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Neuer VW-Markenchef: Höhere Auslastung im Stammwerk möglich

14.07.2022 10:32 Uhr | Lesezeit: 3 min
Neuer VW-Markenchef: Höhere Auslastung im Stammwerk möglich
Thomas Schäfer
© Foto: Volkswagen

Thomas Schäfer ist "vorsichtig optimistisch", im zweiten Halbjahr wieder mehr Fahrzeuge in Wolfsburg produzieren zu können.

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Nach dem krisenbedingt starken Abrutschen der Produktion sieht der neue VW-Kernmarkenchef Thomas Schäfer Chancen für eine höhere Auslastung des Stammwerks Wolfsburg. "Wir sind vorsichtig optimistisch, weil alles getan wird, um das zweite Halbjahr spürbar stabiler fahren zu können", sagte der Manager der Firmenzeitschrift "Mitbestimmen" zur Frage, ob ein Aufholen gelingen könne. "Trotz der schwierigen Situation für die Menschen können die Zulieferer aus der Ukraine derzeit wieder verlässlicher Kabelstränge liefern, und auch bei den Halbleitern sieht es besser aus."

Schäfer, der im Konzern künftig auch für die Gesamtsteuerung der "Volumengruppe" mit den Töchtern VW Pkw, Seat/Cupra, Skoda und den leichten Nutzfahrzeugen zuständig ist, schränkte allerdings ein: "Aber klar ist, es bleibt viel Unsicherheit im System." Die Knappheit bei Mikrochips und weiteren Zulieferteilen seit Kriegsbeginn hatten die Fertigung am VW-Hauptsitz erheblich gebremst –– auch andere Autobauer bekamen Probleme. Zahlreiche Schichten mussten ausfallen.

Laut Betriebsratschefin Daniela Cavallo landete Wolfsburg zur Mitte des Jahres weit unter dem ursprünglich angepeilten Ziel. Man stehe bei gerade mal einem Drittel (190.000 Stück) des alten Plans für 2022 von 570.000 Fahrzeugen, sagte sie kürzlich. 2021 hatte Volkswagen hier wegen des Chipmangels insgesamt weniger als 400.000 Autos fertigbekommen – es war ein Tiefstand seit Ende der 1950er Jahre.

"Das ist echt ein Kampf"

Schäfer betonte, die Taskforce des Konzerneinkaufs tue jeden Tag ihr Möglichstes, um abgesagte Zulieferungen zu ersetzen. So gelinge es, Chargen von teils Zehntausenden ausgebliebenen Bauteilen innerhalb weniger Stunden anderswo nachzuordern. "Das ist echt ein Kampf. (...) Und diese Einschläge, jetzt gemischt mit China und Nachwirkungen aus dem Lockdown dort - da bin ich halt eher vorsichtig optimistisch."

Cavallo meinte dazu: "Es nagt halt an allen." An den meisten Wolfsburger Montagelinien gibt es derzeit keine Nachtschichten mehr. Und manchmal "keimt der Verdacht auf, der Standort werde bewusst runtergefahren". Sie machte jedoch deutlich, dass die Beschäftigten Vertrauen in die Führung bräuchten: "Das Unternehmen hat gerade die Nachtschichten abgeknipst und würde dann nur wenige Monate später wieder mit Sonderschichten um die Ecke biegen. Ich wünsche mir wirklich, dass wir bald wieder besser wissen, was auf uns zukommt."

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