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Umfrage: Sprit-Schmerzgrenze bei vielen Autofahrern erreicht

23.06.2010 11:42 Uhr
Benzinpreis 1,50 Euro
Die Mehrheit der Deutschen ist gegen die Forderung aus der Politik, durch eine deutliche Erhöhung der Spritpreise mehr Umweltbewusstsein zu erreichen.
© Foto: ddp / Clemens Bilan

Die Mehrheit der Deutschen ist gegen die Forderung aus der Politik, durch eine deutliche Erhöhung der Spritpreise mehr Umweltbewusstsein zu erreichen. Diese Haltung zieht sich durch alle Bevölkerungsschichten.

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Die große Mehrheit der Autofahrer in Deutschland kann der Forderung aus der Politik, durch eine deutliche Erhöhung der Spritpreise mehr Umweltbewusstsein in der Bevölkerung zu erreichen, nichts abgewinnen. Laut einer Umfrage der Marktforschungsgesellschaft Tema-Q sprechen sich 86 Prozent dagegen aus. Zwar sei die Zustimmung bei jüngeren Personen und in den Städten etwas größer, dennoch seien auch dort die Gegner einer weiteren Preiserhöhung eindeutig in der Überzahl, hieß es. Selbst bei Befragten ohne Auto finde die Forderung nur wenige Anhänger.

38 Prozent der befragten Autofahrer gaben an, dass sie aufgrund von weiteren Preissteigerungen an der Zapfsäule ihren Wagen häufiger stehen lassen würden. Weitere 13 Prozent würden zwar gerne auf das Auto verzichten, haben allerdings keine echte Alternative dazu. Besonders ältere, nicht mehr berufstätige Menschen und Stadtbewohner mit einem größeren Angebot an Verkehrsmitteln würden eher von einer Fahrt mit dem eigenen Auto Abstand nehmen.

Laut den Marktforschern existiert zwar ein Zusammenhang zwischen den Spritpreisen und dem Fahrverhalten, der Effekt ist aber vergleichsweise gering. Während sich der Preis für einen Liter Super seit 1990 mehr als verdoppelt habe, sei die Fahrleistung pro Pkw und Jahr nur um ca. zehn Prozent zurückgegangen. Einen Grund für den geringen Einfluss sehen die Experten im Mangel an Alternativen. 77 Prozent der Befragten sagten aus, dass ein Umstieg für sie auf öffentliche Verkehrsmittel nicht in Frage kommt bzw. nicht möglich ist. Tema-Q befragte für die Studie 1.400 repräsentativ ausgewählte Autofahrer und Nichtautofahrer aus dem Bundesgebiet. (rp)

Weitere Details sind unten in der Downloadbox abrufbar.

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KOMMENTARE


E. Kühlwetter (wallibelli)

23.06.2010 - 12:44 Uhr

"Es ist lästig, bei offenkundigen Dingen noch Beweise beizubringen." (Zitat von Dante Alighieri) Wir haben im Jahr 2008 ein für alle Mal(bis auf unseren Ex-Bundespräsidenten) gelernt, daß die Kraftstoffpreisschwelle bei 1,50 liegt. Als im Sommer 2008 die Preise für Benzin und Diesel bei 1,60 Euro ankamen, machte sich Stillstand breit. Da fing es an, richtig weh zu tun. Nicht nur dem Privatkunden sondern auch auch der gewerblichen Wirtschaft. Die immer wieder aufkommende Diskussion wird von Stellen initiiert, die Auswirkungen solcher Preise nicht am eigenen Leibe bzw. in den jeweiligen Organisation erfahren. An dem Phänomen der Preisschwelle wird sich auch durch sparsamere Fahrzeuge nichts ändern. Kraftstoffkosten haben in starke Maße pschychologische Auswirkungen. Zu hohe Preise drücken aufs Gemüt, auf die Stimmung. Aus Autolust wird dann Autofrust. Das Auto mutiert zum notwendigen Übel. Es macht kein Spaß mehr. Die Folgen haben wir im Frühherbst 2008 gesehen. Kauffrust macht sich breit. Die hohen Kraftstoffpreise drückten massiv den Fahrzeugabsatz beim Privatkunden. Sie waren letztendlich der Auslöser für die staatliche Abwrackprämie. Nur ein Komödiant würde derzeit im Vertrauen auf weitere staatliche Kaufanreize eine Anhebung der Kraftstoffpreise empfehlen.


Tom Meier

23.06.2010 - 12:45 Uhr

Natürlich ist kein Autofahrer dafür, wenn es an den eigenen Geldbeutel geht und der Gang zur Tankstelle besonders schmerzt. Allerdings muss ich mich täglich fragen, ob die Spritpreis noch nicht hoch genug sind, um spritsparend Auto zu fahren. Anscheinend nicht, mit 120km/h wird man nur überholt, von Kleinwagen, Sprinter und natürlich vom TDI Club mit Tankkarte. Letztere natürlich auch noch mit dichtem Auffahren bei hohen Geschwindigkeiten. Solange man so ein Verhalten täglich beobachten kann (und dies über die breite Masse) und alle sich gegen ein 130 Limit aussprechen können die Preise für Kraftstoff noch nicht an der Schmerzgrenze angelangt sein.


Dieter M. Hölzel

23.06.2010 - 18:36 Uhr

Und der Staat, als größter Profiteur, zockt mit jeder Ölmultiabzocke kräftig mit. Diese " Herrschaften " haben ein gemeinsames Interesse das Volk auszubeuten. Haben wir vor einigen Tagen noch gehört, dass der Staat 80 Mrd. Schulden macht, sind es nur einen Tag später "bloß" noch 60 Mrd.! Rote Karte für beide !!! Von diesen Leuten zahlt keiner auch nur einen Liter Treibstoff, das tun wir, die Steuerzahler. Ist das nicht alles pervers ???


Franco Francia

24.06.2010 - 12:22 Uhr

Der Autofahrer möge sich bewußt machen, dass er kein Umweltschwein ist! Mit dem "Umweltbewußtsein" kann die Politik doch spätestens seit Ende April und dem Bohrinseldesaster keinen Autofahrer mehr hinter dem Ofen vorlocken. Das Thema ist durch. Deshalb kann ich der Regierung nur eine sofortige, komplette Entlastung aller Fahrzeugeigner (Bestand: über 40 Mio.) von der KFZ-Steuer empfehlen. Dann wird sich sowohl das Neu- und Gebrauchtwagengeschäft als auch das Servicegeschäft wieder stabilisieren. Arbeitsplätze werden geschaffen und Steuereinnahmen fließen. Politik für Menschen kann so einfach sein.


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