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Hyundai will aufs Treppchen: Bald Nummer drei in Europa?

18.07.2025 11:58 Uhr | Lesezeit: 4 min
Tyrone Johnson (l.), Leiter des Technischen Zentrums von Hyundai in Rüsselsheim und der Europachef der Marke, Xavier Martinet (r.) stellen in London die neue Europastrategie vor.
Tyrone Johnson (l.), Leiter des Technischen Zentrums von Hyundai in Rüsselsheim, und der Europachef der Marke, Xavier Martinet (r.), gaben jüngst in London  Einblicke in die neue Europastrategie.
© Foto: Hyundai

Trotz unsicherer Konjunktur, wachsender China-Konkurrenz und anhaltender E-Auto-Zurückhaltung zeigt sich Hyundai ambitioniert: Europa-Chef Xavier Martinet will den Absatz der Marke kräftig ausbauen. Das sind seine Pläne.

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E-Auto-Skepsis, China-Konkurrenz, Wirtschaftsflaute – für Hyundai alles keine Gründe, nicht an weiteres Wachstum zu glauben: Europachef Xavier Martinet hat dafür einen Plan. Er sieht noch Lücken in der Modellpalette. Auch im Vertrieb seien noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft: "Wir haben die Ambition und auch das Potential, in Europa weiter zu wachsen", erklärte Martinet jüngst bei der Präsentation seiner Europastrategie in London.

"Wir sind weltweit die Nummer drei, aber in Europa erst Nummer vier." Hier liegt Hyundai hinter Martinets altem Arbeitgeber Renault, der Stellantis- und VW-Gruppe. In den USA hat sich Hyundai mit den Tochtermarken Kia und Genesis bereits aufs Treppchen vorgearbeitet und ist drittgrößter Hersteller. Ein Platz, der Hyundai auch in Europa gebührt, findet Martinet.


Hyundai Ioniq 9 (Techniq RWD)

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Kleines SUV für den großen Sprung

"Uns fehlt ein Fahrzeug im B-Segment", räumte der Hyundai-Europachef ein. Bei Kleinwagen ist Hyundai derzeit nur mit dem i20 vertreten und hat jüngst den Elektroflitzer Inster auf den Markt gebracht. Da ist noch Platz für mehr: Was den Südkoreanern fehlt, ist ein SUV in der Größe des i20. Hyundai wird ein solches Modell wohl auf der Automesse IAA Mobility im September in München zeigen und im nächsten Jahr in den Verkauf bringen.

Eine weitere Gelegenheit, zu den europäischen Wettbewerbern aus Deutschland und Frankreich aufzuschließen, sieht der Europachef im Flottengeschäft: "40 Prozent des Absatzes im europäischen Autogeschäft gehen an Flotten." Hier sei Hyundai noch unterrepräsentiert. Unternehmen wie die Deutsche Telekom, Siemens, SAP oder Sixt kaufen jedes Jahr jeweils tausende Fahrzeuge. Das Geschäft wirft weniger Gewinne ab, sorgt aber für hohen Absatz.


Hyundai Ioniq 6 N

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"China Speed"? Koreanisches Tempo!

Deshalb will Martinet diesen Vertriebskanal nicht ungenutzt lassen. Die neuen Wettbewerber aus China sieht er gelassen: "China Speed", dem hohen Entwicklungstempo neuer Modelle bei chinesischen Autoherstellern, setzt er "Korean Speed", entgegen. "Unser Tempo ist auch sehr hoch." Tyrone Johnson, Leiter des Technischen Zentrums der Marke in Rüsselsheim, ergänzte: "Chinesen gehen oft Risiken ein, zum Beispiel beim Autonomen Fahren. Wir gehen diesen Weg nicht und bringen solche Funktionen erst nach ausgiebigen Tests." Da gehe Sicherheit über Schnelligkeit: "Wir schicken unsere Kunden nicht mit einer Beta-Version auf die Straße." 

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Hyundais europäisches Entwicklungszentrum in Rüsselsheim, das größte außerhalb Südkoreas, beschäftigt sich derzeit auch mit klimaschonenden Antrieben. Dabei geht es dem Pionier für Elektromobilität – Hyundai hat sehr früh 800 Volt im Elektroauto eingeführt – nicht nur um die Mobilität auf der Straße: "n Europa geht es beim Thema Wasserstoff gerade in die falsche Richtung. Wir machen aber mit der Entwicklung weiter und denken über das Auto hinaus, zum Beispiel an die Brennstoffzelle in Zügen", sagte Johnson. 


Hyundai i30 Kombi Test (2025)

Hyundai i30, Kombi, Seitenansicht, schräg Bildergalerie

Der Kunde im Fokus

Es sei besser, bei den Antrieben flexibel zu sein, um auf die verschiedenen Anforderungen der Märkte weltweit reagieren zu können. So verlangt die europäische Kundschaft neben Verbrennern und Batterieautos auch wieder verstärkt nach Hybridantrieben: Ab 2027 will die Marke deshalb jedes Modell mit Verbrenner, Hybrid und Elektroantrieb anbieten. Martinet: "Wir müssen wieder verstärkt daran denken, was der Kunde will."

Ein weiteres Thema ist die bezahlbare Mobilität: "Wir versuchen, den Preis für Neuwagen so gut wie möglich zu halten“, erklärte Johnson angesichts der steigenden gesetzlichen Anforderungen an Fahrzeugsicherheit und Umweltschutz


Hyundai Inster (49 kWh)

Hyundai Inster (49 kWh) auf dem Feldberg im Taunus bei Winterwetter mit eingeschaltetem Licht und Warnblinkanlage Bildergalerie

Preispolitik sorgt für Diskussionen

Martinet kam erst im November 2024 von der rumänischen Renault-Tochter Dacia zu Hyundai. Aus seiner Zeit bei Dacia weiß er, wie wichtig die richtige Preispositionierung einer Automarke ist. Während Dacia das billigste Auto auf dem europäischen Markt baut, liegen die Hyundai-Preise mittlerweile auf dem Niveau von Volkswagen

Händler kritisieren die selbstbewusste Preisgestaltung: "Die Händler wollen immer günstigere Fahrzeuge", betonte Martinet. Wichtig sei, dass ein Auto seinen Preis auch wert sei. Dass die Autopreise in den vergangenen Jahren stärker gestiegen sind als die Einkommen, weiß auch Martinet: "Deshalb haben wir mit dem Inster ein preiswertes Elektroauto auf den Markt gebracht, das voll alltagstauglich ist." Der Inster kostet ab 23.900 Euro. Auch der neue kleine SUV, den Hyundai bald herausbringt, soll ein erschwingliches Angebot werden.


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