Der Weg ist frei für das Wechselkennzeichen und damit ein möglicher Impuls für Gebrauchtwagenkäufer. Der Bundesrat stimmte einer entsprechenden Verordnung der Bundesregierung zu. "Das Wechselkennzeichen kann kommen. Wir wollen damit die Nutzung mehrerer Fahrzeuge erleichtern und einen Anreiz zum Kauf eines umweltfreundlichen Zweitfahrzeuges, etwa eines Elektroautos setzen", sagte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) in Berlin. Es sei eine "kleine, bürgernahe" Maßnahme.
Gerade Familien könnten neben dem Erstfahrzeug einen günstigen Zweitwagen anschaffen. Was in in Österreich und der Schweiz bewährte Praxis ist, werde nun auch in Deutschland ermöglicht, betonte Staatsminister Andreas Scheuer.
Geplant ist, dass ein Kennzeichen für zwei Wagen einer Klasse - z.B. für einen Pkw und ein Wohnmobil, nicht aber für einen Pkw und ein Motorrad – zugeteilt wird. Es darf jedoch zur gleichen Zeit an nur einem von diesen Fahrzeugen geführt werden. Dies können die Versicherer bei der Bemessung der Versicherungsprämie berücksichtigen.
Günstige Versicherungspakete erwartet
Laut Scheuer muss auch künftig für beide Fahrzeuge die volle Kfz-Steuer gezahlt werden. Aus der Versicherungsbranche gebe es Signale, dass günstigere Paketangebote zu erwarten seien. Die Bundesregierung erwartet, dass dem Bundeshaushalt wegen geringerer Einnahmen aus der Versicherungssteuer bis zu 50 Millionen Euro pro Jahr entgehen könnten.
Das Wechselkennzeichen selbst besteht aus zwei Teilen: Einem Nebenkennzeichen (mit einer 1 oder 2), das am Fahrzeug verbleibt, sowie den beiden aufsteckbaren Hauptkennzeichen vorn und hinten, die abwechselnd auf dem einen oder anderen Auto angebracht werden. Voraussetzung dafür ist, dass beide Wagen die gleiche Kennzeichengröße haben. (rp/dpa)