klasse. Beide, Raptor und Bronco, gehören zur Kategorie "Ultimate Outdoor".


Ford Ranger Raptor (2023)

Ford Ranger Raptor ( 2023 ) Bildergalerie

Am anderen Ende der insgesamt vier Modell-Säulen steht die Gruppe "Wild Performance". Hierzu zählen Mustang und Mustang Mach-E. Von beiden Gruppen versprechen sich die Kölner mehr Imagegewinn als großen Stückzahlen. Volumen sollen eher mit den Modellfamilien "Urban Escape" (Puma, Kuga) und "Active Adventure" (Explorer) gemacht werden.

Auf die beiden letzteren wird Ford seine nächsten Elektromodelle verteilen. Einige sind jedoch keine vollständigen Eigengewächse, sondern basieren auf der von Volkswagen entwickelten MEB-Architektur. Noch in diesem Jahr soll der erste Ford-MEB-Stromer zu den Kunden rollen. Aller Voraussicht nach handelt es sich um ein kompaktes SUV. Auch einen Modellnamen verrät Ford noch nicht. Zu hören ist aber, dass es einer aus der Historie der Marke sein soll. Taunus, Orion oder Granada dürften da wohl nicht genommen werden. Eher passen würde Cougar. Gebaut wird das Elektromodell im neuen Cologne Electrification Center (CEC) in Köln-Niehl.


Ford Mustang (2023)

Ford Mustang (2023) Bildergalerie

Läuft alles nach Plan, folgt im nächsten Jahr ein sportlich gestylter Midsize-E-Crossover, unter dem ebenfalls die MEB-Plattform steckt. 2024 will Ford auch sein Erfolgs- und künftiges Einstiegsmodell Puma in einer vollelektrischen Variante anbieten. Sie wird allerdings nicht im Kölner CEC, sondern im rumänischen Werk Craiova vom Band laufen.

2025 schließlich steht ein viertes elektrisches Modell auf dem Programm, vermutlich ein weiteres Crossover-Fahrzeug. Es soll den Kuga ersetzen, der Name könnte beibehalten werden. Insgesamt hätte Ford dann fünf Elektroautos in seinen vier Modell-Familien.


Ford Mustang "Dark Horse" (2023)

Ford Mustang "Dark Horse" (2023) Bildergalerie

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KOMMENTARE


C.F.

03.03.2023 - 09:35 Uhr

Daumen Hoch, die richtige Entscheidung! Stärken stärken


annotator

05.03.2023 - 09:51 Uhr

Wie lange mag das wohl gutgehen?


GgEleba

06.03.2023 - 09:28 Uhr

Hallo, Ford sollte sich auf die Worte von Henry Ford Zurück besinnen und wieder Autos bauen die sich jeder Arbeiter leisten kann . Wer braucht einen Bronco , oder Ranger usw. Die für unsere Straßen zu groß und Zuviel verbrauchen . Ford hat jahrelang das verschlafen was andere jetzt anbieten Ein ehemaliger Mitarbeiter von Ford


Dr. Haag

07.03.2023 - 08:29 Uhr

Sehr geehrter Herr Weingärtner, Ford Fahrzeuge waren noch nie langweilig. Alle habe ich sie neu gekauft, weil ich sie wollte, nicht weil sie günstiger waren als BMW: Puma Coupe, Cougar, Focus Coupe Cabriolet, Focus, Focus ST, Kuga. Soll ich jetzt wirklich mit einem Bronco durch den Wald, über Hügel und Steinbrüche in die Klinik zur Arbeit fahren. Warum nicht mehr Mut für Eure europäischen Kunden? Warum gegen VW und Stellantis? Warum nicht gegen BMW und Audi mit einem neuen Mondeo (Evos) mit über 300 PS? Auch werde ich die Spannung im Saarland vermissen, wenn ein neuer Focus kommt und man auf der Autobahn versucht, einen ersten Blick auf die Transporter zu erhaschen, die den Neuen von Saarlouis in die Welt tragen! Liebe Grüße mit der Bitte: Verärgern Sie nicht Ihre europäischen Kunden, die Ford lieben, weil Ihr immer "sexy" wart.


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