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Generelles Tempolimit: "Thema ist nicht vorbei"

25.10.2021 08:38 Uhr | Lesezeit: 4 min
Tempolimit 130 TV
Das Thema Tempolimit wird der neuen Bundesregierung wieder auf die Füße fallen, schätzt ein Klima-Experte.
© Foto: picture alliance / Zoonar | DesignIt

Angesichts des Klimaschutzgesetzes müsse sich der Verkehrssektor sehr anstrengen, die gesteckten Ziele zu erreichen. Würden sie künftig verfehlt, werde Tempolimit wieder zum Thema, prognostiziert Klima-Experte Rainer Baake.

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Der Direktor der Stiftung Klimaneutralität, Rainer Baake, hält es für einen Fehler, in Deutschland kein generelles Tempolimit auf Autobahnen einführen zu wollen. "Das wird der neuen Bundesregierung auf die Füße fallen", sagte Baake am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Er könne jetzt schon vorhersagen, "dass dieses Thema nicht vorbei ist".

SPD, Grüne und FDP hatten in ihrem Sondierungspapier zur Bildung einer künftigen Bundesregierung eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen explizit ausgeschlossen. Zuvor hatten sich vor allem die Grünen dafür eingesetzt. In den am Donnerstag gestarteten Koalitionsgesprächen der drei Parteien wird das Thema als Verhandlungspunkt keine Rolle mehr spielen.

"Der Verkehrssektor wird sich nach dem Klimaschutzgesetz sehr, sehr anstrengen müssen", erläuterte Baake. Jedes Mal, wenn im Verkehr künftig die Klimaziele verfehlt würden, werde das Tempolimit wieder zum Thema werden, sagte er voraus. Als Beispiel dafür, weshalb ein Tempolimit aus seiner Sicht sinnvoll gewesen wäre, nannte Baake den Gebäudesektor - den einzigen Sektor, der im vergangenen Jahr seine Klimaziele um zwei Millionen Tonnen Treibhausgas-Emissionen verpasst hatte. Die Bundesregierung wende jetzt elf Milliarden Euro auf, diesen Überschuss an Emissionen auszugleichen, erklärte Baake. Dabei würde ein Tempolimit jährlich die gleiche Menge CO2 sparen. Zu den restlichen Klimavorschlägen der Ampel-Verhandler äußerte sich Baake eher zurückhaltend. Man müsse abwarten, was letztendlich beschlossen werde.

"Keine Alternative" sieht Baake aber zu einem Kohleausstieg bis spätestens 2030. Allein wegen des hohen Strombedarfs könne eine künftige Bundesregierung "nicht darauf verzichten, den Stromsektor so schnell wie möglich zu dekarbonisieren". Wenn Deutschland seine Klimaziele einhalten wolle, müsse dieser Strom aus sauberen Energiequellen kommen.

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KOMMENTARE


Maik Solingen

25.10.2021 - 13:28 Uhr

Der "Experte" Rainer Baake ist bei Grünen. Natürlich will er ein Tempolimit. Das darf man aber auch im Artikel erwähnen.


Willi

25.10.2021 - 13:32 Uhr

Ist das wirklich klimawichtig? Auto und Autofahrer sind doch der Klima-Sündenbock, weil leicht gängelbar. Jetzt noch ideolgisch letzte Promille an CO2-Einsparung abpressen fürs Image. Wer wirklich politischen Mumm hat:. Eine Tonne Zement herstellen verursacht eine Tonne CO2. Zu blöd nur, das da keine Schildchen aufgestellt werden können. Politik kann so einfach sein.


F.C.

25.10.2021 - 17:59 Uhr

ich finde es gut, auch wenn ich gerne schnell fahre, aber so kommt Ruhe auf unsere Straßen.


Freddy

25.10.2021 - 19:19 Uhr

Das Tempo ist nicht der Feind, sondern der Treibstoff mit CO2-Emissionen. Nutzt man einen emissionsfreien Treibstoff auf einer freien Autobahn, dann ist Tempolimit kein Thema. Ein Zug der mit 300 km/h mit aus Kohle und Gas produzierter Elektrizität fährt ist alles andere als klimaneutral. Ich schlage vor die Zugggeschwindigkeit auf max. 110 km/h zu begrenzen ! :-))


Steffen

26.10.2021 - 09:42 Uhr

Eine Studie der Autoversicherer ergab gerade, dass 77% der gemessenen Fahrzeuge auf den Autobahnen max. 130 km/h fuhren, der große Rest, bis auf wenige Ausnahmen, max. 150 km/h. Die tägliche Erfahrung bestätigt das: Fahre ich Tacho 140, das sind echte 135 km/h, überhole ich oft Langsamere, werde selbst nur ab und zu überholt. Dass ein Tempolimit eine nennenswerte Schadstoffreduktion bringen soll ist so nicht nachvollziehbar und kein Grund, ein ganzes Land damit zu gängeln. Die Abschaltung nur zwei der CO2-intensivsten Kohlekraftwerke und Ersatz durch CO2-neutrale würde hingegen wirklich beachtliche Mengen CO2 einsparen. Es geht mir überhaupt nicht um das Fahren mit 200+, sondern um zügiges Fahren mit 150-160, genau dafür wurden die Autobahnen gebaut. Das sollte man nicht aus fadenscheinigen Gründen zunichte machen wollen, erst recht nicht wenn es weit wirksamere Mittel gibt.


Steffen

26.10.2021 - 10:30 Uhr

Eine Studie der Autoversicherer ergab gerade, dass 77% der gemessenen Fahrzeuge auf den Autobahnen max. 130 km/h fuhren, der große Rest, bis auf wenige Ausnahmen, max. 150 km/h. Die tägliche Erfahrung bestätigt das: Fahre ich Tacho 140, das sind echte 135 km/h, überhole ich oft Langsamere, werde selbst nur ab und zu überholt. Dass ein Tempolimit eine nennenswerte Schadstoffreduktion bringen soll ist so nicht nachvollziehbar und kein Grund, ein ganzes Land damit zu gängeln. Die Abschaltung nur zwei der CO2-intensivsten Kohlekraftwerke und Ersatz durch CO2-neutrale würde hingegen wirklich beachtliche Mengen CO2 einsparen. Es geht mir überhaupt nicht um das Fahren mit 200+, sondern um zügiges Fahren mit 150-160, genau dafür wurden die Autobahnen gebaut. Das sollte man nicht aus fadenscheinigen Gründen zunichte machen wollen, erst recht nicht wenn es weit wirksamere Mittel gibt.


Atze

27.10.2021 - 16:16 Uhr

Am einfachsten wäre es ein Überholverbot für LKW auf der Autobahn einzuführen. Dann würden das dauernde Abbremsen und anschließende Beschleunigen wegfallen. SO könnte ein gleichmäßiger und kraftstoffsparender Verkehrsfluss gewärleistet werden. Ich denke die Transportverlagerung von der Straße auf die Schiene sowie wieder mehr regionale Produktion könnte auch helfen.


Grosse

29.10.2021 - 20:56 Uhr

Wir haben seit den 70er Jahren Tempo 130 in Österreich, dient nur zur Geldbeschaffung der Polizei, denn von den Klimazielen sind wir trotzdem weit entfernt. Europa kann die Welt nicht retten solange die großen Player nicht mitmachen wird sich nichts ändern! Mit freundlichen Grüßen M.G.


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