Umweltbewusstsein und Amerika sind allein schon wegen George W. Bushs beständiger Weigerung, das Kyoto-Protokoll zum Klimaschutz zu unterzeichnen, zwei gegensätzliche Begriffe. Doch angesichts hoher Kraftstoffpreise, der Erfolge japanischer Hybridmodelle und der aggressiven CO2-Politik in Kalifornien sind die US-Autohersteller zum Umdenken gezwungen. Auf der Detroit Motor Show Anfang Januar zeigt Ford nun zwei futuristische Studien, die als "Flexible Fuel Vehicles" (FFV) Umweltanspruch in sich tragen, ohne die Urtugenden amerikanischen Automobilbaus vermissen zu lassen. Sowohl das Ford Interceptor Concept als auch das Lincoln MKR Concept sind optisch wie leistungstechnisch wahre US-Dickschiffe. Beide können aber auch mit Bioethanol in Mischungen bis zu 85 Prozent (E85) betankt werden. Das Interceptor Concept kommt als seriennahe Vision eines familientauglichen Sportwagens daher und greift die Formensprache der im Vorjahr vorgestellten Pick-up-Studie F-250 Super Chief auf. Im Klartext: mächtiger Kühlergrill, lang gestreckte Motorhaube und hohe Schulterlinie. Der über fünf Meter lange Viersitzer in der Tradition klassischer "Muscle Cars" basiert auf einer verlängerten Mustang-Plattform und verfügt über einen fünf Liter großen Achtzylinder von Ford Racing mit 294 kW / 400 PS. Nicht minder potent ist der V6-Motor des Lincoln MKR Concept, der dank Doppel-Turbolader aus 3,5 Litern Hubraum 315 kW / 415 PS schöpft und ein maximales Drehmoment von 542 Nm zur Verfügung stellt. Das viertürige Coupé setzt vor allem dank eines neuen Lichtkonzepts Akzente. Türverkleidungen, Fußräume, Sitze, Mittelkonsole und das im Dachhimmel integrierte "Crosshatch Star"-Markenzeichen emittieren blaues Licht und sollen so für ein Wohlfühl-Ambiente sorgen. Die Passagiere finden Platz auf vier cremefarbenen Einzelsitzen, deren Leder chromfrei gegerbt wurde. Den Umweltaspekt des Fahrzeugs unterstreicht zudem die Verwendung nachwachsende Rohstoffe wie Sojamehl oder Mohairwolle. (rp)
Ford Detroit 2007
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