Die Kfz-Sachverständigen-Gesellschaft carexpert wurde 1994 gegründet und hat heute eine anerkannte Stellung im Markt. Mit über 400 Mitarbeitern zählt das bundesweit tätige Unternehmen zu den größten Sachverständigenorganisationen in Deutschland. Ein Gespräch mit den Geschäftsführern Joachim Koch und Carsten Maiwald.
Was charakterisiert heute eigentlich Ihr Unternehmen, Herr Koch?
J. Koch: Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung steht carexpert bundesweit als vertrauensvoller und verlässlicher Partner für qualifizierte und unabhängige Dienstleistungen in der Kfz-Schadenbranche. Der Kundenstamm konnte in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut werden. So bietet die carexpert ihre Dienstleistungen für eine ganze Anzahl namhafter Versicherer an.
Herr Maiwald, skizzieren Sie doch bitte kurz einmal die historische Entwicklung Ihrer Organisation.
C. Maiwald: In der ersten Phase nach der Gründung konzentrierte sich die carexpert auf das klassische Besichtigungsgeschäft. Aber bereits seit Anfang der 2000er Jahre wurde auch das Belegprüfungsgeschäft immer weiter ausgebaut und hat sich zu einem zweiten, erfolgreichen und strategischen Standbein entwickelt. So prüft carexpert zwischenzeitlich über 400.000 Belege (Kostenvoranschläge, Gutachten und Rechnungen) pro Jahr für ihre Auftraggeber.
Und was sind Ihre aktuellen Herausforderungen?
J. Koch: Die nun anstehende digitale Transformation im Sachverständigenwesen. carexpert realisiert diese mit einer sehr detaillierten Digitalisierungsstrategie, die seit rund zwei Jahren in der Umsetzung ist. Hierbei setzen wir auf der einen Seite auf intelligente Self-Service-Funktionen durch Versicherungsunternehmen, Fahrzeughalter und Werkstätten. Im Einsatz ist hier neben einem Terminportal im Internet eine zielgruppenspezifische App, mit der Kommunikation und Informationsaustausch (Bilder, Dokumente, etc.) der Prozessbeteiligten auf einem verschlüsselten Weg sichergestellt wird.
C. Maiwald: Ein weiterer Fokus liegt auf den internen Abläufen bei carexpert. Im Rahmen der Belegprüfung werden die Informationen auf Zeilenebene extrahiert und anhand einer sehr umfangreichen Referenzdaten- und Werkstattdatenbank verifiziert. Die so digitalisierten Informationen können nun mit Hilfe von KI-Rechenalgorithmen, die mit den historischen Daten der carexpert trainiert sind, das vorliegende Schadenmuster mit dem Reparaturmuster vergleichen und bewerten.
Unbenommen von der komplexen Technik sei uns bitte die Frage gestattet, welche Rolle die Menschen in der Umsetzung der Digitalisierungsstrategie spielen?
J. Koch: Das dritte Standbein der Digitalisierungsstrategie ist das hochqualifizierte dezentrale Sachverständigennetz mit über 300 fest angestellten Mitarbeitern. Hierüber realisieren wir reibungslos die notwendigen Transformationen zwischen analoger und digitaler Welt.
Sie sehen sich also bestens für die Zukunft gerüstet?
C. Maiwald: Auf alle Fälle. carexpert setzt sich heute schon mit den anstehenden Zukunftsfragen der technologischen Weiterentwicklung, der Entwicklung der Mobilität, der Datenerfassung und -nutzung, der Entwicklung der Wartung, Reparatur, Verwertung sowie der Entwicklung des Kundenverhaltens auseinander, um die Weichen für die weitere Erfolgsstory zu stellen.
Herr Koch, Herr Maiwald, vielen Dank für das Gespräch. (wkp)