Ausgabe 19/2013: Spezifischer Service

Anlässlich der IAA sprachen wir mit Daglef Seeck, Direktor Parts & Services Fiat Group Automobiles Germany AG, Pietro Gorlier, CEO Mopar global, und Fabrizio Curci, Head of Mopar EMEA, über die Einführung der Marke Mopar® auf dem deutschen Markt.AH: Warum kommt Mopar auf den deutschen Markt? Was verspricht man sich davon und was kann Mopar besser als andere?P. Gorlier: Mopar ist die Referenzmarke für alle Originalersatzteile, Customer Care, Kundendienst und Zubehör für die Marken der Fiat S.p.A. und der Chrysler Group mit schätzungsweise rund 70 Millionen Fahrzeugen im Straßenverkehr. Eine internationale Organisation mit Distribution in über 130 Ländern, mit mehr als 50 Distributionszentren, über 500.000 gelisteten Ersatzteilen und Zubehörkomponenten, die täglich 400.000 Bestellungen über rund 12.000 Händler abwickelt. Der Integrationsprozess wurde mit neuen Verpackungen eingeleitet, die alle neuen Produkte unterscheidet. Sie zeigt den Namen Mopar und die Logos der Marken Abarth, Alfa Romeo, Chrysler, Dodge, Fiat, Fiat Professional, Jeep®, Lancia, SRT und Ram. Viele Innovationen, die das Aftersales verändert haben, stammen aus dem Hause Mopar.Die Erfahrung von Fiat Parts & Service bedient zudem den Trend zur Individualisierung und für Zubehör im italienischen Stil, der sich mit dem Fiat 500 auch in den USA als überaus erfolgreich erweist. Zu den Innovationen gehören auch Smartphone-Onboard-Informations-Apps, Bedienungsanleitungen im elektronischen Format auf DVD sowie ein drahtloses Onboard-Ladesystem für schnurlose Geräte.AH: Wie will sich Mopar konkret auf dem deutschen Markt aufstellen und wann startet der Einstieg?F. Curci: Die weltweite Einführung startete mit der Vereinheitlichung der Verpackungen bereits im letzten Jahr. Dabei verschmelzen die Erfahrungen und das Know-how beider Konzerne in den Bereichen Technologie, Kundendienstprozesse, Tools und beim Service.AH: Was ändert sich durch den Einstieg von Mopar beim bisherigen Teileeinkauf und -verkauf der Fiat/Chrysler/Jeep-Autohäuser und -Werkstätten?D. Seeck: Die Partnerschaft mit Mopar erfolgt obligatorisch durch das Service-Mandat. Es gibt in den Prozessen sowohl beim Produkt wie in der Servicepalette keine Veränderung.AH: Werden im Handel bisherige Distributionspartnerschaften durch den Mopar-Einstieg ersetzt? Oder ist Mopar nur eine parallele Teileschiene für die markenrelevanten Autohäuser?F. Curci: Mopar ist eine Marke, die parallel zu unseren Automobil-Marken eingeführt wurde und ständig ergänzt wird. Sie wird daher auch von unseren Marken-Netzwerken vertreten.AH: Über welche Kanäle will Mopar in Deutschland seine Produkte vertreiben -Markenbetriebe (Fiat/Chrysler/Jeep), freie Werkstätten, freier Teilegroßhandel, alles zusammen?D. Seeck: Mopar wird ausschließlich über das autorisierte Händlernetz unserer Marken vertrieben.AH: Welche Vorteile ergeben sich für das Autohaus aus einer Partnerschaft mit Mopar?F. Curci: Mopar ist der Überbegriff, der die verschiedensten Bereiche des Aftersales abdeckt: Mopar steht für Service, Customer Care, Originalersatzteile und Zubehör für Fahrzeuge der Fiat S.p.A. und der Chrysler Group. Die Mission von Mopar ist es - in der Region EMEA (Europe, Middle East, Africa) genauso wie in den Vereinigten Staaten -, den Kunden unserer Marken während des gesamten Lebenszyklus ihres Fahrzeugs einen spezifischen Service anzubieten.AH: Kann Mopar den Autohäusern auch Fremdmarkenteile über die Fiat- / Chrysler-Schiene hinaus liefern, z. B. für Gebrauchtwagen oder Fremdmarkenkunden?P. Gorlier: Das Angebot umfasst alle Originalersatzteile für die Marken der Fiat S.p.A. und der Chrysler Group, entsprechende Qualitätsersatzteile für ältere Fahrzeuge (Classic Line) und die Produkte und Anwendungen unseres konzerneigenen Zulieferers Magneti Marelli. Die Marke Mopar steht auch für die qualifizierte Distribution von Fahrzeugpflegeprodukten etc. Zudem sind auch Reifen und Schmierstoffe beinhaltet und haben eine hohe Priorität. Für Fahrzeuge, die mehr als zwei Jahre aus der Produktion sind, wird es die Classic Line geben.AH: Wie wird eine schnelle Teilebelieferung der Händler sichergestellt? Wie schnell wird überhaupt geliefert? Wo sind die Groß- und Regionalläger positioniert? Wie ist die Teilerückgabe organisiert?F. Curci: Ein Netzwerk aus 20 Distributionszentren in ganz Europa ermöglicht es, je nach Ersatzteiltyp und Art der Reparatur dringende Ersatzteile innerhalb von 24 bis 48 Stunden zu liefern. Das Zentrallager befindet sich in Norditalien. Die regionalen Lager sind in Deutschland (Hannover und Hockenheim), Frankreich, Spanien, Großbritannien, Griechenland, Polen und Russland angesiedelt. Die Teilerückgabe erfolgt durch den bestehenden Logistik-Prozess der Fiat Automobile.AH: Wie soll die Teilebestellung bei Mopar ins DMS der Händler integriert werden und wer liefert dafür die Schnittstellen? Oder hat Mopar ein eigenes Bestellsystem?D. Seeck: Alle Händler mit zertifiziertem DMS wurden in einem eigenen Bestellsystem von Mopar integriert. Cidcar ist das Haupt-DMS für Chrysler-, Jeep- und Dodge-Händler; Fricon und Loco-Soft sind das DMS für Fiat-Händler. Die Mopar-Schnittstellen lassen sich auch in andere DMS integrieren.AH: Zuweilen hörte man von Lieferengpässen bei Ersatzteilen aus Italien innerhalb der Fiat-Struktur. Wird sich das mit Mopar verbessern?D. Seeck: Verschiedene Maßnahmen (Helpdesk, TESEO, Customer-Center) wurden in diesem Zusammenhang eingeleitet, um die Kontinuität des Service auch in außergewöhnlichen Fällen zu gewährleisten. Diese sind in einem speziellen Programm zur kontinuierlichen Verbesserung der Lieferkette integriert.AH: Meine Herren, danke für das Gespräch!

Ausgabe 19/2013: Spezifischer Service

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