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Auf XC90-Basis: Volvo und Uber präsentieren selbstfahrendes Auto

14.07.2019 08:01 Uhr
Auf XC90-Basis: Volvo und Uber präsentieren selbstfahrendes Auto
Der Dachaufbau des vor kurzem vorgestellten Volvo XC90 sieht noch ein wenig nach "Google Street-View" aus, beinhaltet im konkreten Fall aber eine ganze Reihe von Sensoren, die ein sicheres Fahren und Manövrieren auch im Stadtverkehr ermöglichen. Der XC90 ist derzeit das erste Auto, das in Kombination mit dem autonomen Uber Fahrsystem vollkommen selbstständig unterwegs sein kann.
© Foto: Volvo

Der schwedische Premium-Automobilhersteller Volvo und der Fahrdienstvermittler Uber aus den USA haben jetzt ein gemeinsam entwickeltes, selbstfahrendes und serienreifes Fahrzeug präsentiert.

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Der vor kurzem am 12. Juni vorgestellte Volvo XC90 ist das erste Modell, das in Kombination mit dem autonomen Uber Fahrsystem vollkommen selbstständig unterwegs sein kann. Damit erreicht die strategische Zusammenarbeit zwischen beiden Unternehmen die nächste Stufe.

Start vor drei Jahren mit ersten Prototypen

Bereits 2016 haben Uber und Volvo Cars eine gemeinsame Entwicklungsvereinbarung geschlossen und seitdem mehrere Prototypen entwickelt, um das autonome Fahren voranzutreiben. Jetzt folgt das erste serienreife Modell: Der Volvo XC90 als Basisfahrzeug verfügt bereits über die wichtigsten Sicherheitsfunktionen, wodurch Uber auf einfache Art und Weise sein eigenes Selbstfahrsystem installieren konnte. Mit der Technik können die selbstfahrenden Fahrzeuge künftig im Uber Netzwerk eingesetzt werden, das sich in eine autonome Mitfahrzentrale wandelt.

Technik mit zusätzlichen Sicherungssystemen und "Augen"

Zu den wichtigsten Merkmalen des serienreifen, autonom fahrenden Modells gehören mehrere Back-up-Systeme für Lenkung und Bremsen sowie für die Batterieleistung. Sollte eines der Primärsysteme aus irgendeinem Grund ausfallen, greifen die Back-up-Systeme sofort ein und bringen das Fahrzeug sicher zum Stillstand. Darüber hinaus sind eine Vielzahl an Sensoren auf dem Dach sowie im Fahrzeug verbaut, die gemeinsam mit der Uber Technik ein sicheres Fahren und Manövrieren auch in der Stadt ermöglichen.

Ersatz für den "Mission Specialist"

In Kombination mit der Fahrzeugplattform von Volvo wird das selbstfahrende System von Uber eines Tages eine sichere, zuverlässige autonome Mitfahrgelegenheit bieten, ohne dass ein sogenannter "Mission Specialist" an Bord ist. Diese speziell ausgebildeten Uber Mitarbeiter bedienen und überwachen derzeit Fahrzeuge in jenen Bereichen, die für autonomes Fahren vorgesehen und geeignet sind.

Das neue, für das autonome Fahren bereite Serienfahrzeug ist Teil einer kommerziellen Vereinbarung zwischen Volvo Cars und Uber, mit der 2016 eine Lieferung über zehntausende autonome Basisfahrzeuge in den kommenden Jahren beschlossen wurde.

Samuelsson: Autonomer Antrieb erhöht Sicherheit

"Die autonome Antriebstechnik ermöglicht es uns, die Sicherheit weiter zu verbessern – das ist das Fundament unseres Unternehmens", erklärt Håkan Samuelsson, Präsident und CEO der Volvo Car Group. "Bis Mitte des nächsten Jahrzehnts erwarten wir, dass ein Drittel aller von uns verkauften Autos völlig autonom unterwegs ist. Die Vereinbarung mit Uber unterstreicht unser Bestreben, der bevorzugte Lieferant für die weltweit führenden Fahrdienstvermittler zu sein."

Uber strebt selbstfahrende Flotte an

"Die enge Zusammenarbeit mit Unternehmen wie Volvo ist ein wichtiger Bestandteil für den effektiven Aufbau einer sicheren, skalierbaren und selbstfahrenden Flotte", ergänzt Eric Meyhofer, CEO der Uber Advanced Technologies Group. "Volvo ist seit langem für sein Sicherheitsbewusstsein bekannt, das den Grundstein für das neue selbstfahrende Basisfahrzeug bildet. In Kombination mit unserer selbstfahrenden Technik wird dieses Fahrzeug ein wichtiger Bestandteil im autonomen Produktportfolio von Uber sein."

Die weiteren Pläne von Volvo

Volvo Cars will ein ähnliches Basisfahrzeugkonzept für die Einführung seiner eigenen, zukünftig autonom angetriebenen Fahrzeuge Anfang der 2020er Jahre nutzen. Diese Technik, die mit der nächsten Generation von Volvo Modellen auf Basis der SPA2-Fahrzeugarchitektur eingeführt wird, ermöglicht unbeaufsichtigtes autonomes Fahren in klar definierten Bereichen wie Autobahnen und Ringstraßen. Der schwedische Premium-Automobilhersteller ist davon überzeugt, dass sich autonomes Fahren positiv auf die Verkehrssicherheit in der Gesellschaft als Ganzes auswirkt – vorausgesetzt, es sind alle Autos autonom unterwegs. Bis zu diesem Zeitpunkt erhöht die Technik den Fahrkomfort und übernimmt stressige und lästige Aufgaben wie den Stop-und-Go-Verkehr im Stau.

Im Rahmen der neuen Unternehmensphilosophie will Volvo seinen Kunden die Freiheit geben, sich auf persönliche, nachhaltige und sichere Weise zu bewegen. Dieses Ziel spiegelt sich in verschiedenen Plänen wider: Bis Mitte des nächsten Jahrzehnts soll die Hälfte des weltweiten Absatzes vollständig auf Elektroautos entfallen, jedes zweite Fahrzeuge wird per Abonnement erworben. Zu diesem Zeitpunkt werde voraussichtlich auch ein Drittel der verkauften Autos autonom unterwegs sein.

Wer ist und was will die Uber Advanced Technologies Group?

Uber will Chancen durch Bewegung schaffen. 2010 hat das Unternehmen mit der Lösung eines einfachen Problems begonnen: Wie sichert man sich auf Knopfdruck eine (Mit-) Fahrgelegenheit? Mehr als 10 Milliarden Fahrten später baut Uber Produkte, um die Menschen ihrem Ziel näher zu bringen.

Die Art und Weise, wie Menschen Lebensmittel und andere Dinge durch Städte transportieren, verändere sich. Deshalb sieht sich Uber als "eine Plattform, die der Welt neue Möglichkeiten eröffnet". Aktuell stellt sich das Team der Advanced Technologies Group (ATG) einer weiteren Herausforderung: Wie baut und setzt man sichere selbstfahrende Technik im großen Stil ein? Die ATG besteht aus Ingenieuren, die sich mit Fahrzeugsicherheit, selbstfahrender Software, Mapping und mehr beschäftigen. Uber verfolgt nach eigenem Bekunden "einen ganzheitlichen Ansatz, um selbstfahrende Fahrzeuge über eine Vielzahl von Partnerschaften auf den Markt zu bringen". Das Ziel: autonome Mitfahrgelegenheiten in großem Maßstab. (wkp)

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