ExxonMobil will bis Ende kommenden Jahres rund 200 von 1.200 Esso-Tankstellen in Deutschland in eigener Regie betreiben. Die bisherigen Pächter sollen durch Stationsleiter ersetzt werden, bestätigte Unternehmenssprecher Karl- Heinz Schult-Bornemann in Hamburg. In der Regel werde den bisher selbstständigen Pächtern die Festanstellung angeboten. Ziel der Umstrukturierung sei eine stärkere Kunden- und Serviceorientierung der Tankstellen. Durch die Einbindung in die Tochtergesellschaft ROC (Retail Operating Company) würden die Tankstellenleiter von Verwaltungsaufgaben, Buchhaltung und Steuern entlastet und könnten sich intensiver um die Tankstelle und den Shop kümmern. ExxonMobil schlägt damit eine andere Strategie ein als die größeren Wettbewerber BP und Shell. Während der Konkurrenzkampf dort über teure Premium-Benzinsorten sowie aufwendige Kundenbindungssysteme geführt wird, will die Gesellschaft sich mit besserem Service von den Mitbewerbern absetzen. "Bei den rund 50 Stationen, die bereits umgestellt sind, haben wir ausgezeichnete Ergebnisse erreicht", sagte Schult-Bornemann. Das Shopgeschäft, das ungefähr zwei Drittel zum Gewinn einer Tankstelle beisteuert, habe sich bei den überwiegend in Süddeutschland gelegenen Stationen gut entwickelt. Bei den Pächtern gibt es nach Stimmen aus den Verbänden sowohl Befürworter der Festanstellung als auch der Selbstständigkeit. Die Mehrzahl sei aber offenbar bereit, die Selbstständigkeit gegen die soziale Sicherheit einer Festanstellung zu tauschen, hieß es. (dpa)
ExxonMobil bietet Tankstellenpächtern Festanstellung an
200 Esso-Stationen sollen bis Ende 2008 übernommen werden / Ziel: Mehr Service