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Zwischenbilanz 2017: Vielzahl an Hagelschäden im gesamten Bundesgebiet

09.07.2017 10:20 Uhr
Zwischenbilanz 2017: Vielzahl an Hagelschäden im gesamten Bundesgebiet
Die Westfälische Provinzial, welche hierzulande als erste Versicherung über ihre Erfahrungen mit dem Hagelscanner berichtete, setzt das Gerät mittlerweile im vierten Hageljahr ein. Chef-Sachverständiger Michael Bojarzyn berichtete zeitnah über die Assekuranzerfahrungen auch auf den letzten AUTOHAUS-Schadenforen.
© Foto: Westfälische Provinzial Versicherung AG

Seit Wochen ziehen schwere Gewitter mit Hagel und Starkregen über Deutschland. Die Versicherer wie die Gutachter und Instandsetzer sind gefordert. In der aktuell schwülwarmen Sommerzeit kommt es fast täglich in unterschiedlichsten Regionen zu Hagelschlag.

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Zwar sind die punktuellen Ereignisse, wie man sie vor allem noch von München her kennt, in der aktuellen Hagelsaison noch nicht eingetreten. Man erinnere sich: Es war der 12. Juli 1984, als tennisballgroße Hagelkörner mit bis zu zehn Zentimetern Durchmesser und einem Gewicht von rund 300 Gramm in nur gut einer halben Stunde 1,5 Milliarden Euro Schaden an 70.000 Gebäuden und mehr als 200.000 Fahrzeugen anrichteten. Oder 2013, was der Schadenwelt noch viel präsenter im Gedächtnis ist: Da gab es im Juli und August insgesamt 910.000 Hagelschäden, für die 2,7 Milliarden Euro zur Instandsetzung geleistet werden mussten. Die Assekuranzen zahlten 1,8 Milliarden Entschädigungsleistung für versicherte Schäden, die Hälfte davon rein für hagelbeschädigte Kraftfahrzeuge.

Schwere Ladung in den Wolken

Die Wetterlage in Deutschland ist seit Wochen volatil, da ständig Kalt- und Warmfronten direkt aufeinander treffen und jederzeit Hagel auslösen können. Die kommenden sechs bis acht Wochen gelten für diese Form des Elementarschadens als weiterhin sehr brisant. Versicherer wie Hageldienstleister schließen derzeit nicht aus, dass darunter noch der eine oder andere Großschadentag sein könnte.

15.000 "Paul"-Schäden bei der Westfälischen Provinzial

Ein Beispiel, wie schnell es auch teuer werden kann, lieferte uns vor kurzem die Westfälische Provinzial Versicherung: Sie berichtete vom Gewittertief 'Paul', das Ende Juni schweren Hagel mit sich führte. Die in Münster ansässige Versicherung rechnet mit bis zu 15.000 Schäden und einem Gesamtschadenaufwand von bis zu 30 Millionen Euro.

Besonders betroffen sei der Märkische Kreis. Alleine auf diese Region entfielen voraussichtlich rund 50 Prozent der Schäden. "Unsere Vertriebspartner in den Geschäftsstellen und Sparkassen sowie auch die Sachbearbeiter in der Direktion arbeiten mit Hochdruck an der Aufnahme und Regulierung der Schäden", berichtete Silke Liedtke, Hauptabteilungsleiterin Schaden bei der Westfälischen Provinzial, vor gut einer Woche.

Insgesamt rechnet die Provinzial in ganz Westfalen mit bis zu 7.000 Kfz-Schäden, die in erster Linie durch Hagel verursacht wurden und mit bis zu 13 Millionen zu Buche schlagen dürften. Hinzu kommen rund 8.000 Schäden im Sach-Bereich mit einer Schadenhöhe von bis zu 17 Millionen Euro. Auch hier wurden rund zwei Drittel der Schäden durch Hagel verursacht, der Rest entfällt größtenteils auf Blitzeinschlag und Sturm.

Sammelbesichtigungen mit dem Hagelscanner

Aufgrund der Vielzahl an hagelbeschädigten Fahrzeugen werden seit 30. Juni Sammelbesichtigungen in den besonders betroffenen Gebieten durchgeführt. "Dadurch stellen wir sicher, dass jeder Schaden angemessen begutachtet wird und es nicht zu unnötigen Wartezeiten für unsere Kunden kommt", so Liedtke.

In Hemer kommt derzeit der Provinzial-Hagelscanner zum Einsatz, den die Westfälische Provinzial bereits seit 2014 nutzt. Das System scannt das Fahrzeug mit hochauflösenden Kameras. Danach erhalten die Kunden direkt vor Ort eine Aussage zur Schadenshöhe.   (efk)

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