BMW: Milliardengewinn trotz Krise

05.11.2025 08:48 Uhr | Lesezeit: 2 min
BMW, Produktion, Dingolfing, Werk
BMW hat im abgelaufenen dritten Quartal seinen Gewinn mehr als verdreifacht.
© Foto: BMW

BMW hat seinen Gewinn im dritten Quartal verdreifacht. Das sieht wegen Problemen vor einem Jahr besser aus als es ist. Trotzdem kommen die Münchner vergleichsweise glimpflich durch die Krise.

BMW hat im abgelaufenen dritten Quartal seinen Gewinn mehr als verdreifacht. Unter dem Strich verdiente der Münchner Konzern rund 1,7 Milliarden Euro, wie der mitteilt. Der massive Anstieg ist allerdings nur bedingt ein Zeichen von Stärke, sondern geht vor allem darauf zurück, dass das Vergleichsquartal aus dem Vorjahr durch Probleme mit Bremsen ungewöhnlich schlecht war. Damals reichte es nicht einmal für eine halbe Milliarde. 

BMW sieht sich mit den aktuellen Zahlen auf Kurs, seine Ziele für das laufende Jahr zu erreichen. Man habe gezeigt, "wie robust und tragfähig unser  Geschäftsmodell ist", sagt BMW-Chef Oliver Zipse. Auch die europäischen CO2-Flottenziele werde man im laufenden Jahr erreichen, "und zwar ohne Flexibilisierung oder Pooling", betonte er. Andere deutsche Hersteller sind da in einer ungünstigeren Position. 

Positive Nachrichten gibt es zudem vom iX3, dem ersten Modell der Neuen Klasse - dem Grundkonzept für BMWs künftige Elektroautos. "Die Auftragseingänge in Europa liegen deutlich über unseren Erwartungen und  belegen das hohe Kundeninteresse", sagt Zipse. Bisher ist das Auto erst in Europa bestellbar. 

Nicht von der Krise verschont 

Aber auch BMW spürt die aktuelle Krise der Branche. Der Konzern, zu dem auch Mini und Rolls-Royce gehören, leidet unter dem schwierigen chinesischen Markt und Zöllen. Im Oktober hatte BMW deswegen sogar die Jahresprognose leicht gesenkt. Dennoch stehen die Münchner vergleichsweise solide da. Nach drei Vierteln des Jahres haben sie schon 5,7 Milliarden Euro Gewinn nach Steuern eingesammelt. 

Vergleicht man die BMW-Zahlen mit den jüngsten Meldungen der deutschen Konkurrenz, sind sie angesichts des Sturms, der über die Branche fegt, mehr als solide. Mercedes kommt nach neun Monaten nur noch auf 3,9 Milliarden Euro Gewinn, der viel größere Volkswagen-Konzern sogar nur auf 3,4 Milliarden. Darin sind auch die Töchter Audi und Porsche enthalten. Audi meldete jüngst inklusive Lamborghini, Bentley und Ducati knapp 2,1 Milliarden Euro Gewinn in den ersten neun Monaten, Porsche liegt nur noch knapp in den schwarzen Zahlen. 

Stabile Strategie hilft 

"Dass BMW im Vergleich mit dem Rest der deutschen Hersteller noch am besten dasteht, liegt auch daran, dass sie eine stabile Langzeitstrategie verfolgen", sagt Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer. "Mercedes hat sich mit seinem zu starken Schwenk auf Luxus verspekuliert, Porsche hat zu stark und schnell auf Elektromobilität gesetzt. Beide müssen jetzt zurückrudern und das kostet Absatz und Geld."

Audi komme zwar langsam aus der Krise, leide aber letztlich immer noch an den Nachwirkungen der Dieselkrise, die den Hersteller damals aus der Bahn geworfen habe, sagt der Branchenexperte. "Und VW ist - neben den kriselnden Töchtern Audi und Porsche - mit seinem Stellenabbauprogramm beschäftigt."» 

Aber auch bei BMW sieht Dudenhöffer Schwachpunkte. So fördere der Hersteller seine Verkäufe zumindest in Deutschland mit teilweise hohen Rabatten. "Und in China müssen sie aufpassen" - wenn man dort keinen Erfolg habe, werde es "auf Dauer unmöglich, ganz vorne mitzuspielen", warnt er und weist auf die neue "In China für China"-Strategie von Audi und VW hin. Damit seien Preise möglich, "die bei BMW und Mercedes heute nicht sichtbar sind".


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