"Alle großen Einzelunternehmen und Versicherungszweige sowie die Unternehmensgruppe insgesamt" haben laut Gottfried Rüßmann, dem Vorstandsvorsitzenden der DEVK, "ein erfolgreiches, in vielen Kennzahlen sogar sehr gutes Geschäftsjahr" zurückgelegt. Beim kürzlichen Bilanzpressegespräch in Köln zeigte er sich entsprechend zufrieden.
Rund 1,8 Millionen Neuabschlüsse
Das Neugeschäft betrug seinen Worten zufolge im Vorjahr 808 Millionen Euro (+3,6 Prozent). Nach Stückzahl waren das 1,8 Millionen Abschlüsse, die damit ebenfalls leicht um 0,4 Prozent gesteigert wurden. Die Anzahl der versicherten Risiken und Verträge stieg auf 14,7 Millionen. Damit wuchs der Bestand um 1,3 Prozent. Die DEVK habe also "erneut Marktanteile hinzugewonnen". Die Bruttobeiträge der DEVK-Gruppe erhöhten sich auf rund 3,5 Mrd. Euro (+3,5 Prozent).
Das inländische Erstversicherungsgeschäft der Schaden- und Unfallversicherung wuchs – wie die Branche – um 3,3 Prozent auf knapp 1,9 Milliarden Euro. Stärker als im Markt entwickelten sich die Einnahmen in der DEVK-Rechtsschutzversicherung: Sie steigerte ihre Beiträge um 8,5 Prozent (Branche: 4,2 Prozent) und die Zahl ihrer Verträge um 3,9 Prozent (Branche: 1,3 Prozent).
Unwetter nur im ersten Halbjahr – Kfz verbessert
Im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft des Konzerns inklusive Rückversicherungs- und Auslandsgeschäft lagen die Bruttobeitragseinnahmen mit 2,4 Milliarden Euro 5,6 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Bruttobeitragseinnahmen für die Kfz-Versicherung wuchsen um 1,4 Prozent (Branche: 3,4 Prozent) auf rund 1,04 Milliarden Euro.
2018 startete zunächst stürmisch. Besonders das Tief "Friederike" verursachte hohe Schäden. Von Ende Mai bis Mitte Juni gab es immer wieder regionale Starkregenereignisse. Den Rest des ansonsten sehr trockenen Jahres blieb es ruhig, sodass sich im Schaden- und Unfallbereich das Verhältnis von Aufwendungen für Schäden und Kosten zu den Beitragseinnahmen – die Combined ratio – auf 93,9 Prozent (Vorjahr: 95,4 Prozent) verbesserte. Auch in der Kfz-Versicherung machte sich das schadenärmere Jahr bemerkbar: Die Combined ratio sank von 99,3 Prozent im Vorjahr auf 98,3 Prozent (Branche: 96 Prozent).
Aufgrund der günstigen Schadenentwicklung stieg das versicherungstechnische Ergebnis vor Veränderung der Schwankungsrückstellung auf 132 Millionen Euro (Vorjahr: 50 Millionen Euro). Nach einer Zuführung zur Schwankungsrückstellung in Höhe von 25 Millionen Euro (Vorjahr: 20 Millionen Euro) verbesserte sich das versicherungstechnische Ergebnis der Schaden- und Unfallversicherung auf 107 Millionen Euro (Vorjahr: 29 Millionen Euro).
Ratings mit stabilem Ausblick
2018 haben die Agenturen FitchRatings und S&P Global Ratings (S&P) dieFinanzstärkeratings der DEVK aktualisiert. S&P hob besonders die extrem starke Kapitalisierung der DEVK hervor. Fitch bestätigte wie in den Vorjahren die "A+"-Einstufung für die Vereine DEVK Sach-/HUK und DEVK Leben sowie ihrer Tochtergesellschaften. Den Ausblick aller Ratings bezeichnet Fitch als stabil. Diese Bewertung spiegelt laut Fitch die sehr starke Kapitalausstattung wider, die hohen Reservierungsstandards in der Schaden- und Unfallversicherung sowie die starke Marktstellung der Gruppe. Auch im 2019 veröffentlichten Ratingbericht von Fitch stufen die Experten die beiden DEVK Versicherungsvereine und die wesentlichen Tochtergesellschaften unverändert mit "A+" ein und mit stabilem Ausblick.
Erwartungen für 2019
Die aktuellen Rahmenbedingungen werden die DEVK weiter beschäftigen, so Rüßmann. Das niedrige Zinsniveau erfordere besondere Sorgfalt in der Kapitalanlage.
Für 2019 erwarte die DEVK für den Konzern einen Beitragszuwachs von 4,7 Prozent. Hauptwachstumstreiber sind die aktive Rückversicherung und das innerdeutsche Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft. In der Lebensversicherung geht die DEVK von weiter sinkenden Beiträgen aus und hofft auf ein besseres Kapitalanlageergebnis als 2018.
Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt
2018 hat das Unternehmen erstmals eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt, die fünf Handlungsfelder umfasst: Begeisterte Mitglieder und Kunden, motivierte Mitarbeitende und Vertriebspartner, soziales Engagement, ökologisches Engagement sowie verantwortungsvolle Unternehmensführung. 2019 wird jedes Handlungsfeld in einem eigenen Workshop thematisiert, um Ziele zu definieren und notwendige Maßnahmen abzuleiten.
Traditionell ist der Versicherungskonzern auch stark sozial engagiert. 2019 unterstützt die DEVK z. B. zum 25. Mal den Weltkindertag in Köln als Hauptsponsor. In der Domstadt setzt sie sich als Hauptpartner des 1. FC Köln für Kinder und Jugendliche ein und hilft bei der "Kinder willkommen"-Aktion der Stadt – kurz "KiWi" –, Neugeborene zu begrüßen. Neuerdings engagiert sich die DEVK auch im Social Impact Lab Bonn und im Bereich Microversicherungen – hier z. B. mit einem Projekt auf den Philippinen. (wkp)