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Marktturbulenzen: "Europäische Versicherer gut gerüstet"

07.07.2025 06:44 Uhr | Lesezeit: 3 min
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Der Westhafen Tower in Frankfurt a.M. ist Sitz der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA).
© Foto: GDV

Allen geo- und handelspolitischen Risiken zum Trotz: Die Lage der Versicherungsunternehmen in Europa ist nach Einschätzung der zuständigen Finanzaufsicht EIOPA robust.

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Die in Frankfurt am Main ansässige, europäische Versicherungsaufsicht EIOPA bewertet die aktuelle Stabilitätslage des Assekuranz-Sektors positiv. Mit ihrer starken Kapital- und Liquiditätsposition und ihrer verbesserten Profitabilität sieht EIOPA die europäische Versicherungswirtschaft "gut gerüstet, um Marktturbulenzen wie zum Beispiel im Zuge der US-Zollpolitik Anfang April standzuhalten". Das geht aus dem halbjährlichen EIOPA-Finanzstabilitätsbericht hervor, der gerade veröffentlicht wurde.  

Ein Thema des Berichts sind die Auswirkungen der US-Handelspolitik auf den europäischen Versicherungssektor. EIOPA nennt hier eine höhere Volatilität, gestiegene Liquiditätsrisiken, Inflationsdruck und negative Effekte auf die Versicherungsnachfrage durch ein abgeschwächtes Wirtschaftswachstum. Eine kurzfristige negative Betroffenheit im Versicherungsgeschäft durch die US-Handelsbeschränkungen sieht die Aufsichtsbehörde in erster Linie bei Schaden- und Unfallversicherern mit internationalen oder Handelsbezügen wie der Transport- oder Warenkreditversicherung.  

Stabilisierender Einfluss auf Bankensektor

Viel Raum nehmen in dem EIOPA-Bericht auch eine quantitative Risikoanalyse zum Kapitalanlageverhalten der Versicherer im Jahr 2024 und die Verflechtungen der Versicherer mit dem Bankensektor ein. Dabei konstatieren die Aufseher, dass die Versicherer aufgrund ihrer Langfristorientierung einen stabilisierenden Einfluss auf den Bankensektor und damit auf die Finanzmärkte insgesamt ausüben können.  

Auch die Auswirkungen der US-Politik auf die Kapitalanlagen der Versicherer werden beleuchtet. Die EIOPA sieht hier gemischte Effekte: Negativ wirken die gestiegene Marktvolatilität sowie Wertverluste bei Anlagen, die negativ von Zöllen betroffen sind. Die Auswirkungen der Wechselkursänderungen seien von der Assetstruktur der Versicherer abhängig. Positiv schlügen sich dagegen Zinserhöhungen durch höhere europäische Verteidigungsausgaben nieder, insbesondere infolge der Reform der deutschen Schuldenbremse.

Cyberrisiken bleiben systemisches Risiko

Cyberrisiken werden von der Finanzaufsicht weiterhin als eines der wichtigsten systemischen Risiken angesehen. Während die derzeitigen Digitalisierungs- und Cyberrisiken für die Versicherer als mittel eingestuft werden, wird für die Zukunft eine Erhöhung dieser Risiken erwartet, unter anderem im Hinblick auf die geopolitischen Konflikte und staatlich unterstützte Cyberangriffe und Desinformation sowie Supply Chain Attacks auf Open-Source Software.

Der Financial Stability Report von EIOPA fußt auf Branchendaten für das Jahr 2024 zu Beitragseinnahmen, Kapitalanlagen, Solvabilität, Liquidität und Profitabilität, einer Umfrage bei den nationalen Aufsichtsbehörden zu deren Risikoeinschätzungen sowie aktuellen Finanzmarktdaten.

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