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Auto­ma­ti­sier­tes Fah­ren aus GDV-Sicht: "Schadenaufwand wird bis 2040 kaum sinken"

21.02.2022 04:59 Uhr | Lesezeit: 4 min
Auto­ma­ti­sier­tes Fah­ren aus GDV-Sicht: "Schadenaufwand wird bis 2040 kaum sinken"
Neue Technik macht das Autofahren sicherer. Wenn es trotzdem knallt, dann sind die Reparaturen aber auch teurer.
© Foto: GDV; © Nata­lya Burova/Get­ty­I­ma­ges

Assistenzsysteme und automatisierte Fahrfunktionen sollen für weniger Unfälle und mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen. Dennoch werden die Entschädigungsleistungen der Kfz-Versicherer bis 2040 kaum sinken, zeigt eine aktuelle Studie des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

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"Die neuen Assistenzsysteme machen das Autofahren sicherer, sie verbreiten sich aber nur langsam. Unter dem Strich werden die Entschädigungsleistungen der Kfz-Versicherer bis 2040 durch die neuen Systeme daher nur um rund zwölf Prozent sinken", sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Im Bezugsjahr 2019 hatten die Versicherer Schäden in Höhe von rund 25 Milliarden Euro reguliert.

Höhere Reparaturkosten beeinflussen Kaskoversicherung kaum

Für ihre Studie hat eine Expertengruppe der Versicherer insgesamt sieben Systeme analysiert: Spurhaltesystem, Spurwechselassistent, Notbremsassistent, Park- und Rangierassistent, Autobahnpilot, City-/Landstraßenpilot sowie Abbiegeassistent für Lkw. Dabei zeigten sich insbesondere für die Kaskoversicherungen, also bei Schäden am eigenen Auto, nur geringe Auswirkungen.

"Ein Grund hierfür ist, dass Assistenzsysteme Reparaturen im Schadenfall teurer machen", so Asmussen. "Selbst bei sehr schneller Verbreitung der Systeme würden die Entschädigungen in den Kaskoversicherungen um maximal sieben Prozent sinken. Größer sind die erwarteten Effekte in der Kfz-Haftpflichtversicherung. Hier könnten die Entschädigungen bis 2040 um rund 17 Prozent sinken."

FAS verhindern weniger Schäden als gedacht

Die vergleichsweise geringen Auswirkungen der Fahrassistenzsysteme führt die Studie auf die folgenden Ursachen zurück:

1. Assistenzsysteme haben auf viele Schäden keinen Einfluss.

Ein Autobahnpilot hilft gegen Autodiebe ebenso wenig wie eine Einparkhilfe vor Steinschlag, Hagel oder Marderbissen schützt. Auch der beste Notbremsassistent ändert nichts an den physikalischen Gesetzen für den Bremsweg eines Autos.

2. Die neue Technik verhindert in der Praxis weniger Schäden als in der Theorie.

In Baustellenbereichen oder bei widriger Witterung können Assistenzsysteme an Grenzen stoßen, zudem nutzen die Fahrer die Systeme nicht durchgehend. Im realen Straßenverkehr werden daher weniger Schäden verhindert, als es unter idealen Bedingungen möglich wäre.

3. Die Systeme verbreiten sich langsam.

Neue Assistenzsysteme und automatisierte Fahrfunktionen werden nur für Neuwagen angeboten und auch hier zunächst für wenige. Erst viele Jahre nach der Markteinführung ist die neue Technik in nahezu allen Fahrzeugen vorhanden.

4. Zusätzliche Technik macht Reparaturen teurer.

Der Einbau weiterer Sensoren und neuer Technik erhöht im Schadenfall die Reparaturkosten. Ein Assistenzsystem macht etwa den Austausch einer Windschutzscheibe um rund 25 Prozent teurer.

5. Der Fahrzeugbestand wächst weiter.

Bis 2040 wird die Zahl der Fahrzeuge weiter wachsen. Auf Basis von Bestandsprognosen der Prognos AG gehen die Studienautoren davon aus, dass der Pkw-Bestand bis 2040 um rund drei Prozent steigt. Dann wären in Deutschland etwa 46,5 Millionen Pkw versichert. (wkp)

FAS und automatisiertes Fahren verbreiten sich langsam und löst bei Unfällen auch höhere Kosten aus. Erst gegen 2040 rechnet der GDV mit einer effektiven Kosteneinsparung von rund 12 Prozent.
© Foto: Quelle GDV
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