-- Anzeige --

14. AUTOHAUS-Schadenforum: Branchentreff 4.0

28.10.2018 21:30 Uhr
14. AUTOHAUS-Schadenforum: Branchentreff 4.0
Interessante Vorträge, zukunftsorientierte Brancheninitiativen, einzigartige Live-Reparatur und umfangreiche Fachmesse: Das 14. AUTOHAUS Schadenforum in Potsdam bot über 400 Besuchern ein innovatives Gesamtkonzept.
© Foto: Udo Geisler

Mit der Rückkehr nach Potsdam hat das AUTOHAUS-Schadenforum zu alter Stärke zurückgefunden. Mehr als 400 Teilnehmer und über 30 Sponsoren und Aussteller waren von der einzigartigen Kombination aus fachlicher Information, praktischer Umsetzung der gelieferten Inhalte und wichtigen Initiativen für die Zukunft der gemeinsamen Branche begeistert.

-- Anzeige --

Der wichtigste Treffpunkt der Schadenwelt hat vor wenigen Tagen gleich im mehrfachen Sinn eine Wiederbelebung erfahren: Bei der Rückkehr ins Dorint Hotel Sanssouci, der langjährigen Heimat des AUTOHAUS-Schadenforums, erlebten Veranstalter, Fachaussteller und Besucher eine überzeugende Symbiose aus Altbewährtem und frischen Elementen.

Entsprechend positiv war das erste Feedback von allen Seiten: Die 14. Auflage mit ihrer konsequenten Verknüpfung von theoretischem Tiefgang und Handwerk zum Anfassen ging in der Tat weit über die gewohnte Kongress-Atmosphäre hinaus. Die greifbare Umsetzung der durch die Vorträge gelieferten Inhalte im Live-Reparaturzelt und die dortige Beantwortung der Grundsatzfrage Instandsetzen oder Erneuern durch Profis der Carbon GmbH unter gutachterlicher Begleitung der DEKRA war nur ein Highlight in Potsdam.

Die Verlosung von 20 Elektro-Hybridfahrzeugen an Auszubildende und Jungmeister im Rahmen des traditionellen Gala-Abends setzte ein positives Zeichen für die Zukunftsfähigkeit einer von vielen Seiten unter Druck geratenen Reparaturbranche, die erstmals im Rahmen des Schadenforums durchgeführte Preisverleihung des 10. AUTOHAUS-Versicherungsmonitors wertete die Veranstaltung noch weiter auf.

Theorie und Praxis eng verzahnt

Ein klarer Pluspunkt war von Beginn an das gelungene Zusammenspiel der TV-erprobten Moderatorin Petra Bindl mit Patrick Neumann, dem stellvertretenden AUTOHAUS-Chefredakteur, und Walter K. Pfauntsch, dem fachlichen Leiter und Gesicht der Veranstaltung. Sowohl die regelmäßig eingestreuten Liveschaltungen in die Instandsetzungs-Halle, als auch das Konzept der teilweise moderierten Redebeiträge der namhaften Branchenexperten lockerten die herkömmlichen Kongressabläufe spürbar auf.

So nahmen auch die über 400 anwesenden Besucher ihre Rolle als aktive Teilnehmer am Schadenforum dankbar an: Sowohl die an jeden Vortrag anschließenden Fragerunden als auch die Möglichkeit, sich mit den im Rahmen der Livereparatur anwesenden Fachfrauen und -männern in persönlichen Gesprächen auszutauschen, wurde rege genutzt.

Durch die kurzen Wege im Dorint Hotel Sanssouci war der Wechsel zwischen Vortragsprogramm und Reparaturzelt problemlos und ohne Störung der Abläufe möglich, was auch die 23 Fachaussteller im Foyer des Veranstalters freute: die angeschlossene Hausmesse, bei der Branchendienstleister jeglicher Coleur einmal mehr die komplette Bandbreite der Unfallschadeninstandsetzung und ihrer angrenzenden Bereiche abbildeten, war durchweg gut besucht.

Wie positionieren sich die OEM?

Ähnlich facettenreich zeigte sich das diesjährige Vortragsprogramm, das die Sichtweisen aller Marktbeteiligten mit einbezog. Die bewusst durch ihren Zeitrahmen aufs Wesentliche reduzierten Redebeiträge fanden ihren Anfang mit der Sichtweise der Automobilhersteller, Importeure sowie des Markenhandels. Christian Hegel, Vorstand der Automobilgruppe ANAG, präsentierte im Gespräch mit Patrick Neumann aktives Schadenmanagement für markengebundene Autohäuser unter der Devise: "Nach einem Unfall sollen die Kundenfahrzeuge zu 100 Prozent in ihre Heimatwerkstatt. Die dazu nötige Bindung erreichen wir durch ein 360°-Konzept inklusive Versicherungsvertrieb, die ANAG Autohaus App und unser Online-Schadenportal."

