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Unfallkosten: Kein Megaschaden bei Gigacasting

14.05.2025 09:29 Uhr | Lesezeit: 2 min
AZT Gigacasting
Gigacasting macht Reparaturen nicht zwangsläufig teurer.
© Foto: AZT

Der Einsatz großer Aluminiumdruckgussteile aus einem Stück im Fahrzeugbau liegt im Trend. Vermehrte Totalschäden und höhere Versicherungsprämien sind dadurch aber nicht zu befürchten.

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Große Bauteile aus einem Guss: Diesen Trend hat Tesla mit dem Model Y gesetzt - und viele Hersteller ziehen gerade nach. Denn durch dieses sogenannte Gigacasting-Verfahren werden große Aluminiumdruckgussteile verwendet, was die Anzahl der Einzelteile, Materialien und Fügeverfahren reduziert. Dies führt zu Einsparungen bei Produktionszeit, Kosten und Gewicht – ein Vorteil besonders für Elektrofahrzeuge. Kritiker befürchten aber, dass schon kleine Auffahrunfälle wegen dieser zusammenhängenden Konstruktionen zu sehr hohen Reparaturkosten führen könnten - und darum womöglich versicherungstechnisch einen Totalschaden bedeuten. 

AZT gibt Entwarnung

Das Allianz Zentrum für Technik (AZT) gibt jetzt Entwarnung. Die Experten haben in Zusammenarbeit mit dem britischen Institut Thatcham Research diese Großgusstechnologie im Tesla Model Y untersucht - und das Elektro-SUV bei verschiedenen Geschwindigkeiten und Aufprallwinkeln gecrasht. Der Leiter Fahrzeugtechnik und Sicherheitsforschung im AZT Carsten Reinkemeyer sagt: "Unsere Studie zeigt, dass Gigacasting nicht nur die Produktion effizienter macht, sondern auch zu geringeren Reparaturkosten führen kann. Fahrzeuge mit verbauten Großgussteilen haben bei richtiger Ausführung des Bauteils kein höheres Versicherungsrisiko als Fahrzeuge mit traditioneller Bauweise." Die Auswirkungen auf die Versicherungsprämie seien als gering anzusehen, sofern sich die Großgussteile nicht in die äußeren Fahrzeugbereiche erstrecken sowie "Reparatur- und Unfallinstandsetzungslösungen vorhanden und für die Werkstätten frei zugänglich sind."

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Beim Tesla ist das der Fall: Bei niedrigen Aufprallgeschwindigkeiten bis etwa 15 Stundenkilometern treten keine irreparablen Schäden am Großgussteil auf und Reparaturen mit etablierten Methoden sind möglich. Erst bei höheren Geschwindigkeiten und ungünstigen Kollisionswinkeln kann das Teil irreparabel beschädigt werden. Ein Austausch ist aber auch dann mit vertretbarem Aufwand möglich und auch nicht teurer als bei konventionellen Fahrzeugen wie dem VW ID.4 oder Tesla Model 3. 

Die Untersuchung kommt zum Fazit, dass Gigacasting sowohl Produktions- als auch Reparaturvorteile bietet und Elektromobilität somit sogar billiger machen kann. Andere Hersteller wie Toyota, Volvo und Honda planen ebenfalls den Einsatz dieser Technologie. Voraussetzung für geringe Versicherungsprämien sei lediglich ein geschützter Einbau der Großgussteile etwa hinter Kunststoffpuffern sowie die Verfügbarkeit von Reparaturanleitungen und geschulten Werkstätten.  


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