In diesem Jahr rechnet die Deutsche Akademie für Verkehrswissenschaft mit einem erneuten Teilnehmerrekord beim 51. Deutschen Verkehrsgerichtstag. Vom 23. bis 25. Januar 2013 werden laut Sprecherin Birgit Heß rund 1.900 Verkehrsexperten in Goslar erwartet, darunter Richter und Anwälte, Vertreter aus Bundesministerien und Bundesbehörden, von Automobilclubs, Verbänden, des Sachverständigenwesens und der Versicherungswirtschaft.
"Akku voll und los?"
Der Präsident des Deutschen Verkehrsgerichtstages und Generalbundesanwalt a. D., Kay Nehm, wird am Donnerstag (24. Januar) die Tagung eröffnen. Die Begrüßungsansprache hält in diesem Jahr der Oberbürgermeister der Stadt Goslar, Dr. Oliver Junk, der mit dem Verkehrsgerichtstag seit seiner Gründung eng verwachsen ist.
Für den diesjährigen Plenarvortrag konnte Prof. Dr. Hartwig Steusloff vom Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung in Karlsruhe gewonnen werden. Unter dem Titel "Akku voll und los?" wird er sowohl die technischen als auch die rechtlichen Herausforderungen der Elektromobilität näher erläutern. Das traditionelle Streitgespräch, der "Nachschlag!", wird den Kongress abrunden.
Themen von immenser Bedeutung
Auf der Agenda des 51. VGT stehen einmal mehr aktuelle Fragen des Verkehrsrechts, die für Gesetzgebung, Rechtsprechung, Rechtsberatung, Verwaltung, Versicherungswirtschaft und für den einzelnen Verkehrsteilnehmer von Bedeutung sind und für die es gilt, Lösungsansätze zu erarbeiten. Der Verkehrsgerichtstag endet, wie immer, am Freitag mit Empfehlungen an den Gesetzgeber.
Schadenersatzfragen und Schadenmanagement der Rechtsschutzversicherer
Wie in den Jahren zuvor werden in acht Arbeitskreisen (AK) unterschiedliche Themenkomplexe ausgeführt und besprochen: Die Teilnehmer des AK I beschäftigen sich mit Schadenersatzregelungen für dauerhaft geschädigte Verkehrsopfer unter der Überschrift "Erwerbsschadensermittlung bei Verletzung vor oder kurz nach dem Berufseinstieg". In AK II geht es um "Minderjährigenschutz versus Schutz der anderen Unfallbeteiligten – zwei sich ausschließende Prinzipien?" und deren Lösungsansätze im europäischen Vergleich.
Aggressionen, Tempolimits, Punktreform, Fahrausbildung
Über Ursachen, Folgen, Prävention und Intervention bei "Aggressivität im Straßenverkehr" diskutiert der AK III. "Geschwindigkeitsmessungen im Straßenverkehr" und die "Reform des Punktsystems" stehen in AK IV und AK V auf dem juristischen Prüfstand. AK VI geht unter der Präambel "Schadenmanagement der Rechtsschutzversicherer im Verkehrsrecht" den Fragen nach, wie neutral die Rechtsschutzversicherung und wie unabhängig der Rechtsanwalt tatsächlich sind.
Um die Gruppe der Fahranfänger geht es im AK VII, in dem eruiert wird, ob die Fahrausbildung noch zeitgemäß ist. Traditionellerweise behandelt AK VIII eine Fragestellung aus der Schiffahrt – aufgrund der Havarie des italienischen Kreuzfahrtschiffes "Costa Concordia" im Januar vergangenen Jahres geht es unter dem Titel "100 Jahre nach der Titanic" um die Sicherheit von Fahrgastschiffen "in neuer Diskussion".
Internationales Forum seit über 50 Jahren
Seit seinen Anfängen im Jahr 1963 hat sich der Fachkongress als der bedeutendste seiner Art im Dienst des Verkehrs und des Verkehrsrechts entwickelt. Die Tagung ist im Lauf der Jahre zu einem über die Landesgrenzen hinaus anerkannten und international beachteteten Forum geworden – für den Austausch über rechtliche Fragen einschließlich der polizeilichen Praxis sowie der Verkehrspolitik, Verkehrstechnik und der angrenzenden Bereiche der Verkehrswissenschaft. (lk/sh)
51. Verkehrsgerichtstag: "Auftakt" ins neue Schadenjahr 2013
Ab diesem Mittwoch findet sich erneut die gesamte Schadenszene und Rechtsprechung in Goslar ein, um über aktuelle Fragen des Verkehrsrechts zu diskutieren. Im Fokus stehen u.a. die Themen Aggressivität im Straßenverkehr, die Reform des Punktsystems, die Fahrausbildung und das Schadenmanagement der Rechtsschutzversicherer.