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Baden-Württembergs Wirtschaftsminister: Realitätsnahe Autotests gefordert

29.09.2015 14:30 Uhr
Nils Schmid
Nils Schmid (SPD) will strengere Vorgaben, zugleich aber warnt Baden-Württembergs Wirtschaftsminister vor einer Überforderung der Autoindustrie.
© Foto: Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg

Nils Schmid (SPD) will strengere Vorgaben, zugleich aber warnt Baden-Württembergs Wirtschaftsminister vor einer Überforderung der Autoindustrie.

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In der Debatte um Autotests im Realbetrieb plädiert Baden-Württembergs Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) für strengere Vorgaben, zugleich aber warnt er vor einer Überforderung der Autoindustrie. "Um das Vertrauen [der Kunden] zurückzugewinnen, ist es wichtig, dass man diese realitätsnahen Abgasmessungen bald einführt", sagte Schmid am Montag in Stuttgart. 

Nach dem Bekanntwerden des VW-Dieselskandals war die Debatte neu entflammt, ob die bisherigen Abgas- und Spritverbrauchsmessungen nur im Laborbetrieb abgeschafft und durch reale Straßenfahrten ersetzt oder zumindest ergänzt werden sollen. Vize-Ministerpräsident Schmid gab zu bedenken: "Man darf jetzt nicht die Autohersteller doppelt herausfordern, indem man einerseits einen neuen Messzyklus macht und gleichzeitig die Grenzwerte verschärft." Die Hersteller bräuchten Zeit, um sich anzupassen.

Der SPD-Politiker warnte zudem davor, die Autohersteller unter Generalverdacht zu stellen. §Wir haben einen Fall VW, der muss mit Hochdruck aufgeklärt werden." Alles in allem ist Schmid fest davon überzeugt, dass die Dieseltechnologie weiterhin eine Zukunft habe.

Besonders die deutschen Zulieferer arbeiteten unter Hochdruck daran, den Schadstoffausstoß weiter zu verringern. Die beiden in Baden-Württemberg beheimateten Autobauer, Daimler und Porsche, sind nach bisherigen Erkenntnissen nicht vom Dieselskandal betroffen.

Kretschmann hält VW-Affäre für "Desaster ersten Ranges"

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sieht mit der Affäre um manipulierte Fahrzeug-Abgassysteme das weltweite Vertrauen in deutsche Wertarbeit in Gefahr. Die VW-Affäre sei ein "Desaster ersten Ranges" und nicht nur schlimm für Volkswagen selbst. "Das kann unter Umständen sehr tief gehen, dass das ganze Vertrauen in die Marke 'Made in Germany' erschüttert wird", sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart. Die ganze Welt verbinde mit 'Made in Germany' Zuverlässigkeit, Solidität, technische Kompetenz und Technologieführerschaft. 

Baden-Württemberg habe ein großes Interesse daran, das Vertrauen in die Automobilindustrie wieder herzustellen, sagte Kretschmann. Denn in dem Bundesland hänge jeder vierte Arbeitsplatz von der Branche ab. Kein Zweifel bestehe darüber, dass die Abgastests im Labor die Verbräuche und Emissionen realistischer abbilden müssten. (dpa)

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