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Studie: Oldtimer – Fahrspaß und Renditebringer?

19.10.2019 20:12 Uhr
Studie: Oldtimer – Fahrspaß und Renditebringer?
Wertvolle Oldtimer benötigen fachgerechten Service im "Fachbetrieb für historische Fahrzeuge".
© Foto: ProMotor/Timo Volz

Der Markt für Classic Cars umfasst in Deutschland rund 2,2 Millionen Fahrzeuge. Diese Oldtimer ab 30 Jahren und die in der Freizeit genutzten Youngtimer ab 20 Jahren stehen in Summe für ein Marktvolumen von etwa zehn Milliarden Euro.

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Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Classic Cars – Milliarden-Markt im Wandel" der Unternehmensberatung BBE Automotive, die der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) und der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) in Auftrag gegeben haben.

Die Zahl der Classic Cars in diesem Markt wird insbesondere durch preiswertere Fahrzeuge wachsen. Die Studienautoren erwarten in den kommenden Jahren einen jährlichen Zuwachs um etwa 70.000 Fahrzeuge, die den Sprung über die 30-Jahres-Hürde schaffen. Neben Premiumfabrikaten sind das insbesondere Cabrios, Coupés und Sportwagen, aber auch die ehemaligen DDR- beziehungsweise osteuropäischen Marken, die über eine eingeschworene Community verfügen.

Zahl der Oldtimer steigt

Die Anzahl der in Deutschland zugelassenen Oldtimer stieg auch 2018 weiter an. Laut Kraftfahrtbundesamt waren zum Stichtag 1. Januar 2019 auf deutschen Straßen 756.572 Pkw, die älter als 30 Jahren waren, unterwegs. Dies entspricht einer Steigerung von 12,1 Prozent im Jahresvergleich.

In der Rangliste der beliebtesten Oldtimer liegt seit vielen Jahren der VW-Käfer vorne. Der Mercedes-Benz W 123 konnte seinen zweiten Rang halten. Zu den weiteren volumenmäßig beliebtesten Oldtimern zählen VW Golf, VW Bus und Transporter, Trabant, Mercedes SL R 107, Porsche 911/912/Carrera, Opel Kadett, BMW 3er, Audi 80/90, Mercedes "/8" und Mercedes 190er W 201.

Vom Liebhaberobjekt zur Investition

Ist aber mit diesen Modellen auch ein finanzieller Gewinn zu erwirtschaften und wie sind die Perspektiven auf diesem Markt? Nach dem Deutschen Oldtimer-Index des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) entwickelten sich die Oldtimerpreise in Deutschland 2018 nur moderat. Der Preisanstieg betrug lediglich 2,2 Prozent und lag damit nur geringfügig über der Inflationsrate.

2017 war der Zuwachs von 1,4 Prozent sogar noch geringer. Diese Steigerungsraten sind im Langfristvergleich eher niedrig. Der Deutsche Oldtimer-Index wird seit 1999 berechnet. Ausgehend von einem Basiswert von 1.000 Punkten zeigen die letzten 20 Jahre eine Wertsteigerung in Deutschland von 160 Prozent.

Eine weitere Orientierungshilfe ist der Oldtimerindex (OTX) der Südwestbank. Er bildet die Wertentwicklung von 20 Modellen süddeutscher Automobilhersteller ab: Im Jahr 2018 haben sich die Preise der Oldtimer aus dem OTX nur leicht verändert.

So wächst der OTX im Vergleich zu 2017 um lediglich 0,49 Prozent. Historische Fahrzeuge gelten aber nach wie vor als wertstabile Investition. Aus Renditegesichtspunkten sei der Kauf eines Oldtimers aber erst ab einem Preis von rund 100.000 Euro sinnvoll, so die Experten der Südwestbank.

Wichtige Punkte beim Kauf eines Oldtimers

Wer sich einen Oldtimer zulegen will, sollte folgende Grundsätze beherzigen: Je seltener ein Auto ist, desto größer ist das Potenzial für Wertsteigerungen. Bei den Fahrzeugen sollte man nach Originalen Ausschau halten und bei allen Überlegungen nie die Gesamtkosten aus den Augen verlieren. Classic-Cars wollen gehegt, gepflegt und gefahren werden und bringen damit Nebenkosten mit sich. Diese sind bei den Wertindizes nicht mit eingerechnet.

Expertenrat vom Fachbetrieb

Laien, die sich ein Classic Car zulegen wollen, sollten sich Rat beim Experten holen. Diesen findet man bei den Meisterbetrieben der Kfz-Innung, die das Zusatzzeichen "Fachbetrieb für historische Fahrzeuge" führen. Diese Betriebe erfüllen festgelegte Standards für die Wartung und Instandsetzung historischer Fahrzeuge. (wkp)

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