Trotz brummenden Geschäfts erwägt der Kabel- und Bordnetzspezialist Leoni, nach 2009 auch für das laufende Jahr auf eine Dividende zu verzichten. "Es könnte theoretisch eine Idee sein, dieses Jahr noch einmal keine Dividende auszuschütten", sagte Vorstandschef Klaus Probst der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Noch ist aber keine Entscheidung gefallen: "Wir müssen einfach abwarten, wie unsere Zahlen am Ende sind. Vielleicht fällt die Dividende niedriger aus als gewohnt."
Normalerweise zahlt der Autozulieferer rund ein Drittel seines Nettogewinns an die Aktionäre. "Er wird dieses Jahr 50 Millionen plus x betragen und das x dürfte gar nicht so klein sein", sagte Probst dem Blatt. Für einen abermaligen Verzicht auf eine Dividende spricht aus seiner Sicht, dass Leoni ein Wachstumsprogramm anpeile und während der Krise Eigenkapital verloren habe.
Der Leoni-Chef möchte zudem andere Firmen kaufen, um das Unternehmen unabhängiger von der Automobilindustrie zu machen. Deren Anteil an den Umsätzen solle von 70 auf 60 Prozent zurückgeführt werden. "Dazu müssen wir Firmen kaufen, die andere Märkte bedienen." (dpa)