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Biospritbranche: Scharfe Kritik an E10-Aufschlag

29.08.2011 08:59 Uhr
Biospritbranche: Scharfe Kritik an E10-Aufschlag
E10: Nach Ansicht der Biokraftstoffhersteller haben die Mineralöler die befürchteten Strafzahlungen von vornherein in den Spritpreis einbezogen.
© Foto: ecoMotion GmbH

Trotz der Absatzschwäche bei Super Benzin mit zehn Prozent Ethanol kann nach Ansicht des VDB die Biokraftstoffquote von 6,25 Prozent im laufenden Jahr auch anderweitig erreicht werden.

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Die Biospritbranche sieht keinen Grund für erhöhte Spritpreise wegen der E10-Absatzflaute. "In den vergangenen Jahren hat die Mineralölindustrie problemlos die Quote erfüllt", sagte der Sprecher des Verbands der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB), Frank Brühning der dpa am Samstag. Trotz der Absatzschwäche bei Super Benzin mit zehn Prozent Ethanol könne die Biokraftstoffquote von 6,25 Prozent im laufenden Jahr auch anderweitig, etwa mit mehr verkauftem Biodiesel erreicht werden.

BP hatte angekündigt, dass man die Quote wohl 2011 nicht erfüllen könne und Strafzahlungen von 300 bis 400 Millionen an die Kunden über den Spritpreis weitergereicht werden könnten. Brühning betonte, die Branche sichere sich ab, indem sie die befürchteten Strafzahlungen von vornherein in den Preis einbeziehe. Aber erst nach dem ersten Quartal 2012 werde sich herausstellen, ob die Quoten erfüllt wurden. Das Bundesumweltministerium wollte sich zunächst zu dem neuerlichen Disput nicht äußern.

"Wer hofft, dass dann die Preise an den Tankstellen sinken, wenn die Mineralöler die Quote im Jahr 2011 erreicht haben und die Strafzahlungen nicht fällig werden, der irrt gewaltig: Die Strafzahlungen sind als eine Art Versicherung im Preis enthalten", sagte der VDB-Vertreter. Allerdings werde diese Versicherung dann nicht an den Verbraucher ausgeschüttet, sondern als zusätzlicher Gewinn an die Mineralölunternehmen gehen. "Der Verbraucher sollte also wissen, wer die Preise für den Kraftstoff bestimmt – dies ist nicht die Biokraftstoffindustrie und nicht die Politik, es ist die Mineralölwirtschaft, die sich hier als Opfer stilisieren möchte."

Die Ölbranche muss 6,25 Prozent des verkauften Kraftstoffes – gemessen am Energiegehalt – aus pflanzlicher Produktion gewinnen, sonst drohen hohe Strafen. E10 enthält bis zu zehn Prozent Ethanol, der aus Getreide und Rüben gewonnen wird. Der Sprit sollte zu Jahresbeginn flächendeckend eingeführt werden. Wegen mangelnder Akzeptanz durch die Autofahrer hatte die Mineralölwirtschaft die Einführung jedoch auf halbem Wege gestoppt. Gründe für die Zurückhaltung sind Zweifel am ökologischen Nutzen, die Sorge um eine mögliche Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion sowie Verträglichkeitssorgen. Zudem lässt sich mit einer Füllung E10 etwas weniger Strecke zurücklegen als mit dem alten Super. (dpa)

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