Präsident Dirk Barfs begrüßte hochkarätige Referenten und freute sich, dass erneut mehr als 300 Teilnehmer den Weg zum SV-Tag gefunden haben. Bereits am Vortag hatte cartv die Besucher wieder zu einem Come-together-Abend eingeladen. Anette Chassée und Thorsten Böhm, die beiden Geschäftsführer von cartv, machten deutlich, dass sie die Einladung auch als Dank für die freiberuflichen BVSK-Sachverständigen sehen, welche regelmäßig die cartv-Dienstleistungen abgerufen hätten.
Der SV-Tag selbst wurde eröffnet durch ein politisches Referat von Wolfgang Bosbach: "Europa ist Zukunft. Wir sollten nicht alles kritisieren und nur Bedenken äußern, sondern an unsere eigene Kraft glauben. Etwas mehr Glauben an die eigenen Kräfte hilft auch Europa", so Bosbach.
"SV für die Justiz auch künftig unentbehrlich"
Dr. Oliver Klein, Richter im VI. Zivilsenat des BGH, vermittelte anschließend die schadenersatzrechtliche Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs. Er machte dabei auch deutlich, wie wichtig qualifizierte Sachverständigentätigkeit für die Justiz insgesamt sei und dass gerade bei der fiktiven Abrechnung der SV auch in Zukunft unentbehrlich sein werde.
Dr. Harald Neumann von der Robert Bosch GmbH warf einen Blick in zukünftige Entwicklungen des Automobils. Viele Planungen sind nach Neumanns Worten "schon weiter fortgeschritten, als dies heute wahrgenommen wird". Diese Entwicklungen würden indes nicht nur Risiken bergen, sondern auch Chancen für die Branche, wenn sie bereit sei, sich mit den technischen Entwicklungen intensiv auseinanderzusetzen.
"Nicht immer braucht es ein Vollgutachten"
DEVK-Vorstand Rüdiger Burg richtete sich mit einem Vortrag an die Teilnehmer, der sich deutlich von den üblichen Schwarz-Weiß-Darstellungen unterschied. Er räumte ein, dass auch die Versicherungswirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten Fehler gemacht hat. Selbst der eigene Kunde wurde in der Regulierung zuweilen als Gegner wahrgenommen. Dieses Verhalten sei teilweise auch heute noch feststellbar. Burg machte auch kein Hehl daraus, dass die Tätigkeit des Kfz-SV sich in Zukunft deutlich verändern müsse und längst nicht in jedem Fall ein vollständiges Schadengutachten erwartet werde. Wichtig sei vor allen Dingen die Erkenntnis, dass "alle Parteien erfolgreicher sein können, wenn sie bereit sind, trotz unterschiedlicher Auffassungen im Dialog zu bleiben".
ZDK-Geshäftsführer Dr. Neofitos Arathymos behandelte die Thematik Digitalisierung in der Kundenansprache. Jeder Teilnehmer des SV-Tages konnte aus diesem Vortrag Anregungen für seine Tätigkeit gewinnen. Den Abschluss des Sachverständigentages bildete die Vorstellung der Chronik "Notare des Blechs", ein Rückblick auf 60 Jahre Berufsverband BVSK. Diese Chronik wurde durch den Ehrenpräsidenten des BVSK Wolfgang Küßner erstellt, der krankheitsbedingt die Chronik aber nicht selbst vorstellen konnte. Seinen Part übernahm BVSK-Geschäftsführer RA Elmar Fuchs, der einen Bogen spannte zwischen dem ersten Kongress des BVSK 1960 in Wiesbaden und dem 34. Kfz-Sachverständigentag in Potsdam.
Timo Bons, Geschäftsführer der BVSK IT GmbH, bilanzierte, dass ein langer Weg zurückgelegt wurde zwischen der Gründung der BVSK Datenverarbeitungs-GmbH in den sechziger Jahren und den Ergebnissen der Arbeit der BVSK IT GmbH heute.
Verbandspräsident Dirk Barfs bedankte sich in seinen Schlussworten bei allen Referenten und den Teilnehmern des SV-Tages für deren Kommen. Einen besonderen Dank richtete er außerdem an die Aussteller.
Präsident und Vorstand bestätigt
Die Veranstaltung endete wie immer mit der BVSK-Jahreshauptversammlung am Folgetag, bei der in diesem Jahr auch Neuwahlen anstanden. Dirk Barfs und der übrige Vorstand wurden dabei in ihren Ämtern für die kommenden drei Jahre eindrucksvoll bestätigt. Der nächste BVSK SV-Tag soll 2020 in Bonn stattfinden. (wkp)