Renditeprobleme, sinkende Verkaufszahlen, Reibungsflächen mit Herstellern und Importeuren und hohe Rabatte - die Autohändler und -werkstätten starten mit wenig rosigen Aussichten ins neue Jahr. Hier die Kernaussagen eines Interviews von ZDK-Präsident Robert Rademacher, das er Ende des Jahres 2009 mit den ddp/Dow-Jones- Wirtschaftsnachrichten führte. Seine Kernaussagen:
- Die 3,8 Mio. Neuzulassungen 2009 seien eine „krasse Ausnahme“.
- Das drängendsten Probleme seien das Restwertrisiko bei Leasing-Rückläufern, die Neugestaltung der Systempartnerschaft zwischen Herstellern und Händlern sowie die neue Kfz-Gruppenfreistellungsverordnung als Basis für Rechtssicherheit in Autohandel und Service.
- Das Restwertrisiko bei Leasing-Rückläufern müsse, wie international üblich, auch in Deutschland von den Herstellern übernommen werden.
- Viel gewonnen wäre schon, wenn sich die für den deutschen Markt bestimmten Produktionsmengen an der realen Kundennachfrage orientierten.
- Die durchschnittliche Rendite eines Autohauses sei „aktuell unter einem Prozent“.
Im Automobilvertrieb sei im Idealfall die Betriebsgröße ähnlich strukturiert wie in der katholische Kirche, so Rademacher weiter: Kathedralen in Metropolen, Kirchen in Städten und Kapellen auf dem Lande. Die Hersteller verhielten sich da höchst unterschiedlich. Die Kathedralen errichteten sie vielfach selbst. Kirchen und Kapellen hingegen, also alle übrigen Autohäuser, sollten von mittelständischen Unternehmern geführt werden. Hersteller, die das selbst versuchen, versenken viel Geld in eine suboptimale Vertriebsleistung, mahnte der ZDK-Präsident. (red) (Quelle: www.ad-hoc-news.de/verkaufszahlen-ddp-djn-interview-zdk-praesident--/de/Wirtschaft-Boerse/Marktberichte/20824360)