In einer weiteren Talkrunde entwarfen Christoph Keller, Leiter Service-Entwicklung AUDI AG, und Jens Brech, Direktor Aftersales Toyota Deutschland GmbH, gemeinsam die Vision der OEM für ein digitales Schadenmanagement im Jahr 2025 und darüber hinaus: "Im Fokus der Hersteller und Importeure steht die Convenience des Endkunden. Wir nutzen die Chancen der modernen Technik dazu, das Schadengeschäft gemeinsam mit unseren Markenbetrieben wieder in den Griff zu bekommen."

Facetten der Digitalisierung

Wie das Fahrzeug selbst bereits heute und in der Zukunft Beschädigungen feststellen und an die relevanten Stellen bei Versicherungsgesellschaften oder Fuhrparks melden wird, stellten Wolfgang Ahrens, CEO der Spearhead AG, und Joachim Klink, Head of Fleet, Transport & Logistics der T-Systems International GmbH, vor: "Intelligente Technologie ermöglicht die Verknüpfung von Kosteneinsparungen mit Kundenservice – einfach, schnell und transparent durch das automatisierte Generieren digitaler Schadensbeschreibungen."

Jochen Dokter, Allianz Versicherungs-AG Automotive Deutschland und Volkswagen Autoversicherung AG, und Thomas Brüggemann, Leiter Schaden- und Dienstleistungsmanagement Volkswagen Leasing GmbH stellten die gemeinsam konsequent vereinfachten Schadenabwicklungsprozesse für die Marken VW, Audi, Seat und Skoda vor: "Statt wie in der Vergangenheit auf doppelte Prüfung zu setzen, gehen wir zusammen mit unseren Handelsbetrieben einen neuen Weg. Digitalisierung wo nötig, ein Maximum an Vertrauen wo immer möglich."

Über jeden Tellerrand hinaus

Arndt Hüsges, geschäftsführender Gesellschafter der traditionsreichen Hüsges Gruppe, erläuterte dem Auditorium in einem emotionalen Vortrag, weshalb er sein eigenes Sachverständigen-Kerngeschäft bewusst durch technisch gestützte Disruption zerstört hat: "Unsere Branche sieht sich heute exponentiellen Prozessen gegenüber, die das lineare Denken der Vergangenheit obsolet machen. Praktisch umgesetzte Visionen statt Überregulierung sind das Gebot der Stunde."

Ähnlich spontan präsentierte sich ZKF-Präsident Peter Börner, der den einem Flugausfall zum Opfer gefallenen Redebeitrag von Dr. Neofitos Arathymos, Geschäftsführer Abteilung Technik, Sicherheit und Umwelt im ZDK, zu einer flammenden Rede auf das Handwerk nutzte: "Statt uns gegenseitig die Kompetenz abzusprechen, sollten markengebundener Handel und freie K&L-Betriebe sich auf ihre jeweiligen Stärken konzentrieren. Freier Wettbewerb und der Kunde werden auch in Zukunft entscheiden, welche Dienstleistung wo fachgerecht erbracht wird."

Podiumsdiskussion: Unternehmertum gefragt

Nach dem gewohnt stimmungsvollen Gala-Abend, der einen feierlichen Rahmen für intensive Gespräche bot, begann Veranstaltungstag 2 mit einem weiteren Highlight: Petra Bindl führte souverän durch die hochkarätig besetzte Talkrunde mit ZKF-Präsident Peter Börner, BVdP-Geschäftsführer Robert Paintinger, Ullrich Bechmann, Direktor Werkstattmanagement der Innovation Group AG, Uwe Cremerius, Leiter Kraftfahrt Schaden bei der Generali Deutschland Schadenmanagement GmbH und Jörg Nigges, dem Chef-Sachverständigen der Zurich Gruppe Deutschland. Nach einer kurzen Bestandsaufnahme zur aktuellen wirtschaftlichen Situation der Reparaturbetriebe appellierten alle Beteiligten an den Optimismus und die unternehmerische Weitsicht der anwesenden Betriebsinhaber.

Ja, die Zahlen seien schlecht, die Situation zwischen Schadensteuerern bzw. Kfz-Versicherungen und ihren Prüfdienstleistern sowie den Reparaturwerkstätten oft festgefahren, Fachkräftemangel, steigende Ersatzteilpreise und unrealistische Arbeitswerte weitere unerfreuliche Fakten, wurde von der Bühne unisono eingeräumt. Wettbewerbsdruck, Niedrigzinsphase und Combined Ratios jenseits der 100-Prozent-Grenze sind aber ebenso wenig wegzudiskutieren, so die Assekuranz-Verantwortlichen.

Umso wichtiger sei es deshalb, jetzt die Weichen gemeinsam richtig zu stellen: Investitionen in die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern, moderne Werkstattausrüstung und den Zugang zu Herstellerdaten lautet das Gebot der Stunde. Nur wer konsequent quer über alle Berufsgruppen ausbilde und eine aktive Rolle in den Handwerksverbänden spiele, sichere die Zukunft eines kompletten Wirtschaftszweiges – vor allem dann, wenn der kontraproduktive Kleinkrieg zwischen markengebundenen und freien Betrieben in faire Kooperation umgewandelt wird.

