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Milliardenschäden mit brennenden Autofrachtern: Zeitgemäße Schutzmaßnahmen gefordert

10.06.2025 05:55 Uhr | Lesezeit: 3 min
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An Bord des im Pazifik brennenden Frachters Morning Midas befinden sich laut übereinstimmender Medienberichte vor allem Fahrzeuge chinesischer Hersteller.
© Foto: US Coast Guard, Uncredited/Picture Alliance

Es ist der dritte Großbrand eines Autofrachters auf hoher See innerhalb kurzer Zeit: Nach den Bränden der „Felicity Ace“ 2022 und der „Fremantle Highway“ 2023 brennt aktuell mit der „Morning Midas“ der nächste Autotransporter. Diesmal an Bord: rund 3.000 Autos, darunter 800 Elektro-Autos.

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"Seit 2022 sind damit mehr als 10.000 nagelneue Fahrzeuge auf Autofrachtern zerstört worden, die Schäden liegen bei weit über einer Milliarde Euro“, sagt Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). 

"Brandschutztechnik aus den 50er Jahren"

"Spätestens jetzt sollte jedem klar sein, dass der Transport von Elektroautos den maritimen Brandschutz vor bislang ungelöste Probleme stellt. Dabei spielt es auch keine Rolle, von welchem Fahrzeugtyp ein Brand ausgeht. Entscheidend ist, dass brennende Elektroautos an Bord nur sehr schwer zu löschen sind. Es ist höchste Zeit, dass die Reeder in die Sicherheit der Autofrachter investieren. Viele Brandkatastrophen auf hoher See könnten verhindert werden – wenn die Schiffe mit modernen Feuerlöschsystemen ausgestattet wären statt mit Technik aus den 50er-Jahren", so Käfer-Rohrbach.

"Besatzung chancenlos"

Derzeit würden die Brände häufig zu spät entdeckt und können dann kaum noch unter Kontrolle gebracht werden. "So ist es auch jetzt bei der Morning Midas: Die Besatzung ist chancenlos gegen den Brand, muss sich selbst in Sicherheit bringen und überlässt das Schiff und die Autos den Flammen."

Brände im Zusammenhang mit Lithium-Ionen-Batterien gehen mit extremer Hitzeentwicklung sowie der Bildung von toxischen Gasen einher. Zudem bilden sich brennbare bzw. explosive Rauchgase aus und es besteht die Gefahr von Stichflammen.

GDV-Positionspapier als internationale "Blaupause"

Die Expert/-innen des GDV haben nach den ersten Brandkatastrophen in einem aktuellen Positionspapier konkrete Vorschläge für die bessere Detektion und Bekämpfung solcher Brände entwickelt: Vollautomatische Detektionssysteme sollen einen Brand früher entdecken, der dann mithilfe von Hochdruck-Wasser-Nebel-Anlagen und ergänzenden Löschmaßnahmen wirksam eingedämmt und schließlich gelöscht werden könnte, während die Crew die Stabilität des Schiffes gewährleistet.

Der GDV will diese Vorschläge nach eigenem Bekunden auf internationaler Ebene einbringen, insbesondere bei der International Maritime Organisation (IMO), die zu den Vereinten Nationen gehört. "Der Brandschutz in der Seeschifffahrt ist ein globales Problem, dass nur auf internationaler Ebene gelöst werden kann und muss", so Käfer-Rohrbach. Das Positionspapier können Sie hier downloaden. 

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