Die Marktbereinigung auf dem deutschen Tankstellenmarkt lässt weiter auf sich warten. Nach einer am Freitag veröffentlichten Erhebung des Hamburger Energie-Informationsdienstes EID reduzierte sich die Zahl der Tankstellen im vergangenen Jahr unter dem Strich lediglich um 97 auf 15.971. Dahinter stehen 100 Neubauten und 197 Schließungen. Im Jahr zuvor hatten per Saldo 256 Stationen aufgegeben. Nach Einschätzungen der Branche gibt es in Deutschland angesichts des schrumpfenden Benzinmarktes rund 4.000 Tankstellen zu viel. Hinter den relativ stabilen Marktdaten verbergen sich jedoch größere Verschiebungen und eine immer stärkere Internationalisierung. Die fusionierten Unternehmen Shell/DEA und Aral/BP müssen sich nach den Auflagen des Kartellamtes von einigen hundert Stationen trennen. Der Fachdienst hat auch berechnet, wie die Marktanteile in Deutschland voraussichtlich aussehen, wenn die Auflagen des Kartellamtes abgearbeitet sind. Danach wird Aral/BP auf 23 Prozent kommen, Shell/DEA auf 20 Prozent, Esso auf elf Prozent und die freien Tankstellen auf zehn Prozent. Eine Vielzahl von ausländischen Ölgesellschaften wird mit einstelligen Marktanteilen auf dem deutschen Markt aktiv sein, so wie OMV und Orlen oder die italienische Agip. "Für Wettbewerb ist also weiterhin gesorgt", heißt es im EID. (dpa)
Tankstellen leben länger
Nur knapp 100 Stationen weniger als im vergangenen Jahr / Zunehmende Internationalisierung