Soft- und Hardskills für die IG-Partner

Mit Spannung erwartet wurde die Vorstellung der künftigen Leistungsbausteine von Deutschlands größtem unabhängigen Schadensteuerer, der Innovation Group AG, die die Präsentation in Potsdam mit dem Vorstandsvorsitzenden Matthew Whittall und Ullrich Bechmann zur Chefsache erklärt hatte. Gemeinsam stellten die Verantwortlichen sechs Voraussetzungen für Partnerbetriebe vor, deren Umsetzung mit besseren Stundenverrechnungssätzen entlohnt werden wird: "Mit hohen Weiterempfehlungsraten, einer niedrigen Stornoquote sowie einer positiven Anmutung und Sichtbarkeit inklusive einer überzeugenden Webpräsenz erfüllen die K&L-Werkstätten die eher marketingtechnisch geprägten Vorgaben. Technisch gesehen setzen wir auf Elektronikkompetenz durch Mitarbeiterschulung und entsprechende Ausstattung mit Hardware plus Zugriff auf Herstellerdaten. Zudem sollen unsere Partner als eingetragene Meister- und Ausbildungsbetriebe agieren und in den Handwerkskammern bzw. -innungen aktiv sein. Eine hohe Instandsetzungsquote ist ein weiteres entscheidendes Puzzlestück für unsere gemeinsame Zukunftsfähigkeit."

Strukturierte Daten vs. Papiertypenbogen?

Wie wichtig für die Umsetzung solcher Vorgaben der Übergang von Big Data zu Smart Data ist, beschrieb Uwe Schmortte, Leiter ICAM-Systems, direkt im Anschluss: "In einem gemeinsamen Pilotversuch mit Audatex und der Innovation Group haben wir uns zum Ziel gesetzt, die Schadenabwicklung für alle Beteiligten durch einen intelligenten Mix aus Vorabprüfung und Vertrauen zu beschleunigen. Transparenz auf Basis strukturierter Daten ist die Voraussetzung für gezielte Forderung und Förderung von Partnerbetrieben."

Wie die Realität in weiten Teilen der Reparaturbranche auch 2018 noch aussieht, zeigte Erik Jahn, Leiter Operations & Customer Care bei Audatex AUTOonline auf. Unter dem Motto "Willkommen in der Steinzeit" präsentierte er neben nüchternen Zahlen zur Online-Anbindung der wichtigsten Marktplayer Werkstatt, Versicherung und Kfz-Sachverständige auch einen detaillierten Fahrplan für die aktuell auf Hochtouren laufende Umstellung dieser Kernkundengruppen seines Hauses.

Enorme Potenziale

Um bares Geld durch die Einsparung von teurer Energie, die optimale Ausschöpfung möglicher Fördergelder vom Staat sowie maximale Effizienz innerhalb der Werkstatt für mehr Profitabilität ging es im Abschlussvortrag von Tiemo Sehon, Geschäftsführer des gleichnamigen Spezialisten für innovative Lackierkabinentechnik und Betriebsausstattung. "Wer es schafft, wiederkehrende Abläufe optimal zu organisieren und seinen Betrieb zudem intelligent aus- oder umbaut, kann seine Durchgangszahlen und somit seinen Umsatz um bis zu 25 Prozent steigern – ohne zusätzliches Personal!"

Wie moderne Lackprodukte und pfiffige Technik diese Optimierung weiter unterstützen können, zeigte Sehon gemeinsam mit Frank Forst, dem technischen Leiter bei Axalta Coatings: "Die Speed Tec-Produkte von Spies Hecker kombiniert mit dem SE-Application Manager sparen Zeit und Energie." Das auf der Automechanika in Frankfurt präsentierte System bringt punktgenau Additive über Druck- oder Pressluft in die Zerstäubung ein. Schnellhärtende und energiearm reagierende Lacke können so deutlich schneller und prozesssicher aushärten.

Die kompletten Informationen rund um das 14. AUTOHAUS Schadenforum in Potsdam, inklusive allen Bildern, Vortragsinhalten und Teilnehmerstimmen lesen Sie in unserer Jahresschlussausgabe von SchadenBusiness, die gemeinsam mit AUTOHAUS 23/24 am 17. Dezember erscheinen wird. Bis dahin halten wir unsere Leser wie gewohnt in den kommenden Ausgaben unseres Brancheninformationsdienstes AUTOHAUS-Schadenmanager auf dem Laufenden.  (kt)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Auto News für die Automobilbranche: AUTOHAUS ist eine unabhängige Abo-Fachzeitschrift für die Automobilbranche und ein tagesaktuelles B2B-Online-Portal. AUTOHAUS bietet Auto News, Wirtschaftsnachrichten, Kommentare, Bilder und Videos zu Automodellen, Automarken und Autoherstellern, Automobilhandel und Werkstätten sowie Branchendienstleistern für die gesamte Automobilbranche. Neben den Auto News gibt es auch Interviews, Hintergrundberichte, Marktdaten und Zulassungszahlen, Analysen, Management-Informationen sowie Beiträge aus den Themenbereichen Steuern, Finanzen und Recht. AUTOHAUS bietet Auto News für die Automobilbranche.