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Notrufsäulenbilanz 2015: 57.629 Hilferufe von deutschen Autobahnen

13.03.2016 21:17 Uhr
Notrufsäulenbilanz 2015: 57.629 Hilferufe von deutschen Autobahnen
In Baden-Württemberg steht die meist benutzte Autobahn-Notrufsäule Deutschlands im Jahr 2015: 190 Mal wurde die Notrufsäule Nr. 19887 auf der A 81 bei Kilometer 609,7 genutzt – kurz hinter dem Schönbuchtunnel vor der Ausfahrt 28 Herrenberg in Richtung Bodensee.
© Foto: GDV Dienstleistungs-GmbH

61 Jahre, nachdem in Deutschland 1955 die Aufstellung von Autobahn-Notrufsäulen begann, haben diese nach wie vor ihre Berechtigung – trotz aller Unkenrufe und anderer mobiler Endgeräte von Autofahrern. Das unterstreicht die aktuelle Nutzungsbilanz der deutschen Versicherer.

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Alle neun Minuten kam im Vorjahr ein Notruf von einer Autobahn-Notrufsäule. Und gut drei Viertel (76,6 Prozent) aller Säulen mussten einmal oder öfter Hilfe organisieren. "Genau genommen waren es 12.885 der insgesamt 16.800 Notrufsäulen, die rund um die Uhr an allen Tagen im Jahr schnellstmöglich und an der richtigen Stelle Autofahrern in Not die erforderliche Hilfe vermittelten", so Dr. Jens Bartenwerfer, Geschäftsführer der GDV Dienstleistungs-GmbH & Co. KG (GDV DL), die in Hamburg alle eingehenden Notrufe betreut.

Alle 9 Minuten funkt es SOS

Überzeugt ist er auch, dass "die orangefarbenen Säulen auf den Autobahnen auch künftig unverzichtbar bleiben – allen mobilen Kommunikationsmitteln zum Trotz, vor allem wegen der automatischen exakten Ortung der Hilfesuchenden". In der Bilanz 2015 addierten sich die Notrufe und Pannenmeldungen über die Notrufsäulen entlang der Bundesautobahnen auf insgesamt 57.629. "Das entspricht 4,5 Notrufen pro Autobahnkilometer", wie Bartenwerfer weiter ausführte. Im Vergleich zum Jahr davor habe sich die Zahl der eingehenden Notrufe zwar um 10,7 Prozent verringert, dennoch ging 2015 alle neun Minuten ein Notruf in der Hamburger Notrufzentrale ein.

Da auch Warnmeldungen – etwa zu Falschfahrern oder Gegenständen auf der Fahrbahn – über die Säulen weitergeleitet werden, erhöht sich die Gesamtzahl der eingehenden Informationen um weitere 29.579 Warnmeldungen. Bartenwerfer dazu: "Insgesamt organisierte unsere Notrufzentrale 2015 in 87.208 Fällen kurzfristig die erforderliche Unterstützung und Hilfe."

Wo werden die meisten Hilferufe abgesetzt?

Die Notrufsäule, die 2015 am häufigsten für einen Pannen- oder Notruf genutzt wurde, steht in Baden-Württemberg. 190 Notrufe kamen von der Notrufsäule Nr. 19887 an der A 81 von Stuttgart Richtung Schweizer Grenze, der sogenannten Bodenseeautobahn, bei Kilometer 609,7 zwischen dem Schönbuchtunnel und der Ausfahrt 28 Herrenberg. Von dieser Säule wurde 2015 fast alle zwei Tage (1,9) ein Notruf abgesetzt. In diesem Bereich gab es im Vorjahr eine Großbaustelle, bei der die Fahrbahn, zwei Brücken sowie der Tunnel selbst saniert wurden.

Kurz vor der Ausfahrt Weiterstadt auf der A 5, Kilometer 513,3 in Richtung Karlsruhe, steht die "Nummer 2" mit 153 Notrufen; sie hat die Nummer 16178. Mit 152 Notrufen ist die Autobahn-Notrufsäule Nr. 36165 an der A 7 bei Kilometer 101,6 kurz hinter der Ausfahrt Westenholz auf der Strecke von Hamburg nach Hannover an dritter Position. In Baden-Württemberg, Niedersachsen und Brandenburg befinden sich jeweils zwei der orangefarbenen Helfer unter den "Top Ten".

Höchste Notrufdichte am Autobahnzubringer bei Hamburg

Mit 14,5 Notrufen pro Kilometer führt 2015 – erneut und bereits zum dritten Mal seit 2011 – die A 255, der Autobahnzubringer zwischen der Hansestadt (Abzweig Veddel) und der A 1, die Statistik bei der Notrufdichte an. Es folgt die A 831 mit 12,5 Notrufen pro Kilometer auf der Strecke zwischen der B 14 und dem Autobahnkreuz Stuttgart. Der Autobahnring München, die A 99, verzeichnet an dritter Position 8,3 Notrufe pro Kilometer. Danach folgen die langen Transitrouten durch den Westen, Osten und Süden Deutschlands: Mit 8,2 Notrufen/km die A 5 sowie die A 2 und die A 3 mit jeweils 7,7 Notrufen/km.

Die geringste Notrufdichte verzeichnete 2015 die Westumgehung Oldenburg (A 293) mit 0,1 Notrufen pro Kilometer, gefolgt von der A 562 zwischen Bonn-Ost und Bonn-Zentrum mit 0,3 Notrufen pro Kilometer. Mit je 0,6 Notrufen pro Kilometer sind die A 555 zwischen Köln und Bonn und die A 226 zwischen Lübeck (B75) und dem Dreieck Bad Schwartau (A 1) anschließend in der 2015er Bilanz geführt.

Auf die Notrufsäulen entlang der großen Autobahnverbindungen in Deutschland entfallen in absoluten Zahlen nach wie vor die meisten Pannen- und Notrufe. So registrierte die Hamburger Notrufzentrale 2015 von der 769 Kilometer langen A 3 insgesamt 5.955 Hilferufe, die A 7 brachte es mit 962 Kilometern auf 4.396 und 3.658 Mal nutzten Autofahrer von der A 1 (749 km) die dortigen Notrufsäulen. Insgesamt kamen von den neun längsten Autobahnen 56,7 Prozent aller Pannenmeldungen und Notrufe, ihr Anteil an der Länge des gesamten Autobahnnetzes beträgt dagegen lediglich 42,4 Prozent.

Zusätzlich fast 30.000 Warnmeldungen von den Notrufsäulen

2015 gingen insgesamt 29.579 weitere Warnmeldungen von den Säulen bei der Notrufzentrale ein: Gemeldet werden Staus oder Baustellen, akute Gefährdungen wie Falschfahrer, Radfahrer auf der Autobahn oder Unfälle Dritter. Böschungsbrände werden in den heißen Sommermonaten auch immer wieder gemeldet. Akute Gefährdungen werden sofort an die Rettungsleitstellen weitergegeben. "Offensichtlich steht bei vielen Autofahrern die Notrufsäule auch in solchen Situationen als Synonym für die Organisation verlässlicher Hilfe im Straßenverkehr“, so Bartenwerfer abschließend.

Die Notrufsäulen stehen ungefähr alle zwei Kilometer auf beiden Seiten der Autobahnen. Das lückenlose Notrufnetz komplettieren der mobile gebührenfreie Notruf 0800 NOTFON D (0800 - 668366 3) sowie PAKOO, eine kostenlose Smartphone-App zur Pannenkoordination und Ortung.    (wkp)

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