Im aktuellen Map-Report Nr. 737-738 "Schaden -und Unfallversicherungen" mit Grafikanalysen der Jahre 1999 bis 2008 fällt die Bilanz für die Kompositversicherer eher negativ aus. Laut der Analyse des Brancheninformationsdienstes bleibt der traditionsreiche Versicherungszweig, was die Steigerung der Beitragseinnahmen betrifft, immer weiter hinter den Lebens- und Krankenversicherungen zurück. "Schaden- und Unfallversicherung verlieren zunehmend an Bedeutung", fasst Map-Report-Herausgeber und Versicherungsexperte Manfred Poweleit die Entwicklung der letzten 15 Jahre zusammen. So habe die Lebensversicherung bereits seit 1995 ihre Beitragseinnahmen um 81,85 Prozent gesteigert, die private Krankenversicherung sogar um 93,13 Prozent. "Da kann die Schaden- und Unfallversicherung nicht mithalten", so Poweleit. Denn sie habe mit den Autofahrern und den Großindustriellen zwei Kundengruppen, "die seit Jahrzehnten nicht bereit sind, den Assekuranzen auskömmliche Prämien für ihren Versicherungsschutz zu bezahlen", führt der Map-Report-Chefredakteur als Begründung an. Ein Blick auf die Ergebnisse in den einzelnen Schaden- und Unfall-Versicherungszweigen zeige, dass die Beiträge in der Kraftfahrtversicherung seit 1995 um fast zwölf Prozent gesunken sind und im Bereich Industrie-, Sach- sowie Technische Versicherung um fast drei Prozent. Die "negative Spitzenstellung" nimmt laut Map-Report die Wohngebäudeversicherung ein, die mittlerweile sogar der Kfz-Versicherung den Rang abgelaufen habe – "aber eben mit weniger Aufmerksamkeit". Diese Entwicklung sei insofern problematisch, als dass die Versicherer in der Schaden- und Unfallversicherung auskömmliche Erträge brauchen, da von den Gewinnen in Leben und Kranken der Großteil an die Kunden zurückgegeben werden muss, heißt es in dem Bericht weiter. Unfall bringt dennoch Gewinne Aber, so betont Poweleit, in „Sachen Hausrat und Unfall machen die Versicherer noch immer den großen Reibach“. Das zeige auch die versicherungstechnische Ergebnisquote in der Unfallversicherung, die in den Jahren 1998 bis 2008 im Branchenschnitt zwischen 10,7 und 16,7 Prozent lag. Als Durchschnitt für diese zehn Jahre errechne sich ein Wert von 13,6 Prozent. Im Mittel der Jahre 1999 bis 2008 kämen die aufgelisteten Unfallversicherer auf Werte zwischen 35,7 und 10,9 Prozent. Am besten schneidet laut Report die Signal Iduna-Tochter Adler ab, dicht gefolgt von der Cosmos, die ebenfalls über 35 Prozent liegt. Dahinter folgen die Zurich, die Debeka Allgemeine und die WWK mit versicherungstechnischen Ergebnisquoten von jeweils mehr als 30 Prozent vor vier weiteren Unfallversicherern, die über 20 Prozent liegen. Insgesamt zwei Anbieter haben im Durchschnitt der Jahre 1999 bis 2008 eine negative Quote zu verzeichnen. Schlusslicht ist die Württembergische und Badische Versicherungs-AG mit einer Quote von minus 10,9 Prozent. Ebenfalls im roten Bereich befindet sich mit minus 1,4 Prozent der Münchener Verein. Die Großen nur mittelmäßig Von den Branchengrößen sind nur die wenigsten auf den oberen Plätzen der Rangliste zu finden. Lediglich die Debeka als achtgrößter Unfallversicherer landet in der Top Ten. Marktführer Allianz, auf den ein knappes Viertel Marktanteil entfällt, landet mit einer Quote von etwas mehr als zehn Prozent nur auf Rang 28. Noch schlechter ist die R+V als zweitgrößter Anbieter platziert, die es nur auf Rang 33 schafft. Auf den Plätzen direkt dahinter finden sich die Signal Iduna (Nummer vier im Markt) und die Axa (Nummer neun) wieder, für die es nur zu einem niedrigen einstelligen Durchschnittswert reicht. (lk)
Studie: Unfallversicherungen auf dem Prüfstand

Laut aktuellem Map-Report kann die Schaden- und Unfallversicherung immer weniger mit den Sparten "Leben" und "Kranken" mithalten, was die Steigerung der Beitragseinnahmen betrifft. Im Vergleich der Unfallversicherer schneiden die Branchengrößen nur mittelmäßig ab, während einige kleinere Versicherer im Durchschnitt die besten Ergebnisquoten erzielten.