"Für die DAT als zukunftsweisendes Unternehmen ist es nicht nur wichtig, dass wir uns mit künstlicher Intelligenz beschäftigen. Mit Blick auf unsere Stellung als neutrale Dateninstanz der automobilen Wirtschaft ist es für uns quasi ein logischer Schritt, die praktischen Vorteile solcher Technologien für unsere Kunden herauszuarbeiten und in unserer Produktlinie SilverDAT anzubieten", sagte DAT-Geschäftsführer Helmut Eifert.
"Nachteile im Schadenmanagement verhindern"
Gleichzeitig gelte es zu verhindern, dass sich "weniger neutrale Unternehmen über diese Technologie im Markt als Kalkulationsanbieter präsentieren" und es damit zu wirtschaftlichen Nachteilen für die Prozessbeteiligten im Schadenmanagement komme. Dies gelte insbesondere für die Kfz-Betriebe. Weiter sagte Eifert: "Selbstverständlich kommen diese ebenso wenig wie Sachverständige und Versicherungen umhin, ihre digitalen Prozesse weiterzuentwickeln und auf neue Technologien wie die künstliche Intelligenz für Bilderkennung und Schadenkalkulation von der DAT zu setzen."
Automatisierte Bilddaten-Kalkulation im Test
Daher teste die DAT derzeit mit diversen Kunden intensiv KI-gestützte Technologien zur Bildanalyse, mit deren Hilfe Fahrzeuge, Karosserieteile und Schäden mit unterschiedlichen Schweregraden erkannt und in Verbindung mit dem SilverDAT Module "FastTrackAI" automatisiert kalkuliert werden können.
Die Bilderkennung ist dabei Ausgangspunkt eines digitalen Prozesses, der am Ende zu einem qualifizierten Kostenvoranschlag oder Gutachten mit belastbaren Schadenkosten führt.
"Dadurch, dass wir Zug um Zug alle unsere 'Datenfiles', also die einzelnen digitalen Informationen zu Fahrzeugen, deren Ersatzteile und die dazugehörigen Arbeitswerte für Anwendungen mit künstlicher Intelligenz vorbereitet haben, kann eine ziemlich treffsichere Kalkulation der Reparaturumfänge stattfinden. Auch der Schweregrad, und damit die Entscheidung, ob Ersetzen oder Instandsetzen in Frage kommt, wird dadurch sachkundig abgedeckt", hielt Helmut Eifert in diesem Zusammenhang fest. Die Technologie habe aber noch Grenzen, vor allem bei der Kalkulation von Strukturschäden. Hier sei der geschulte und "analoge" Blick eines Sachverständigen immer noch verlässlicher als die KI Modelle – "selbst wenn diese von der DAT kommen", so Eifert.
Bei Strukturschäden bleiben SV weiter erforderlich
DAT-Geschäftsführungsvorsitzender Jens Nietzschmann ergänzte: "Es ist völlig klar, dass die Lösung nicht für Schäden eingesetzt werden kann, bei denen die Karosseriestruktur z.B. an A-Säulen, Längsträgern usw. betroffen ist. Bei diesen Fällen ist nach wie vor die Inaugenscheinnahme, am besten durch einen Kfz-Sachverständigen erforderlich. Dies sollte die Branche aber nicht davon abhalten, die KI-Technik in absehbarer Zeit zumindest für Schäden zu nutzen, für die eine schnelle Abwicklung in Frage kommt." KI sei "unvermeidlich im Anmarsch" und sollte nach Ansicht Nietzschmanns deshalb, wo möglich, eingesetzt werden.
Abschließend sagte er: "Wenn eine Branchen-Institution wie die DAT die Technik nicht in die Hand nimmt, wird es eben ein vielleicht branchenfremdes Startup tun. Es ist dann allerdings nicht davon auszugehen, dass die berechtigten Interessen der Beteiligten am Schadenprozess in ausgewogener Form Berücksichtigung finden." (wkp)