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AXA Unfallforschung: Transparenz bei crashrelevanten Daten nötig

15.09.2017 22:15 Uhr
AXA Unfallforschung: Transparenz bei crashrelevanten Daten nötig
Bettina Zahnd, Leiterin Unfallforschung & Prävention bei der AXA Winterthur, fordert einen transparenten Umgang mit unfallrelevanten Fahrzeugdaten.
© Foto: Melanie Duchene/EQ Images/AXA Winterthur

Um Unfälle mit autonomen Fahrzeugen aufklären zu können, ist der problemlose Zugriff auf die unterwegs gesammelten Informationen nötig.

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Nach wie vor verursacht der Mensch über 90 Prozent der Unfälle. Der technologische Fortschritt kann laut Studien der AXA Unfallforschung Abhilfe schaffen: Je nach untersuchtem Modell sind Pkw mit Notbremsassistenzsystemen zwischen 30 und 69 Prozent weniger an Auffahrkollisionen beteiligt, das Electronic Stabiliy Programm (ESP) reduziert Selbst- und Schleuderunfälle um mehr als 40 Prozent.

Fahrerassistenzsysteme machen Mobilität also weniger gefährlich, daran besteht laut Unfallforschungsexpertin Bettina Zahnd kaum ein Zweifel: "Verbesserte Technik, ausgereiftere Sensoren und weiterentwickelte Systeme werden die Sicherheit deutlich erhöhen." Crashs komplett zu vermeiden werden aber auch die intelligentesten Fahrzeuge vorerst nicht realisieren können. Kommt es zum Unfall, ist Transparenz gefragt: "Ohne Zugang zu unfallrelevanten Fahrzeugdaten wird es in Zukunft nicht mehr möglich sein, einen Unfall eindeutig aufzuklären", so Zahnd.

Aufklärung und Souveränität gefordert

Da bisher noch kaum ein Auto vollautomatisiert im Verkehr fährt, liegen noch keine Erfahrungen zur Unfallwahrscheinlichkeit oder möglichen Ursachen vor. In der Rekonstruktion sowie in der Ursachenforschung war bisher die Analyse von Bremsspuren und Beschädigungen am Fahrzeug entscheidend. Mit der zunehmenden Vernetzung der Autos werden jedoch die aufgezeichneten Daten immer wichtiger, um den Unfallhergang genau zu rekonstruieren. Schon heute sammeln Fahrzeuge laufend Informationen und übermitteln diese an die Automobilindustrie. Autofahrer sind sich jedoch oftmals nicht bewusst, welche Daten dies sind.

Bisher ist die Frage, wem die Hoheit über die Daten zukommt, noch nicht geklärt. Die Unfallforscher von AXA fordern Transparenz und Entscheidungsrechte für die Endkunden. "Der Fahrzeughalter muss selbst bestimmen können, welche Daten übermittelt werden, wer auf seine Fahrzeugdaten zugreifen kann und für welchen Zweck diese verwendet werden. Im Falle eines Unfalls muss zudem geklärt sein, in welcher Form die Daten für die Unfallanalyse herangezogen werden können", erklärt Bettina Zahnd.

Befragung: Daten gehören dem Halter

In einer kürzlich veröffentlichten Umfrage stimmte die große Mehrheit der Autofahrer dem zu: Rund 80 Prozent aller Befragten der Meinung, dass die unterwegs erhobenen Daten dem Fahrzeughalter oder dem jeweiligen Fahrer gehören. Nur sechs Prozent glauben, dass diese Informationen dem Fahrzeughersteller gehören. Auch die Zustimmung der Befragten, dass Daten wie ständige GPS-Position oder Ziel des Navigationsgeräts automatisch an den Fahrzeughersteller übermittelt werden, ist relativ gering.

Höher ist hingegen die Zustimmung für einen automatischen Datentransfer, wenn es um technische Angaben wie Öldruck, Treibstoffverbrauch oder Reifendruck geht. Generell sind jüngere Personen eher bereit, Daten mit dem Hersteller oder anderen Stellen zu teilen als ältere Personen. Am höchsten ist die Bereitschaft, Daten zu teilen, wenn es um Ferndiagnosen des Fahrzeugs oder Unfallforschungszwecke geht – etwa mit der Polizei oder dem betroffenen Kfz-Versicherer.   (kt)

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