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VW zu Diesel-Nachrüstung: Geringe Anzahl von Anträgen

13.05.2020 12:00 Uhr
VW zu Diesel-Nachrüstung: Geringe Anzahl von Anträgen
Inzwischen liegt VW nach eigenen Angaben eine geringe Anzahl von Anträgen zur Beantragung einer finanziellen Unterstützung für eine Hardwarenachrüstung vor.
© Foto: picture alliance/Foto Huebner

VW hat auf die AUTOHAUS-Berichterstattung zu Diesel-Nachrüstlösungen reagiert. Ein Sprecher nahm unter anderem Stellung zur Zahl der Anträge, die bisher von Kunden eingegangen sind.

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Vergangene Woche berichtete AUTOHAUS über die Aussage eines VW-Sprechers, wonach dem Autobauer kein einziger Fall einer Diesel-Hardware-Nachrüstung bekannt sei. "Wir haben von vornherein nicht an die Hardware-Nachrüstung geglaubt", wurde der Konzernsprecher in einer dpa-Meldung zitiert.

AUTOHAUS hakte bei den Anbietern von Diesel-Nachrüstlösungen nach (den Bericht lesen Sie hier). Fazit: Nachfrage ja, aber auf niedrigem Niveau – egal bei welchem Nachrüster bzw. unabhängig von den Fabrikaten. Hubert Mangold, Geschäftsführer von Oberland Mangold, erklärte unter anderem: "Bestätigen können wir, dass Volkswagen nach Auskunft unserer Kunden sehr wohl schon mehrere Nachrüstungen finanziert hat."

Dirk Ameer, Sprecher Litigation Communications Technik der Volkswagen AG, stellt gegenüber AUTOHAUS nun klar: "Diese Aussage ist unzutreffend. Volkswagen hat bisher in keinem Fall eine Unterstützung für eine Hardware-Nachrüstung gezahlt." Inzwischen liege dem Autobauer eine geringe Anzahl von Anträgen zur Beantragung einer finanziellen Unterstützung für eine Hardwarenachrüstung durch einen unabhängigen Nachrüster vor. Mit Stand 11. Mai seien es zwölf Anträge. Die Anzahl von Anfragen an das VW-Kundencenter zu Hardwarenachrüstungen bewege sich in einem dreistelligen Bereich. Hierin seien neben Anfragen zur finanziellen Unterstützung seitens Volkswagen auch informative Anfragen enthalten.

Konzernsprecher Ameer weist außerdem auf den Standpunkt hin, den VW in puncto Diesel-Nachrüstung vertrete. "Der Volkswagen Konzern will maßgeblich dazu beitragen, die Stickoxid-Emissionen (NOx) rasch und nachhaltig weiter zu reduzieren. Ziel von Volkswagen ist es, dass seine Kunden weiterhin ohne Einschränkungen in die Innenstädte fahren können", heißt es. Dafür arbeite der Hersteller an Lösungen, die sowohl für die Kunden als auch für die Verbesserung der Luftqualität in den Städten sinnvoll, wirksam, vor allem aber auch kurzfristig umsetzbar seien. Eine zentrale Maßnahme seien Software-Updates für deutschlandweit etwa 3,8 Millionen Euro 4-, Euro 5- und in einigen Fällen Euro 6-Dieselfahrzeuge des VW-Konzerns. Mit der von August 2017 bis Mitte 2019 bundesweit angebotenen Umweltprämie habe man außerdem in kurzer Zeit über 350.000 ältere Dieselfahrzeuge früherer Emissionsklassen (Euro 4 und älter) durch besonders umweltfreundliche Fahrzeuge ersetzen können.

VW hält andere Maßnahmen für sinnvoller und effizienter

Zusätzlich hatte Volkswagen bereits Anfang Oktober 2018 gemeinsam mit anderen Autoherstellern angekündigt, sich im Rahmen des "Konzeptes der Bundesregierung für saubere Luft und die Sicherung der individuellen Mobilität in unseren Städten" an der Bezuschussung von Hardware-Nachrüstungen zur NOx-Reduzierung für Diesel-Fahrzeuge in definierten Intensivstädten zu beteiligen. "Die Vor- und Nachteile einer Nachrüstlösung muss jeder Kunde für sich abwägen. Die Volkswagen AG hält weiterhin andere Maßnahmen für sinnvoller und effizienter", lautet der Standpunkt des Konzerns. So habe sich die Förderung einer beschleunigten Flottenerneuerung sowie der gezielte Einsatz von Software-Updates als gute und realisierbare Maßnahmen erwiesen. Hardware-Nachrüstlösungen, die durch Dritte entwickelt und im Rahmen des Konzeptes der Bundesregierung vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) genehmigt wurden, seien eine Möglichkeit, die individuelle Mobilität einiger Kunden zu erhalten. Die Volkswagen AG unterstütze daher das Konzept der Bundesregierung im beschriebenen Rahmen. Die Verantwortung für den Einbau und die Funktionsweise liege ausschließlich bei den Herstellern der Nachrüstlösungen. Interessierte Fahrzeughalter können sich vor einer Umrüstung telefonisch oder per Post zur Vorabprüfung bei VW melden, um eine vorläufige Bestätigung über die finanzielle Bezuschussung zu erhalten. (ah)

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KOMMENTARE


LB

13.05.2020 - 13:25 Uhr

Kennt man doch: Erst rufen alle laut "jawoll, das muss so!" - und wenn es dann zum Schwur kommt, ist kaum einer mehr da :-)


Bruno Körner

09.10.2020 - 08:07 Uhr

Hallo, hatte mich auch für die Nachrüstung meines Caddys erkundigt und auch schon eine Zusage von VW zur Beteiligung erhalten. Aufgrund der rigorosen Garantiepolitik ist bei allen von mir nachgefragten Werkstätten die Übernahme eines Nachrüstungsauftrags abgelehnt worden. Scheinheilig bis 3.000 Euro anbieten und dann dafür sorgen, dass es keiner macht. Mein nächstes Auto ist sicher kein VW. Gruß, Bruno Körner


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