Vor 70 Jahren, im April 1935, fertigte Opel mit dem 1,3-Liter-Modell Olympia das erste deutsche Großserienauto mit selbsttragender Ganzstahl-Karosserie. Hatte man bis dahin den Rahmen mit Motor, Getriebe, Lenkung, Achsen und Rädern bestückt, bevor der Aufbau hinzukam, wurden nun Motor, Getriebe und Achsen mit hydraulischen Hebebühnen unter die an einer Förderkette hängende Karosserie gehoben und miteinander verbunden. Das heute noch gültige Bauprinzip hob die aus dem Kutschen-Zeitalter stammende Trennung von Karosserie und Chassis auf. Geringeres Gewicht, bessere Fahrleistungen und erhöhte Sicherheit durch eine steifere Fahrgastzelle waren die Vorteile. Auf der 26. IAA in Berlin im Februar 1935 stellte Opel sein neues Modell erstmals der Öffentlichkeit vor. Der Olympia kam als Cabriolet-Limousine sowie als zweitürige Limousine für 2.500 Reichsmark auf den Markt. Anstelle von frei stehenden Lampen besaß das Fahrzeug in die Karosserie integrierte Scheinwerfer, sein Kofferraum wurde noch von innen beladen. Das Leergewicht des Olympia lag bei 835 Kilogramm; mit einer Leistung von 24 PS erreichte er eine Höchstgeschwindigkeit von 95 km/h bei einem Verbrauch von rund neun Litern. Bis die Produktion ziviler Fahrzeuge 1940 eingestellt werden musste, rollten 168.875 Exemplare vom Band. Im Dezember 1947 war das erste Auto aus Rüsselsheim wieder ein Olympia. 1953 wurde aus dem Modell der Olympia Rekord und 1960 schließlich der Rekord. Sein 2001 gestartetes Restrukturierungsprogramm zur Einsparung von Material-, Struktur- und Personalkosten nannte Opel ebenfalls "Olympia". (san
Vor 70 Jahren: Geburtsstunde des Opel Olympia

Aus zwei mach eins: Karosserie und Chassis wurden erstmals verbunden