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Experte: Herstellersterben bleibt begrenzt

24.04.2009 12:18 Uhr
Der Experte Willi Diez sieht für die Autokonzerne auf dem Weltmarkt nur eine Zukunft, wenn sie kooperieren.

Für IFA-Leiter Willi Diez gibt es auf dem globalen Fahrzeugmarkt Platz für mehr als eine Handvoll Hersteller. Ihre Zahl wird nach seiner Meinung auch im Jahr 2015 nicht wesentlich abnehmen.

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Auf dem globalen Automarkt ist nach Ansicht von Automobilexperte Willi Diez Platz für mehr als eine Handvoll Hersteller. "2015 wird es nicht wesentlich weniger Autohersteller geben – nur andere", sagte der Leiter des Instituts für Automobilwirtschaft (IFA) an der Hochschule Nürtingen-Geislingen. Indische und chinesische Unternehmen wie Tata oder Geely seien auf dem Sprung auf den Weltmarkt. Dafür werde der eine oder andere europäische Produzent die Wirtschaftskrise nicht überleben. So könnte einer der beiden französischen Hersteller Renault und Peugeot-Citroën wegbrechen. Opel habe nur mit einem industriellen Partner eine Chance. "Fiat und Opel könnte eine mögliche Konstellation sein, aber da wird Opel Federn lassen müssen", sagte Diez. Der österreichisch-kanadische Autozulieferer Magna sei ebenfalls ein denkbarer Partner, brächte aber nicht die industrielle Kompetenz mit, die Fiat zu bieten hätte. Es sei jedoch utopisch zu hoffen, dass morgen ein reicher Scheich aus Abu Dhabi den Rüsselsheimern zu Hilfe eile. "Die Leute, die das glauben, die glauben auch an 1001 Nacht", sagte Diez. "Die Uhr bei Opel tickt." Um überleben zu können, müssten sich Autokonzerne zusammentun. Die Krise erhöhe den Druck zu kooperieren und zu fusionieren. Mit Zusammenschlüssen hätten viele Hersteller allerdings schlechte Erfahrungen gemacht. "BMW mit Rover war keine Erfolgsgeschichte, und auch Daimler und Chrysler hat nicht richtig funktioniert. Solche Mega-Mergers sind nicht einfach zu handhaben." Kooperationen vielversprechender als Fusionen Besser seien Kooperationen, bei denen die Unternehmen ihre Unabhängigkeit bewahrten. "Selbst Erzrivalen wie Daimler und BMW sprechen offen über dieses Thema", sagte Diez. "Das zeigt, dass die Notwendigkeit erkannt ist." Mit Hilfe von Kooperationen könnten die Entwicklungskosten für zukunftsfähige Modelle gesenkt werden. Denn jeder Hersteller müsse in den kommenden fünf Jahren zehn bis 15 Milliarden Euro allein in neue Antriebstechniken investieren.

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KOMMENTARE

Striker

26.04.2009 - 12:52 Uhr

Einerseits frage ich mich, was langfristige Vorhersagen über die Anzahl von Herstellern noch wert sind, wenn sie alle fünf Jahre über den Haufen geworfen werden. Andererseits hat Prof. Diez einiges dargestellt, was denjenigen zu denken geben sollte, die immer noch meinen, das Überleben von Opel sei mit Händler- und Belegschaftsbeteiligung, irgendeinem Investor und etwas Staatsknete zu bewerkstelligen. Ein Blick auf die erforderlichen Investments in Technologie, Produkt, Netz und Marke spricht doch eigentlich für sich.


Alter Fuhrmann

28.04.2009 - 08:44 Uhr

Zuerst muß gesagt werden dürfen, dass die Globalisierer einen weltweit globalen Bankrott hingelegt haben, der wird nun auf dem Rücken der arbeitenden Menschen ausgetragen. Richtig ist, dass es nicht weniger Hersteller geben wird, ob diese dann einen anderen Namen haben oder einfach nur einkassiert werden ist ja egal. OPEL sollte auf jeden Fall erhalten werden und im Wettbewerb bleiben. Wenn allerdings einige der anderen Hersteller darauf schielen das OPEL verschwindet, diese Leute bauen dann irgendwann ein Einheitsauto, das dann wie ein OPEL aussieht und auch einen solchen Motor hat. Beispiel: INSIGNIA usw.


Marketingmanager

29.04.2009 - 10:34 Uhr

Prof. Diez hat vollkommen recht: "Die Bereinigung des Markts wird momentan durch staatliche Hilfen weltweit verhindert." Dieser politische Eingriff verhindert ein Ausscheiden der Hersteller und Händler, die in den letzten Jahren schlecht gewirtschaftet haben.


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