15 Prozent weniger Verkehrstote wies die Unfallbilanz des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden (Destatis) für das erste Halbjahr 2010 aus. Im Juli gab es nun einen Dämpfer. Im Sommermonat starben auf deutschen Straßen erstmals in diesem Jahr wieder mehr Menschen als im entsprechenden Vorjahresmonat. Nach vorläufigen Ergebnissen verloren 428 Menschen ihr Leben, das waren 68 Personen oder 19 Prozent mehr als im Juli 2009. Verletzt wurden etwa 39.800 Personen, 1,4 Prozent mehr als im Juli 2009. Diese starke Zunahme bei den Verkehrstoten hat die bisherige Jahresstatistik deutlich getrübt. Dennoch sei die Gesamtentwicklung weiterhin positiv. Wie Destatis mitteilte gab es trotz der Juli-Bilanz in den ersten sieben Monaten des Jahres 2010 mit 2.094 Personen insgesamt 10 Prozent weniger Todesopfer im Straßenverkehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Mit einem Rückgang von 7,7 Prozent auf rund 207.000 wurden im gleichen Zeitraum auch weniger Personen verletzt. Die Gesamtzahl der von der Polizei in Deutschland von Januar bis Juli 2010 aufgenommenen Straßenverkehrsunfälle ist gegenüber den ersten sieben Monaten des Vorjahres um 2,1 Prozent auf 1,34 Millionen gestiegen. Während sich die Zahl der Unfälle mit Personenschaden um 7,9 Prozent auf 161.300 verringerte, wurden 3,6 Prozent mehr Unfälle mit ausschließlich Sachschaden (1,17 Millionen) gezählt. Damit ist es weiterhin möglich, dass in diesem Jahr die Zahl der Todesopfer im Straßenverkehr erstmals unter der wichtigen 4.000er-Marke liegt. Damit setzt sich der Trend zur nachhaltig höheren Sicherheit auf Deutschlands Straßen weiter fort. Vor zehn Jahren verunglückten noch rund 7.500 Menschen pro Jahr tödlich. Der Höchststand wurde Anfang der 1970er Jahre verzeichnet – mit über 21.000 Toten aber gerade einmal rund 15 Millionen zugelassenen Autos. Im Jahr 2009 wurden auf Deutschlands Straßen 4.152 Personen getötet. Schlechteste Bilanz in Baden-Württemberg In zwölf Bundesländern wurden im Juli 2010 mehr Menschen im Straßenverkehr tödlich verletzt als im Juli 2009. Zahlenmäßig die stärksten Zunahmen hatten Baden-Württemberg (+ 17 Tote), Saarland (+ 10 Tote) und Sachsen-Anhalt (+ 8 Tote) zu verzeichnen. In den vier Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Thüringen (jeweils – 6 Tote), Schleswig-Holstein (– 5 Tote) und Berlin (– 2 Tote) starben weniger Verkehrsteilnehmer als im Juli 2009. Insgesamt erfasste die Polizei im Juli 2010 rund 198.200 Unfälle, das war ein Anstieg um 1,5 Prozent gegenüber Juli 2009. Im Unterschied zu den Vormonaten waren nicht nur mehr Unfälle mit Sachschaden (+ 1,5 Prozent auf rund 166.900), sondern auch mehr Unfälle mit Personenschaden (+ 1,7 Prozent auf 31.300) zu verzeichnen. (am)
Statistik: 19 Prozent mehr Verkehrstote im Juli
428 Menschen kamen im Juli auf Deutschlands Straßen ums Leben. In den ersten sieben Monaten des Jahres 2010 gab es mit 2.094 Personen insgesamt 10 Prozent weniger Todesopfer im Straßenverkehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.