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Vor Börsengang: Daimler Truck bessert Finanzziele nach

20.05.2021 13:46 Uhr | Lesezeit: 3 min
Martin Daum
Martin Daum: "Wir sind ein volatiles Business."
© Foto: Daimler

Der Daimler-Konzern soll bald in eine Auto- und eine Lastwagensparte aufgesplittet werden. Letztere hat nun bessere Ziele für die nächsten Jahre verkündet - natürlich auch, um Investoren zu ködern.

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Wenige Monate vor dem geplanten Börsengang hat der Lastwagenbauer Daimler Truck seine Renditeziele nachgeschärft. Man strebe bis 2025 unter der Voraussetzung "starker Marktbedingungen" zweistellige Umsatzrenditen an, teilte das Unternehmen am Donnerstag bei einem Investorentag in Stuttgart mit. Vorstandschef Martin Daum erklärte, dieses Ziel gelte für Jahre, in denen das Lkw-Geschäft gut laufe. "Wir sind ein volatiles Business, das heißt, beim Lkw gibt's immer gute und schlechte Jahre. In guten Jahren wollen wir eine zweistellige Unternehmensrendite haben. In schlechten Jahren, die in unserer Branche ganz üblich sind und alle fünf, sechs Jahre vorkommen, wollen wir sechs Prozent verdienen."

Bei der Rendite hinkt das Unternehmen, zu dem auch eine Bussparte gehört, der internationalen Konkurrenz bisher hinterher. Der Wert gibt an, wie viel vom Umsatz am Ende noch als Gewinn übrig bleibt, und ist somit der Maßstab dafür, wie profitabel eine Firma arbeitet.

Im Vorjahr hatte es Daimler im Truck- und Busgeschäft nur auf eine Umsatzrendite von 1,5 Prozent gebracht, 2019 lag der Wert bei immerhin sechs Prozent. Für 2021 hat das Unternehmen nur ein Ziel für eine um Sondereinflüsse bereinigte Umsatzrendite aufgestellt, dieses liegt bei sechs bis sieben Prozent. 2020 waren hier zwei Prozent erzielt worden.

Daimler ist bei schweren Nutzfahrzeugen Weltmarktführer, vor allem auf dem wichtigen nordamerikanischen Markt sind die Schwaben mit der Marke Freightliner stark vertreten. Geplant ist, dass Daimler Truck im Herbst vom bisherigen Daimler-Gesamtkonzern abgetrennt und an die Börse gebracht wird. Konzernchef Ola Källenius hatte im Februar den radikalen Umbau des Unternehmens angekündigt. Demnach soll die Daimler AG als Dachgesellschaft auf lange Sicht sogar ganz verschwinden und zwei eigenständigen, dafür jeweils börsennotierten Unternehmen Platz machen: Mercedes-Benz für die Autos und Vans sowie Daimler Truck für Lastwagen und Busse.

Hohe Einsparungen beim Personal

Befeuert werden sollen die nachgebesserten Finanzziele auch durch Einsparungen. Daimler hatte schon 2019 angekündigt, in der Truck-Sparte bis Ende 2022 rund 550 Millionen Euro einsparen zu wollen, davon allein 300 Millionen Euro beim Personal. Obendrein bastelt das Unternehmen - ebenso wie die Konkurrenz - momentan munter daran, herkömmliche Antriebstechnologien mittelfristig durch moderne Elektro- und Wasserstoff-Lkws zu überwinden.

So will das Unternehmen einen ersten elektrisch angetriebenen 25-Tonner für den schweren Verteilverkehr in Europa schon im zweiten Halbjahr 2021 auf den Markt bringen. Der Mercedes-eActros soll mit einer Batterieaufladung eine "deutlich größere" Reichweite als 200 Kilometer haben, wie es heißt. 2024 soll ein E-Laster für die Langstrecke (eActros LongHaul) folgen, die Reichweite ohne Zwischenstopp soll 500 Kilometer betragen. Die Batteriemodule kommen jeweils vom chinesischen Zellhersteller CATL

Für die parallel laufende Entwicklung von mit Wasserstoff und Brennstoffzellen angetriebenen Lastwagen hat sich Daimler mit Volvo zusammengetan, hier peilt das Unternehmen einen Serienstart erster Modelle bis 2027 an. Diese 40-Tonner sollen dann Reichweiten von bis zu 1.000 Kilometern ohne Tank-Zwischenstopp haben. Ein erster Prototyp mit dem Namen Mercedes-Benz GenH2 Truck soll bereits dieses Jahr für Tests auf öffentlichen Straßen unterwegs sein.

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