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Versicherer-Analyse: Autohersteller erhöhen Ersatzteilpreise weiter

14.10.2024 06:13 Uhr | Lesezeit: 3 min
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Ein Crash und zahlreiche "Designschutz-Teile", die es an beiden Unfallfahrzeugen zu ersetzen gilt: Durchschnittliche Preissteigerungen um 75 Prozent innerhalb einer Dekade machen die Autoversicherer hauptsächlich für ihre hohen Defizite in 2023 und auch 2024 verantwortlich.
© Foto: Walter K. Pfauntsch

Die Preise für Kfz-Ersatzteile wie Scheinwerfer, Rückleuchten und Kofferraumklappen sind erneut gestiegen. Das geht aus einer aktuellen Auswertung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. Im 10-Jahresvergleich fallen sogar Teile mit Steigerungsraten von 100 Prozent auf.

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"Während die Inflationsrate in Deutschland zuletzt rückläufig war, erhöhen die Autohersteller weiterhin die Preise. Zwischen August 2023 und August 2024 sind die Preise im Schnitt um 6,2 Prozent gestiegen. Bei Kühlergrills waren es sogar über 10 Prozent", sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV.

Kofferraumklappen heute doppelt so teuer wie 2014

Der Gesamtverband der deutschen Versicherer wertet den erneuten Preisanstieg als "Teil einer langfristigen Entwicklung", die man seit Jahren beobachte. "Die Kosten für Pkw-Ersatzteile steigen rapide und sind weitgehend unabhängig von der allgemeinen Preisentwicklung", so Asmussen. Während der Verbraucherpreis-Index seit 2014 um rund 28 Prozent zugenommen habe, "erhöhten Autohersteller ihre Ersatzteilpreise durchschnittlich um fast 75 Prozent“. Kofferraumklappen und hintere Seitenwände sind laut der Auswertung des Verbandes heute sogar "doppelt so teuer wie vor zehn Jahren und die Preise für Rückleuchten sind um 86 Prozent gestiegen".

Haftpflichtschaden um 1.500 Euro verteuert

Für Versicherer führen diese steigenden Ersatzteilpreise zu deutlich höheren Reparaturkosten bei Unfällen, hält der GDV-Hauptgeschäftsführe fest: „Im vergangenen Jahr betrug der durchschnittliche Sachschaden in der Kfz-Haftpflichtversicherung eines Pkw rund 4.000 Euro – 2013 waren es noch 2.500 Euro.“ Asmussen weist in diesem Zusammenhang nochmals darauf hin, dass die deutschen Autoversicherer "bereits 2023 aufgrund gestiegener Reparaturkosten Verluste von über drei Milliarden Euro verkraften mussten". Für das laufende Jahr 2024 rechne man mit einem neuerlichen Verlust vin der Größenordnung von rund zwei Milliarden Euro.  
  
Wie sich diese Kostenentwicklung auf die Prämien der Kfz-Versicherung auswirkt, sei zwar eine individuelle Entscheidung jedes einzelnen Versicherungsunternehmens. Dennoch betehe ein klarer Zusammenhang zwischen den steigenden Ersatzteilpreisen und den Versicherungsbeiträgen, konstatiert Asmussen stellvertretend für die Kfz-Assekuranzen.

Hersteller-Designschutz noch bis 2045

Der anhaltende Preisanstieg werde durch ein "Quasi-Monopol" der Autohersteller begünstigt. Der sogenannte Designschutz schütze nicht nur das Design von Fahrzeugen, sondern auch das aller sichtbaren Karosserie-Ersatzteile wie Kotflügel, Motorhauben, Außenspiegel oder Türen. "Autofahrer und Werkstätten sind dadurch gezwungen, viele dieser Ersatzteile direkt vom Autohersteller zu kaufen", kritisiert Asmussen. Obwohl eine Gesetzesänderung den Designschutz reformieren soll, bleiben die bestehenden Rechte der Autohersteller vorerst bis 2045 erhalten.

Hintergrund der GDV-Untersuchung

Für die jährliche Analyse der Ersatzteilpreise erheben Ingenieur/-innen und Statistiker/-innen des GDV die Kosten in der Schadenkalkulations-Datenbank von Audatex. Die Untersuchung umfasst 34 Fahrzeugmarken von Kleinwagen bis Oberklasse-Modellen. Für jedes Modell wurden bis zu zwanzig häufig benötigte Ersatzteile, die nach Unfällen ausgetauscht werden, analysiert. 

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