Die Umweltwerte der Dienstwagenflotten großer börsennotierter und mittelständischer Firmen verbessern sich nach Auffassung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) nur im Schneckentempo. Wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Dienstwagen-Check hervorgeht, demonstrieren lediglich fünf Unternehmen mit der Zusammenstellung ihres Fuhrparks "glaubwürdiges Klimabewusstsein".
141 Mal verteilten die Umweltschützer dagegen Rot – entweder für Wagen mit hohem CO2-Ausstoß oder für mangelnde Transparenz. Denn drei von vier Unternehmen machten in der Befragung keine oder unvollständige Angaben. Nur 36 Firmen wollten verraten, welches Modell ihr Vorstandschef fährt. Befragt wurden 166 Unternehmen, darunter alle 30 Dax-Konzerne. Speziell im Blick hatte die DUH Firmen, die sich als besonders umweltfreundlich darstellen.
"Fast alle Unternehmen verpflichten sich mit ihren Nachhaltigkeitsberichten lautstark zu Umweltschutz und Transparenz", sagte DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch. "Aber wer das hinterfragen will, erntet vielsagendes Schweigen." Der Test könne daher keine allgemeingültigen statistischen Aussagen treffen, wohl aber besonders negative und positive Beispiele zeigen.
Statussymbol für den Chef
Vor allem für Vorstandschefs bleibe der Dienstwagen ein Prestigeobjekt, sagte Resch. Der CO2-Ausstoß dieser Wagen sei in den vergangenen Jahren nicht zurückgegangen. Für ihre Angestellten kauften die Unternehmen dagegen inzwischen etwas sparsamere Autos – nach Reschs Einschätzung vor allem aus finanziellen Gründen. Positive Beispiele fand die DUH allerdings auch: Immer mehr Unternehmen böten Dienstfahrräder oder Bahntickets an. "Da ist viel Fantasie im Spiel." (dpa)
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- CO2-Ranking deutsche Firmenfuhrparks (334.8 KB, PDF)
Michael Martin
Michael Kühn