Stellantis hat eine erweiterte Sonderkulanz für Fahrzeuge mit 1,5 BlueHDi-Dieselmotoren angekündigt. Sie betrifft Motoren, die zwischen Oktober 2017 und Januar 2023 produziert wurden und bei denen es zu einem frühzeitigen Verschleiß der Nockenwellenkette gekommen ist. Das Unternehmen übernimmt in qualifizierten Fällen rückwirkend 100 Prozent der Reparaturkosten – inklusive Material und Arbeitszeit.
Die neue Regelung gilt für Reparaturen, die im Zeitraum vom 1. Januar 2023 bis zum 30. Juni 2025 durchgeführt wurden. Voraussetzung ist, dass Wartung und Diagnose entsprechend der Herstellervorgaben durch einen Fachbetrieb erfolgt sind. Künftig greift die Sonderkulanz für einen Zeitraum von bis zu zehn Jahren oder maximal 240.000 Kilometern.
Deutschland: Über 140.000 Autos betroffen
In diesem Zuge hat der Multimarken-Hersteller in Deutschland rund 141.700 Diesel-Autos in die Werkstätten gerufen. Die Probleme mit der Steuerkette können im Extremfall zu schweren Motorschäden führen. Betroffen sind dem Konzern zufolge Fahrzeuge der Marken Opel, DS, Citroën, Peugeot und Fiat mit dem 1,5-Liter-Blue-HDI-Dieselmotor aus den Baujahren 2017 bis 2023. Die Ketten könnten vorzeitig verschleißen und im schlimmsten Fall reißen, warnt Stellantis. Konkrete Unfälle und Verletzungen seien zwar nicht bekannt, man rufe aber die Fahrzeuge freiwillig zur Kontrolle in die Werkstätten zurück. Anhand der Motorengeräusche sollen die Ketten überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden..
Extra Online-Plattform eingerichtet
Kunden, die bereits Reparaturkosten selbst getragen haben, können ab Mitte Juli eine Rückerstattung beantragen. Dazu wurde unter stellantis-support.com eine spezielle Online-Plattform eingerichtet. Sie ist auch über die Websites der betroffenen Marken Citroën, DS Automobiles, Opel/Vauxhall, Fiat und Peugeot erreichbar.
Zusätzlich führt Stellantis das sogenannte Check+-Zertifikat für Gebrauchtwagen ein, das über die Plattformen Spoticar und Stellantis-Netzwerk bereitgestellt wird. Es bestätigt, dass auch Käufer gebrauchter Fahrzeuge von der erweiterten Sonderkulanz profitieren können.
Weitere Rückrufe:
- VW-Rückruf wegen Airbag: Beifahrersitz im ID.7, Polo, Passat nicht benutzen!
- BMW ruft X1 und iX1 zurück: B-Säule zu schwach, Gefahr bei Crash
- Riesenrückruf für Jeep: Defekte Pumpe stoppt Grand Cherokee
- Gefährlicher Airbag: Citroën warnt vor Fahrt mit C3 und DS3
Beliebteste Gebrauchtwagen 2025 - Top 10
