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Studie: Was halten Autofahrer von Telematik-Diensten?

17.09.2016 20:08 Uhr
Studie: Was halten Autofahrer von Telematik-Diensten?
Dr. Matthias Schubert, Geschäftsführungs-Vorsitzender der TÜV Rheinland Kraftfahrt GmbH (mitte), präsentierte in Frankfurt eine repräsentative Studie zur Telematics-Nutzung. Die Veranstaltung moderierte Pressesprecher Wolfgang Partz (l.); Prokurist und Bereichsleiter Torsten Brämer stand für weitergehende Fachfragen zur Verfügung.
© Foto: Andreas Liebschner

Eine aktuelle TÜV-Rheinland-Studie zur „Nutzerakzeptanz von Automotive-Telematik-Diensten“ zeigt, dass die Verbraucher solche Angebote dann positiv beurteilen, wenn die Rahmenbedingungen passen.

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"Über 82 Prozent der Befragten wären sogar bereit, dafür durchschnittlich 51 Euro pro Jahr zu zahlen", sagte Dr. Matthias Schubert, Vorsitzender der Geschäftsführung der TÜV Rheinland Kraftfahrt GmbH, bei der Vorstellung der Untersuchung auf der Automechanika in Frankfurt/Main.

Bei Neuwagen sind oft bereits ab Werk Sensoren, Speichermedien oder Internetzugang inklusive App-basierter Lösungen installiert. Ältere Autos lassen sich mit "Retrofits" nachrüsten – etwa über eine Datenübertragungsbox am Zigarettenanzünder oder ein Onboard-Diagnose-Systems (OBD). Doch wie stehen die Autofahrer zu den Telematik-Diensten? Das wollte TÜV Rheinland von 1.009 befragten Pkw-Besitzern und Smartphone-Nutzern wissen.

Vorbehalte gegenüber Datenweitergabe
Sicherheitsdienstleistungen wie Gefahrenmeldungen finden 83 Prozent "sehr attraktiv" oder "attraktiv". Es folgen automatischer Unfallnotruf (81 Prozent), Pannennotruf (77 Prozent), Parkplatzsuche (73 Prozent), Betriebszustand des Fahrzeugs und Werkstattservice (64 Prozent) sowie Fahrzeugfinder (54 Prozent). Nur 35 Prozent sprechen sich für eine Fahrstilanalyse aus.

"Das mangelnde Vertrauen in die Datensicherheit und den Datenschutz reduziert allerdings die Bereitschaft zur Datenweitergabe", erklärte Dr. Schubert und sieht darin "ein wesentliches Hindernis für das Wachstum von Telematik-Diensten". Rund 60 Prozent der Befragten haben Bedenken, ihre Fahrzeugzustands- und -bewegungsdaten für kostenlose Telematik-Dienste beispielsweise mit Kfz-Versicherungen zu teilen. 

Misstrauen gegenüber Datensammlern, Verlust der Selbstbestimmung, Furcht vor Kontrolle von außen, Angst vor Diebstahl oder Missbrauch der Daten etc. seien deutlich erkennbar. Von den ca. 40 Prozent der potenziellen Befürworter, die ihre Daten für kostenlose Nutzung der Telematik-Dienste weitergeben würden, sagen nur knapp acht Prozent "ja, bestimmt" und 32 Prozent "wahrscheinlich ja" zum Datentransfer.

Werden die Daten jedoch nicht im Detail (z. B. Geschwindigkeit, Bremsverhalten, Beschleunigung) erfasst, sondern zu einem Wert (Score) zusammengefasst, steigt bei gut 21 Prozent der Skeptiker die Bereitschaft zur Datenübertragung.

Was muss optimiert werden?
Laut der TÜV Rheinland-Studie lässt sich die Akzeptanz gegenüber Telematik-Diensten erhöhen durch:
• offene, glaubwürdige Datenplattform-Lösungen (Trusted Data Center), an denen sich neben Autoherstellern auch andere Telematik-Anbieter (z. B. Parkhausbetreiber, Versicherungen, Pannendienste) beteiligen und die offen gegenüber weiteren ortsgebundenen Anbietern sind, somit also viele individuelle Angebote integrieren und den Individualnutzen steigern; 
• monetäre Anreize wie Rabatte und Vergünstigungen;
• eine neutrale und unabhängige Institution als Plattformbetreiber, die Datenschutz (Sicherstellung von Transparenz und Selbstbestimmung) bei der Anbieterauswahl durch den Endverbraucher gewährleistet.

Zwar könnten finanzielle Vorteile wie jährlich 20 Prozent günstigere Versicherungsprämien durch Fahrstil-abhängige Telematik-Tarife dazu beitragen, die Bereitschaft zur Datenweitergabe an die Assekuranzen zu steigern, gleichwohl lehnen dies knapp 46 Prozent der Befragten ab. Erhöhe sich das Einsparpotenzial auf 30 bzw. 40 Prozent pro Jahr, sind gut 20 bis knapp 24 Prozent der Neinsager zur Datenweitergabe bereit. Rabattgetriebene Angebote allerdings versprächen trotzdem nicht den Durchbruch bei der Verbraucherakzeptanz von Automotive-Telematik-Diensten.

Vertrauen in die "Marke TÜV"
Einen größeren Hebel stellen laut Dr. Schubert Maßnahmen dar, welche Datensicherheit und Datenschutz in den Augen der Endverbraucher verbessern. Bei potenziellen Betreibern einer Datenplattform für Telematik-Dienstleistungen genieße laut der TÜV Rheinland-Studie die unabhängige, neutrale "Marke TÜV" aus Sicht der Endverbraucher mit 62 Prozent das mit Abstand größte Vertrauen.   (wkp)

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