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McLaren, AMG und Aston Martin: Die Zukunft des Hypercars

03.11.2017 08:24 Uhr
Der Aston Martin Valkyrie soll die Sportwagen-Welt schocken.
© Foto: Aston Martin

McLaren bestätigte kürzlich die Bestrebung, einen rennstreckenoptimierten Supersportler zu bauen. Damit sind die Briten nicht allein. Zeit, einen Blick auf die extremen Hypercars zu werfen, die uns in naher Zukunft erwarten.

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Von Max Friedhoff/SP-X

Alles fing mit dem legendären McLaren F1 an – dem ersten echten Hypercar. Der legendäre Mittelmotorsportler ist mittlerweile über 20 Jahre alt und eines der begehrtesten Autos der Welt. Deutlich näher an der Gegenwart liegt die Vorstellung der "Holy Trinity" – der Heiligen Dreifaltigkeit der Supersportwagen. In relativ kurzen Abständen brachten sowohl McLaren als auch Porsche und Ferrari je ein Modell auf den Markt, das in der Liga der 1.000-PS-Autos mitspielen kann. Doch schon bald sollen selbst der McLaren P1, der Porsche 918 und der Ferrari LaFerrari zur alten Garde gehören. Denn eine neue Generation von Hypercars bahnt sich an.

Aston Martin Valkyrie mit 6,5-Liter-V12

Den Anfang machte Aston Martin 2016 mit dem "Valkyrie", der lange Zeit unter den Projektnamen "Nebula" und "AM-RB 001" firmierte. Die Abkürzung enthält neben den Initialen des Autoherstellers auch die Buchstaben „RB“, die in diesem Fall für „Red Bull Racing“ stehen, dem Formel-1-Team des Brause-Giganten. Hinter dem Projekt steckt neben Aston Martin nämlich auch Formel-1-Designer Adrian Newey, der schon mehr als ein Weltmeister-Auto in der Königsklasse des Motorsports schuf und der sich mit dem Valkyrie einen Traum erfüllen möchte.

Von Anfang an waren die Grundzutaten klar: Ein Carbon-Chassis beherbergt einen V12-Motor, dessen Power die Kreation des Red-Bull-Racing-Designers vorbei an der Konkurrenz schießen soll. Unter dem Auto verlaufen zwei große Venturi-Tunnel, die das Fahrzeug an die Straße saugen und die Luft unter dem Valkyrie hindurch zu dem gigantischen Heckdiffusor führen werden. Dank diesen Maßnahmen und dem aktiven Splitter an der Front kommt der Aston Martin gänzlich ohne unästhetische Flaps, Flügelchen oder anderes Leitwerk aus. Im Cockpit finden zwei Personen in Carbon-Mulden Platz, die Füße höher als das Gesäß positioniert – ähnlich einem Formel-1- oder LMP-Rennwagen. Um Platz zu sparen, sind die "Sitze" um fünf Grad nach innen geneigt.

Angetrieben wird der Valkyrie von einem frei saugenden 6,5-Liter-V12, der bei Cosworth entsteht und lose auf dem Formel-1-Triebwerk von 2010 basiert. Hohe Drehzahlen sollen für einen extremen Sound sorgen. Kombiniert wird der Verbrenner mit einer Elektromotor-Einheit, die vom E-Spezialist Rimac stammt. Das angepeilte Gewicht von knapp über 1.000 Kilogramm soll die Hybrid-Einheit in ein Leistungsgewicht von 1:1 verwandeln – über 1.000 PS sind also zu erwarten. Klebrige Michelin-Sportreifen auf Magnesium-Zentralverschluss-Felgen halten den Valkyrie in der Bahn, wenn 2019 die ersten der 25 geplanten Exemplare an die Kunden ausgeliefert werden. Zwar hat Aston Martin bisher keinen Preis bekannt gegeben, einen mittleren siebenstelligen Betrag sollten die Interessenten aber durchaus bereithalten.


Supersportler von Aston Martin, AMG und McLaren

Supersportler von Aston Martin, AMG und McLaren Bildergalerie

AMG: Triebwerk aus Formel 1

Siebenstellig wird es auch beim AMG "Project One" werden, wenn das erste Hypercar aus Affalterbach – ebenfalls 2019 – auf die Straßen rollen wird. Wie beim Valkyrie kommt auch im Project One (vorgestellt auf der IAA 2017) ein aus der Formel 1 abgeleitetes Triebwerk zum Einsatz. Allerdings setzt AMG auf den Motor aus der Saison 2015, der bereits mit einer Hybrid-Einheit versehen ist und keine Zusatz-Technik wie bei Aston Martin benötigt. Dritte Gemeinsamkeit: Nicht nur die Briten wollen die 1.000-PS-Grenze knacken, auch AMG plant mit dieser Zahl. Das Design des Project One fällt allerdings deutlich aggressiver aus als bei Aston Martin. Eine große Finne, die längs über den Heckdeckel verläuft, soll das Hypercar bei Höchstgeschwindigkeiten stabilisieren und der große Lufteinlass auf dem Dach für ordentlich Sauerstoff in den Brennräumen des nur 1,6 Liter großen V6-Benziners sorgen. Ein Blick in den Innenraum offenbart: Anscheinend lässt das Fahrzeugkonzept mit Le-Mans-Optik und Hybrid-Antriebsstrang nichts anderes zu als zwei zueinander geneigte Sitzschalen in einer kleinen Cockpit-Kanzel. Denn sowohl AMG als auch Aston Martin vertrauen auf dieses Design.

Zu den beiden bereits bekannten Hypercars mit starkem Rennstreckenbezug gesellt sich künftig wohl auch wieder ein Fahrzeug aus dem Hause McLaren, die mit der Rennversion des P1, dem P1 GTR, bereits gezeigt haben, wie Technologie-Transfer aus der Formel-1 in die Hände von Gentlemen-Rennfahrern funktioniert. Zwar ist bisher außer dem Auspuff-Layout (drei Endrohre in V-Form) nichts über den Supersportler aus Woking bekannt, der im ersten Quartal 2018 enthüllt werden und schließlich in begrenzter Stückzahl gebaut werden soll, McLaren spricht aber von einem starken Rennstreckenbezug, der zu Lasten der Alltagstauglichkeit gehen müsse. Wir dürfen uns also wohl auf einen noch extremeren Supersportler als den P1 GTR freuen, wenn das aus dem Formel-1-Team von McLaren hervorgegangene Projekt irgendwann mit Valkyrie und Project One mithalten soll.

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