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Deutschland-Chef Keller: "Opel hat seine Hausaufgaben gemacht"

27.07.2018 16:20 Uhr
Deutschland-Chef Keller: "Opel hat seine Hausaufgaben gemacht"
Jürgen Keller mit dem Opel Grandland X
© Foto: Opel

Opel hat den ersten Gewinn seit langem verbucht. Auf den Lorbeeren ausruhen wollen sich die Rüsselsheimer nicht – im Gegenteil. Man werde sich weiter verbessern, sagt Deutschland-Chef Jürgen Keller.

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Nach einem überraschend starken Halbjahresergebnis geht Opel selbstbewusst in die zweite Jahreshälfte. "Es ist immer noch viel Potenzial zur Steigerung vorhanden, sei es beim Volumen, sei es beim Marktanteil. Wir werden nicht aufhören, uns zu verbessern", sagte Deutschland-Chef Jürgen Keller am Freitag im Gespräch mit AUTOHAUS. Man sei stolz auf das Erreichte. "Das ist uns nicht in den Schoß gefallen. Alle Beteiligten arbeiten hart für den Erfolg, das gilt natürlich auch für den Handel. Wir gehen diesen Weg gemeinsam weiter."

Der französische Mutterkonzern PSA hatte am Dienstag schwarze Zahlen für die vor knapp einem Jahr übernommenen Marken Opel und Vauxhall vermeldet. Demnach betrug das Betriebsergebnis für die ersten sechs Monate 2018 502 Millionen Euro – ein Lichtblick für die Rüsselsheimer nach fast 20 verlustreichen Jahren. Dabei gingen die Verkäufe weltweit auf 572.000 Autos (Vorjahreszeitraum 599.000 Einheiten) zurück. Die Erlöse der Sparte lagen bei 9,95 Milliarden Euro.

Mit der Umsetzung des Sanierungsplans "Pace!" habe man langfristige Veränderungen im Unternehmen angestoßen, erklärte Keller. "Der Erfolg im ersten Halbjahr gibt uns Rückenwind und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind." Auf die Frage, welchen Anteil das Deutschland-Geschäft daran habe, sagte er: "Wir machen rund 25 Prozent des Gesamtvolumens und sind damit der größte Markt in Europa. Der deutsche Markt ist Leitmarkt, wir gehen voran." Als Hauptgründe für den Aufschwung nannte der Manager nicht nur gesunkene Fixkosten, sondern auch steigende Erlöse pro verkauftem Fahrzeug. "Wir konnten deutlich höhere Transaktionspreise in Deutschland im ersten Halbjahr durchsetzen. Unsere Kunden geben wieder mehr Geld für ihren Opel aus. Das zeigt ganz klar: die Marke Opel gewinnt weiter an Kraft."

Zudem habe Opel das Volumen in weniger rentablen Verkaufskanälen, wie etwa bei Autovermietern, bewusst reduziert, betonte Keller. Rückläufig war auch die Zahl der Eigenzulassungen, während die Flottenverkäufe zulegten. Das Geschäft mit Privatkunden blieb konstant. Insgesamt brachte die Marke mit dem Blitz von Januar bis Ende Juni 118.526 neue Autos auf Deutschlands Straßen – 9.100 Fahrzeuge weniger als im Vergleichszeitraum. Keller: "Nicht das Volumen alleine ist entscheidend."

Im Markt profitiert Opel momentan von der großen Modelloffensive aus dem vergangenen Jahr, allen voran von seinem breiten SUV-Angebot. "Unsere X-Familie ist der entscheidende Treiber", so Keller. Mit Mokka X, Crossland X und Grandland X partizipiere man stark am Boom in der mittlerweile größten Fahrzeugklasse. "Toll eingeschlagen" habe auch der neue Insignia, für den europaweit schon 155.000 Bestellungen eingingen. In Summe habe die Marke ihre hohe Abhängigkeit von den bisherigen Volumenbringern Astra und Corsa verringern können.

Vorteil durch frühzeitige WLTP-Umstellung

Impulse für die zweite Jahreshälfte verspricht sich Keller vom Start der neuen Combo-Reihe im Herbst. Grundsätzlich erwartet der Deutschland-Chef eine stabil hohe Pkw-Nachfrage in den nächsten Monaten: "Die Wirtschaftsdaten sind sehr robust. Ich bleibe zuversichtlich." Das gilt auch hinsichtlich des neuen WLTP-Messverfahrens, dessen Einführung einige Hersteller vor große Probleme stellt. "Opel hat seine Hausaufgaben gemacht, 95 Prozent der Angebote sind umgestellt", erklärte Keller. Diesen Wettbewerbsvorteil wolle man nutzen. (rm/rp)

Das vollständige Interview mit Jürgen Keller lesen Sie in der AUTOHAUS-Ausgabe 16/2018, die am 13. August erscheint.

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KOMMENTARE


Annotator

28.07.2018 - 09:29 Uhr

Die Aussage schein mir etwas zu kurzweilig. Auf lange Sich braucht man einfach Volumen. Das würde vermutlich auch ein INSIDER betätigen.


Karl

30.07.2018 - 15:19 Uhr

Da fragt man sich, was wurde die ganzen Jahre davor versäumt? Oder sind diese jetzt Synergieeffekte nur für die Presse?


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