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Prognose: VDA sieht "Gegenwind" in USA

11.01.2016 13:45 Uhr
Matthias Wissmann: "Wir halten am Diesel fest."

Der Abgas-Skandal hat in den USA Auswirkungen auf die gesamte deutsche Autoindustrie. Der Branchenverband VDA räumt in Detroit ein: Das Diesel-Image wurde erheblich beschädigt.

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Die massiven Folgen des Abgas-Skandals bei Volkswagen bremsen in diesem Jahr auf dem wichtigen US-Markt aus Branchensicht die gesamte deutsche Autoindustrie. Der deutsche Verband VDA rechnet 2016 mit stagnierenden Absatzzahlen für die deutschen Hersteller. Die Auswirkungen des VW-Skandals seien "noch nicht vollständig erkennbar", wie VDA-Präsident Matthias Wissmann am Montag zum Start der Automesse in Detroit sagte. 

Im vergangenen Jahr hatten die deutschen Autobauer ihren Absatz in den USA um zwei Prozent auf rund 1,4 Millionen Neuwagen gesteigert. VW allerdings hatte wegen der Manipulationen bei Abgastests von Dieselfahrzeugen einen Absatzrückgang verkraften müssen. Mittelfristig rechnet Wissmann mit einem weiteren Wachstum der deutschen Marken auf dem US-Markt. 

Durch den Skandal bei VW wurde die Diesel-Strategie der deutschen Automobilindustrie in den USA "erheblich beschädigt", wie Wissmann sagte. "Ich bin sicher, dass Volkswagen mit ganzer Kraft daran arbeitet, um verloren gegangenes Vertrauen bei den Kunden in Nordamerika wieder zurückzugewinnen." 

"Wir halten am Diesel fest"

Die Verfehlungen eines einzelnen Herstellers dürften aber nicht die Diesel-Technologie als Ganzes beschädigen. "Wir halten am Diesel fest", bekräftigte Wissmann. "Trotz des Gegenwinds, den wir natürlich gerade hier in den USA erleben, wird sich die deutsche Automobilindustrie nicht von der Diesel-Strategie verabschieden." Der Diesel könne beim Verbrauch und damit bei den CO2-Emissionen seine Vorteile ausspielen "Und zwar legal und ohne Tricks", sagte der VDA-Präsident. Der Diesel fristet in den Vereinigten Staaten ein Nischendasein, in dem die Deutschen 95 Prozent Marktanteil stellen.

Insgesamt bleibt der US-Automarkt aus VDA-Sicht weiter auf Wachstumkurs. Hauptreiber sind billige Benzinpreisen und niedrige Finanzierungszinsen. Die nach China größte Absatzregion der Welt dürfte 2016 bei Pkw und leichten Nutzfahrzeugen im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent zulegen, sagte Wissmann. Er rechnet damit, dass im laufenden Jahr 17,5 Millionen Pkw, SUV und Pick-Ups in den USA verkauft werden.

Noch optimistischer blicken die US-Autohändler auf das neue Jahr. Steven Szakaly, der Chefökonom der US-Automobilhändlervereinigung NADA, prognostiziert für 2016 einen Absatz von 17,7 Millionen Neufahrzeugen. Das wären zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Laut VDA verliert das Pkw-Segment, in dem die deutschen Marken stark sind, allerdings an Gewicht. Dagegen wächst das Light-Truck-Segment, in dem vor allem die amerikanischen Hersteller dominieren. Der Marktanteil der deutschen Hersteller in den USA sank 2015 leicht auf 8,0 Prozent, nach 8,3 Prozent im Vorjahr.

Chancen für die deutschen Hersteller sieht Wissmann bei Elektroautos. Die deutschen Autobauer erhöhten 2015 den Absatz von Elektroautos in den USA laut VDA um mehr als 100 Prozent auf mehr als 23 000 Fahrzeuge. Jedes fünfte neue Elektroauto, das im vergangenen Jahr in den USA verkauft wurde, zähle zu einer deutschen Marke. Der Absatz von E-Autos der deutschen Hersteller liege deutlich höher als in Deutschland. (dpa/ampnet/sm)

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