Rabatte belasten Volkswagen

Die Kaufanreize für Kunden auf dem rückläufigen deutschen Automarkt kosten den VW-Konzern hohe Millionen-Beträge. "Die Verkaufsförderung des Jahres 2002 belastet das Deutschland-Ergebnis von VW mit 300 Mio. Euro", sagte Prof. Ferdinand Dudenhöffer vom Center Automotive Research (CAR) der Fachhochschule Gelsenkirchen in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa). "Es ist überraschend, dass bei VW auch der neue Polo mit dem Sonderzins von 0,9 Prozent unterstützt wird." Offensichtlich erfülle das neue Modell nicht alle Erwartungen. VW betreibe mit der Finanzierung eine "recht teure Aktion", die bis zu 48 Monaten läuft. "Bei einem Polo kommt der Kunde auf einen Rabatt von fast 1.800 Euro. Bei dieser Aktion geht die Marge vom neuen Polo, aber auch von den Modellen Lupo und Golf weg." Strenges Wettbewerbsumfeld Volkswagen werde vermutlich auch im nächsten Jahr bei anziehender Konjunktur geschwächt agieren. "Das Volumenmodell Golf ist in die Jahre gekommen. Der neue kommt nicht vor Ende 2003. Die Zeit bis dahin wird eine Durststrecke." Auch der Passat bekomme ein strengeres Wettbewerbsumfeld zu spüren. "Wenn man die Zeit und die Investitionen für das Luxusmodell Phaeton in neue Varianten des Golf gesteckt hätte, würde man bis 2004 besser dastehen." In der ersten Generation werde der Phaeton ein Verlustbringer sein. Außerdem sei zu bezweifeln, dass die Zahl von 20.000 verkauften Fahrzeugen jährlich auch erreicht werde. "Beim jetzigen A8 hat Audi in den vergangenen fünf Jahren durchschnittlich 14.000 Fahrzeuge verkauft. Da ist nicht einzusehen, dass VW mit einer schlechteren Position im Luxussegment mehr verkauft." (dpa)