Die wochenlange Übernahmeschlacht um den Autozulieferer Continental ist beigelegt. Nach intensiven Gesprächen einigten sich Conti und die fränkische Schaeffler-Gruppe in der Nacht zum Donnerstag auf ein Gesamtpaket zum Engagement des Familienunternehmens in dem DAX-Konzern. Schaeffler erhöhte sein Übernahmeangebot an die Aktionäre und machte umfangreiche Zusagen zum Erhalt der Unternehmensstruktur. Conti-Chef Manfred Wennemer, der den Einstieg von Anfang an heftig bekämpft hatte, scheidet zum 31. August aus dem Amt. Der Aufsichtsrat nahm das Rücktrittsgesuch des 60-Jährigen an und will in Kürze einen Nachfolger bestellen. Die Gewerkschaften begrüßten die Einigung und sehen auch neue Chancen für die Zukunft. Jetzt gelte es, den Blick nach vorne zu richten, hieß es. Die Schaeffler-Geschäftsführung erklärte in Herzogenaurach, mit der Vereinbarung werde die Voraussetzung geschaffen "für die Kombination zweier deutscher Technologieführer, die innovative Lösungen für die künftigen Herausforderungen der Automobilindustrie liefern wird." Conti nannte das Ergebnis akzeptabel. Es enthalte mit dem verbesserten Angebotspreis und einem zugesagten Nachteilsausgleich eine spürbar höhere Gegenleistung. Die Vereinbarung schaffe außerdem Klarheit über zukünftige Verhältnisse. Die niedersächsische Landesregierung sieht nach den Vereinbarungen für Conti nun "eine Chance, mit der Schaeffler-Gruppe neben Bosch einer der weltweit größten Automobilzulieferer zu sein". Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) sagte in Hannover, die Bedingungen für Conti wie Börsennotierung, Eigenständigkeit, gewerkschaftliche Anliegen sowie Sitz in Hannover seien erfüllt worden. "Auch das bietet gute Chancen für den sozialen Frieden", sagte er. Conti wird nicht zerschlagen Die Schaeffler-Gruppe hat ihr bisheriges Übernahmeangebot von 70,12 Euro auf 75 Euro pro Aktie erhöht. Zudem sagte Schaeffler zu, das Engagement bei Conti innerhalb der nächsten vier Jahre auf eine Minderheitsbeteiligung von bis zu 49,99 Prozent zu beschränken. Zum Schutz der Arbeitnehmer gibt es umfangreiche Zusagen. Conti wird nicht zerschlagen. Garant für die Wahrung der Conti-Interessen sei Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder.
Übernahmekampf: Conti und Schaeffler finden zusammen

Die beiden Autozulieferer haben sich friedlich geeinigt: Schaeffler erhöht das Angebot auf 75 Euro pro Aktie und beschränkt sein Engagement innerhalb der nächsten vier Jahre auf eine Minderheitsbeteiligung. Conti-Chef Wennemer tritt ab.
Dagmar