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Minus 29 Prozent: Auch BMW mit dicker Gewinndelle

31.07.2025 11:05 Uhr | Lesezeit: 3 min
BMW, Produktion, Dingolfing, Werk
Auch bei BMW bricht das Ergebnis ein. Mit einem Minus von gut einem Viertel stehen die Münchener aber besser da als die deutsche Konkurrenz.
© Foto: BMW

Auch die Münchner können sich dem Abwärtsstrudel der Branche nicht entziehen - kommen aber glimpflicher davon als die deutsche Konkurrenz. Konzernchef Zipse hält die Zolldebatte für überhöht und schließt Produktionsverlagerungen aus.

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Zölle, schwierige Geschäfte in China und der schwache Dollar haben BMW im ersten Halbjahr einen Gewinneinbruch um mehr als ein Viertel beschert. Nach Steuern verdiente der Münchner Konzern 4 Milliarden Euro – 29 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie er mitteilte. Das ist bereits der dritte Rückgang in einem ersten Halbjahr in Folge. Damit steht BMW allerdings immer noch stabiler da als die anderen deutschen Automobilkonzerne: VW hatte – wie seine Tochter Audi – im ersten Halbjahr mehr als ein Drittel, Mercedes-Benz sogar mehr als die Hälfte des Gewinns eingebüßt.

BMW mit robustem und stabilem Geschäft

Konzernchef Oliver Zipse wertete die BMW-Halbjahreszahlen als Beleg dafür, „wie robust unser Geschäftsmodell ist“. Schon bei den Anfang des Monats vorgelegten Absatzzahlen hatte sich angedeutet, dass BMW etwas glimpflicher davonkommen könnte als die Konkurrenz, denn der Absatz der Münchner war – anders als bei Mercedes und Audi – mit gut 1,2 Millionen Autos annähernd stabil geblieben. Der Umsatz sank, wie nun bekannt wurde, allerdings um 8 Prozent auf 67,7 Milliarden Euro.

Zölle belasteten auch BMW deutlich – hier geht es nicht nur um Exporte in die USA, sondern auch um den Import von elektrischen Minis aus China in die EU, auf den die Münchner 31 Prozent Zoll zahlen. Alles in allem geht der Konzern davon aus, dass die Zollaufschläge ihn im Laufe des Jahres im Segment Automobile 1,25 Prozentpunkte Marge kosten werden. Das wäre ein Milliardenbetrag. Allein im zweiten Quartal lagen die Zollbelastungen wohl um die 600 Millionen Euro, wie sich aus Aussagen des Managements ergibt.

Zolldeal auch positiv für BMW

BMW hat in Spartanburg ein Werk in den USA, das grob die Hälfte seiner dort verkauften Autos produziert. Weitere 200.000 Autos gehen in andere Länder. Sollten die Zölle für den Export von Autos aus den USA nach Europa tatsächlich von derzeit 10 Prozent auf null gesenkt werden, wie es zurzeit im Raum steht, würde BMW dadurch ein Stück weit profitieren. Davon, die Belastungen durch die 15 Prozent Zoll auf Ausfuhren in die USA auszugleichen, ist der Effekt aber weit entfernt.

Insgesamt werde die Zolldebatte überhöht, betonte Zipse. In Summe werde der Effekt für den Konzern „nicht so riesig“ sein. Weitere Produktion in das Werk in den USA zu verlagern ist laut Zipse jedenfalls nicht geplant. Dafür seien die Bandbreiten der Zölle nicht hoch genug und Spartanburg sei auch voll ausgelastet.

Das Geschäftsmodell der BMW Group bleibe „trotz der Zollbelastungen“ intakt, betonte Finanzchef Walter Mertl. „Unser Footprint in den USA hilft uns dabei, die Zollauswirkungen zu begrenzen.“ Man halte zum Halbjahr „strikt Kurs auf unsere Jahresziele“. Dazu trügen auch eine höhere Effizienz und optimierte Kostenstrukturen bei.

Zu den Zielen gehört unter anderem ein Vorsteuerergebnis auf Vorjahresniveau – grob gesagt um die 11 Milliarden Euro. Mit aktuell 5,7 Milliarden Euro vor Steuern hat BMW etwas mehr als die Hälfte davon bereits in der Tasche. Eine Prognose zum Gewinn nach Steuern macht BMW nicht.

Schwierige Lage für die Branche

Die deutschen Autohersteller leiden derzeit neben den US-Zöllen auch unter dem harten Rabattkampf um den chinesischen Markt. Insbesondere mit Elektroautos tun sie sich dort schwer. Die meisten haben bereits Stellenabbauprogramme eingeleitet, BMW kann das bisher vermeiden.

BMW hofft nun unter anderem auf die Neue Klasse, deren erstes Serienfahrzeug im September auf der Internationalen Automobilausstellung vorgestellt werden soll. „Mit dem BMW iX3 geben wir den Startschuss für einen beispiellosen Produkthochlauf“, sagt Zipse. „Bis 2027 bringen wir mehr als 40 neue und überarbeitete Modelle auf den Markt – über alle Segmente und Antriebsformen hinweg.“

Die Münchner seien dank ihrer globalen Aufstellung „stabiler, aber nicht ohne Blessuren“ aus dem ersten Halbjahr gekommen, sagt Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer. Auch er misst der Neuen Klasse eine entscheidende Bedeutung für den künftigen Erfolg von BMW bei – gerade im wichtigen Markt China.

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