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Russland und Ukraine: Kriegsfolgen treffen auch Autohersteller

28.02.2022 11:41 Uhr | Lesezeit: 3 min
Russland und Ukraine: Kriegsfolgen treffen auch Autohersteller
Der Lada-Hersteller Avtovaz zählt in Russland zu den stärksten Autokonzernen.
© Foto: Lada

Als Export- und Importmarkt für Autos spielt Russland im Westen nur eine Nebenrolle. Die Folgen des eskalierenden Konflikts mit der Ukraine werden aber auch hier zu spüren sein.

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Der Einmarsch Russlands in der Ukraine trift auch die internationale Autoindustrie. Vor allem der Konzern Hyundai-Kia und die Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi müssen laut einer aktuellen Analyse des Center of Automotive Management (CAM) mit negativen Folgen durch die beschlossenen Sanktionen rechnen, unter den deutschen Herstellern ist VW am stärksten in Russland engagiert.

Der russische Pkw-Markt galt in der Branche lange Jahre als wichtiger Zukunftsmarkt. Nach der Annexion der Krim und den darauf folgenden Sanktionen ist der Absatz allerdings eingebrochen: Seit 2015 liegt er bei 1,4 bis 1,8 Millionen Neuwagen pro Jahr. Absatzstärkste Hersteller sind Hyundai und Kia mit rund 380.000 Fahrzeugen (23 Prozent Marktanteil) – vor Lada-Mutter und Renault-Tochter Avtovaz mit 351.000 (21 Prozent) sowie Renault-Nissan-Mitsubishi mit 212.000 Fahrzeugen (13 Prozent).

Geringe Absatzeffekte für deutsche Hersteller erwartet

VW verkauft in Russland im Jahr rund 204.000 Fahrzeuge (zwölf Prozent), BMW und Mercedes jeweils rund 50.000 (acht bis neun Prozent). Für die deutschen Unternehmen schätzt das CAM die negativen direkten Absatzeffekte als gering ein, da Russland für sie in Gesamtheit gesehen ein eher kleiner Markt ist.

Die Automobilproduktion in Russland bedient vor allem den heimischen Markt. Zuletzt wurden in rund 34 Fabriken 1,4 bis 1,65 Millionen Fahrzeuge hergestellt. Der Export spielt nur eine untergeordnete Rolle. Das CAM rechnet allerdings mit deutlichen Störungen der Lieferkette durch die Sanktionen, da viele Teile aus dem Ausland importiert werden müssen. Umgekehrt erwarten die Experten nur geringe Effekte, da Russland als Zuliefererstandort für die internationale Automobilindustrie nur eine untergeordnete Rolle spielt. Trotzdem können Störungen der hochempfindlichen globalen Lieferketten auftreten.

Auch wenn Russland kein starkes Autoland ist, glaubt CAM-Leiter Stefan Bratzel an spürbare Folgen im Westen: "So werden in den nächsten Jahren nicht zuletzt aufgrund der Verteuerung der Energie- und Mineralölpreise die Kosten für die Automobilproduktion und für die Autonutzung steigen."

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