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Umfrage: Alternativen zum Auto gewünscht

12.04.2017 09:59 Uhr
Verkehr und Mobilität
Besonders offen für Bus und Bahn sind Autofahrer in Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern.
© Foto: Dekra

Die sogenannte autogerechte Stadt hat als Leitbild ausgedient. Heute wollen die Menschen einer Studie der Bundesregierung zufolge mehr Radwege, verkehrsberuhigte Wohngebiete - und öfter mal zu Fuß gehen.

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Zwei von drei Autofahrern in Deutschland können sich vorstellen, häufiger aufs Rad statt in den Wagen zu steigen - und rund die Hälfte wäre bereit, öfter öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Das zeigt eine Studie zum Umweltbewusstsein der Deutschen, die das Bundesumweltministerium am Mittwoch in Berlin vorstellte. Öfter mal zu Fuß gehen ist demnach sogar für rund drei von vier Menschen vorstellbar, die täglich oder mehrmals pro Woche im Alltag mit dem Auto fahren.

Besonders offen für Bus und Bahn sind demnach Autofahrer in Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern: 61 Prozent können sich vorstellen, öfter öffentlich zu fahren. In Städten ab 20.000 Einwohnern waren es 49 Prozent, in noch kleineren nur 46 Prozent. Mehr Fahrrad zu fahren kam dagegen mit 66 Prozent vor allem für die Bewohner mittelgroßer Städte in Frage, in Großstädten nur für 60 Prozent. 91 Prozent sind der Meinung, dass Unabhängigkeit vom Auto ein Beitrag zu einem "guten Leben" sei, 79 Prozent wünschen sich das für den eigenen Wohnort.

Andererseits bleibt das Auto klar das wichtigste Verkehrsmittel - 70 Prozent aller Befragten fahren täglich oder mehrmals die Woche mit dem Wagen. Mit dem Fahrrad fährt dagegen nur jeder Dritte mehrmals die Woche, öffentliche Verkehrsmittel nutzt nur jeder Fünfte so oft. "Die gute Nachricht ist aber: Wir beobachten einen signifikanten Bewusstseinswandel", sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD). Es gehe nun darum, Städte so zu planen, dass die Menschen Alternativen zum Auto hätten und kurze Wege im Alltag. Innenstädte für den Autoverkehr zu sperren, befürworten nur 36 Prozent der Deutschen. Verkehrsberuhigte Wohngebiete wollen aber 85 Prozent.

Das Umweltministerium lässt seit 1996 alle zwei Jahre ermitteln, welche Themen im Natur- und Umweltschutz den Bürgern besonders wichtig sind. Umwelt- und Klimaschutz liegen diesmal mit 21 Prozent auf Platz drei der Probleme, die die Deutschen aktuell für am wichtigsten halten - deutlich hinter Zuwanderung (55 Prozent) und Sicherheit (47 Prozent). 99 Prozent stimmen der Aussage zu, dass eine "intakte natürliche Umwelt" zu einem "guten Leben" dazugehöre. (dpa)

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KOMMENTARE


Kurbelwellenfan

12.04.2017 - 17:12 Uhr

Eine Umfrage unter Löwen ergab: "95% wollen die Freiheit - 93% wollen geregeltes Futter!" So halte ich es inzwischen mit interessengeleiteten Umfragen. Das Umweltministerium und das UBA wollen ja die Legitimation für ihre Absichten. Dann müssen natürlich solche Ergebnisse herauskommen. "Man könnte sich vorstellen...." suggeriert dann immer so schön eine hochprozentige Richtung. So hat man schon vor 10 Jahren die E-Mobilität hochgeschrieben. Das hieß es auch und heißt heute noch: "Man könnte sich vorstellen......" Schade um das Steuergeld, dass für solche Befragungen ausgegeben wird. Diese Woche wurden die Daten der OECD über die Bürgerbelastung in den einzelnen Nationen veröffentlicht. Deutschland stand an der Spitze. Kein Wunder, wo doch massenhaft Geld für solchen und anderen Unsinn ausgegeben wird.


Autofahrer

13.04.2017 - 15:12 Uhr

@ Kurbelwellenfan - Sie haben vollkommen Recht. Anbei ein interessanter Artikel "Das Umweltmärchen-Ministerium" http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/barbara-hendricks-und-die-dubiose-umfrage-des-umweltministeriums-a-1143011.html Das grenzt schon an Lug & Betrug, Steuergeldverschwendung zur Selbstbestätigung ist es sowieso.


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