Wenn es Volkswagen in den Verhandlungen über einen neuen Haustarifvertrag nicht gelingt, die Arbeitskosten erheblich zu senken, droht laut VW-Personalvorstand Peter Hartz ein massiver Personalabbau. "Wenn wir unser Kostenkonzept nicht durchsetzen, wird unser Beschäftigungsvolumen in Deutschland in den nächsten Jahren dramatisch schrumpfen", kündigte der Manager in einem Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Mittwochausgabe) an. Am Donnerstag gehen die Tarifverhandlungen in die letzte Runde. Eine Einigung ist jedoch nicht zu erwarten, nachdem sich die Fronten zwischen IG Metall und VW in der vergangenen Woche verhärtet hatten. Hartz sagte in dem Gespräch, dass VW sehr wenig Verhandlungsspielraum habe: "Wir sind dazu gezwungen, unsere Kosten in Ordnung zu bringen." VW will die Arbeitskosten bis 2011 um 30 Prozent oder zwei Mrd. Euro senken. Hartz erklärte, dass die Hälfte dieses Betrags in dieser Tarifrunde eingefahren werden soll. Wenn es jenseits von befristeten Warnstreiks erstmals in der Unternehmensgeschichte zu einem großen, per Urabstimmung legitimierten Streik käme, wäre das "sehr teuer. Nach wenigen Tagen stünde der Konzern still", so Hartz. Unterdessen haben mehrere tausend Beschäftigte gegen die Unternehmensleitung protestiert. Im Stammwerk Wolfsburg standen für etwa zweieinhalb Stunden die Bänder still. Mehr als 30.000 Beschäftigte beteiligten sich nach Angaben des Betriebsrates auf dem Werksgelände an einer Informationsveranstaltung unter freiem Himmel. Im Werk Baunatal bei Kassel protestierten 6.000 Angestellte. "Es liegt jetzt am Vorstand, ob wir einen Kompromiss finden oder tatsächlich auf einen Konflikt zusteuern", sagte Betriebsratschef Klaus Volkert. Während die IG Metall ihre Lohnforderung auf rund zwei Prozent halbiert hat, verlangt VW eine zweijährige Nullrunde. (ng/dpa)
VW-Vorstand Hartz droht mit Personalabbau
Manager beharrt auf Durchsetzung des Kostenkonzepts / Arbeiterproteste in Wolfsburg und Baunatal